The Owners
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The Owners

„The Owners“ // Deutschland-Start: 14. Juli 2022 (Kino) // 16. September 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Plan scheint wasserdicht und nahezu perfekt. Sobald Dr. Richard Huggins (Sylvester McCoy) und seine Frau Ellen (Rita Tushingham) ihr Anwesen verlassen haben, wollen Gaz (Jake Curran), Nathan (Ian Kenny) und Terry (Andrew Allis) einsteigen, um den Safe voller Geld zu öffnen, von dem die drei immer wieder gehört haben. Da kommt es ganz schön ungelegen, dass Nathans Freundin Mary (Maisie Williams) plötzlich auftaucht und die Jungs bei der Observation stört. Notgedrungen wartet sie draußen, bis die Untat vollbracht ist. Doch nachdem sie länger nichts mehr von ihren Freunden hört, betritt auch sie das Haus, um vor allem Nathan zum Aufbrechen zu bringen. Kaum hat Mary das Haus betreten, kehren der Doktor und dessen Frau zurück und das Unternehmen droht mächtig aus dem Ruder zu laufen. Denn eines ist sicher: Gaz, Nathan und Terry haben diese zwei Rentner ganz schön unterschätzt.

Bekanntes aufgewärmt

Ein vermeintlich einfacher Einbruch, der sich schnell als Horrortrip herausstellt – mit Don’t Breathe aus dem Jahr 2016 erhielt das Genre der „Home-Invasion“-Thriller einen erfolgreichen und Maßstäbe setzenden Vertreter, der seine Protagonist*innen in ein Katz-und-Maus-Spiel mit einem blinden und unberechenbaren Veteran wirft. Nervenkitzel paarte sich eindrucksvoll mit unvorhersehbaren Wendungen und Kniffen, was für ein immenses Aufkommen an Spannung sorgte. The Owners versucht durch Übernahme der Grundidee an diesem Erfolg anzuknüpfen, wirkt an den meisten Stellen allerdings eher wie eine schlechte Kopie, da in den gut 90 Minuten einfach viel zu wenig passiert.

Dabei fängt der Film vielversprechend an, bietet sich den Zuschauenden mit den vier Einbrechenden doch ein Blick auf heruntergekommene, am Abgrund stehende Charaktere. Nicht nur visuelles Auftreten, sondern auch Slang und Verhalten verdeutlichen die schlechte soziale Stellung von Nathan und Co. und lassen so viel Interpretationsspielraum über die Motivationen offen. Ob nun durch Armut in die Kriminalität getrieben oder nicht, das Geld hätten alle vier bestimmt nötig. Die Prämisse bietet also eine interessante Charakterkonstellation, die durch das Betreten der Villa aber gänzlich vergessen wird. Die einzelnen Figuren werden dann zu Stereotypen, lassen ihre Vielschichtigkeit hinter sich und beginnen irrational und unnachvollziehbar zu handeln. Das kann gerade im Horror-Genre passen, wirkt hier aber eher wie ein Mittel zum Zweck, um die Handlung voranzutreiben.

Unheimliche Rentner

Diese wiederum plätschert die gesamte Zeit eher vor sich hin, als wirklich für Nervenkitzel und Spannung zu sorgen. Die ruhigen, später dann auch spannenden Phasen zwischendrin sind zu eintönig, zu unspektakulär und ja, fast auch zu langweilig, sodass die großen Höhepunkte zu überspitzt und willkürlich wirken. Zwar scheint vom Doktor und dessen Frau in irgendeiner Art und Weise Gefahr auszugehen, welche sich im Verlauf des Filmes allerdings nie so richtig offenbart und gegen Ende dann viel zu weit hergeholt ist. Dass alte Menschen im Kontext des Filmes unheimlich wirken sollen, da von ihnen normalerweise keine Gräueltaten erwartet werden ist zwar ersichtlich, allerdings wird dieses Mittel der gruseligen Rentner viel zu unbewusst eingesetzt.

Auch bei diesem Ehepaar bedient sich The Owners an bekannten Vorbildern und versucht ein ähnlich unvorhersehbares und unheimliches Duo aufzubauen, wie in M. Night Shyamalans The Visit. Doch während dort vor allem die Großmutter durch Verrenkungen und Grimassen schockierte und einschüchterte, sorgt Ellen hier durch überzogenes Grinsen höchstens für Unbehagen als für wirklichen und echten Grusel.

Credits

OT: „The Owners“
Land: USA, UK, Frankreich
Jahr: 2020
Regie: Julius Berg
Drehbuch: Julius Berg, Geoff Cox
Musik: Paul Frazer Vincent Welch
Kamera: David Ungaro
Besetzung: Maisie Williams, Sylvester McCoy, Rita Tushingham, Jake Curran, Ian Kenny, Andrew Ellis, Stacha Hicks

Bilder

Trailer

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The Owners
Fazit
„The Owners“ ist ein Horror-Thriller, der sich bei Idee und Stimmung bei bekannten Genrevertreter bedient, allerdings nicht weiß, damit umzugehen. Zwar scheinen die Figuren zu Beginn höchst interessant, jedoch sind die Horrorelemente zu rar und die Spannung ausbaufähig, sodass der Film zu einem belanglosen Streifen verkommt, den geübte Horrorfans wohl als langweilig abstempeln würden.
Leserwertung68 Bewertungen
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von 10