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Die Kritikeranalyse #6: CinemaForever [Interview]

Willkommen bei der sechsten Ausgabe der Kritikeranalyse, heute mit Philippe Paturel von CinemaForever. Hier finden sich nicht nur Kritiken, sondern auch haufenweise Festival-Berichte, Interviews, Filmvorschauen und Themenreihen. Der Slogan „Hier haben Filme kein Ende“ fasst das Hobbyprojekt des Halbfranzosen also bestens zusammen. Besonders Freunde des French Cinema kommen hier auf ihre Kosten.

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Für Menschen, die dich nicht kennen: Was kann man konkret von deinen Filmkritiken erwarten und in welcher Hinsicht hebt sich CinemaForever von anderen Filmkritik-Kanälen ab?

Das Ganze ist ein nicht-kommerzielles Hobbyprojekt, welches ich während meiner Studienzeit ins Leben gerufen habe. Daher fließt mal mehr, mal weniger Zeit in den neuen Content. Aktuell bekommen meine Leser Kritiken zu ausgewählten Filmen vom Blockbuster bis zum internationalen Independent-Kino, wobei das französische Kino (von den Anfängen bis heute) stets eine breitere Aufmerksamkeit bei CinemaForever erhält. Ebenfalls aktuell im Fokus: Verschiedenste Bestenlisten, sodass meine Leser einen schneller Überblick zu manchen Bereichen erhalten. Egal ob französisches Kino, Comicverfilmungen oder der Wilde Westen, bei mir gibt es thematisch einiges zu finden, woran sich Neulinge, aber auch eingefleischte Cineasten orientieren können. Ganz generell liegt mein Fokus auf Produktionen, die tatsächlich diskussionswürdig sind. Filme, die egal sind, finden bei CinemaForever eher selten Beachtung.

Welche Menschen möchtest du am ehesten mit deinem Kanal ansprechen?

In erster Linie Leser, die sich mit Filmen wirklich auseinandersetzen möchten und Kino nicht nur als oberflächlichen Konsum betrachten. Ich versuche aber auch meistens auf Filme einzugehen, die vielleicht nicht jeder kennt. Aber das ist auch verständlich, denn warum soll ich etwas zu einem Film schreiben, der schon auf endlosen anderen Kanälen besprochen wurde? Ich versuche da einfach etwas gegen den Strom zu schwimmen.

Was bedeuten Filme persönlich für dich und warum gerade dieses Medium und nicht beispielsweise Theater, Oper, Musik oder Literatur?

Das ausschlaggebende Thema ist bei mir das Gemeinschaftsgefühl. Das hat man beim Film viel stärker als bei einem Roman oder der Musik. Beim Film gibt es nämlich auch ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Ich kann in Pressevorführungen gehen, Filmfestivals besuchen, einen Filmabend machen oder einfach in das nächste Autokino fahren. Unterhält man sich nach einem Kinobesuch dann noch mit Freunden, kommt man mitunter in die tollsten Gespräche und dies sorgt dann wiederum auch für ganz prägende Erinnerungen. Selbst bei so einem Film wie Fast and Furious 9 hat man dann tatsächlich einen unvergesslichen Abend, wenn man diesen im Open-Air Kino am Strand sieht. Dafür muss nicht mal der Film gut sein, da zählt dann doch auch mal eher die Atmosphäre.

Gab es schon einmal eine Situation, in der du dich mit jemand über einen Film streiten musstest? Wenn ja, was genau ist dein Anspruch? Geht es dir – auch in deinen Kritiken – um den Dialog, um Aufklärung oder um etwas ganz anderes?

Pauschal ist das schwierig zu beantworten. Streiten eher weniger, ich sehe das eher als hitzige Diskussion, von welcher am Ende alle etwas gewinnen. Den Dialog finde ich enorm wichtig. Manchmal ist es mir auch wichtig, eine Diskussion zu provozieren, um auf bestimmte Punkte aufmerksam zu machen. Hierbei tue ich das gerne auch mal mit einem polemischen Text. Nichts ist meiner Meinung nach egaler, als Texte oder Videokritiken, die am Ende nichts bewegen und sich dem Mainstream anbiedern.

Kannst du das nachvollziehen, wenn jemand einen Film aufgrund einer gänzlich anderen Herangehensweise gut findet, währendem du diesen Film aus deiner Sicht als schrecklich empfindest? Und denkst du, dass beide Meinungen gleich viel wert sind?

Zu ersten Frage auf jeden Fall. Nehmen wir ein Beispiel. Wes Anderson wird für seine Filme in den meisten Fällen immer hochgelobt, weil er bei vielen den richtigen Nerv erwischt. Es gibt da zwar den einen oder anderen Film, den ich mag, die meisten Filme lassen mich hingegen oftmals kalt zurück. Eine andere Meinung, die das komplette Gegenteil zu meiner ist, akzeptiere ich aber immer. Erst recht, wenn die Meinung gut begründet ist und spannende Gedankengänge beinhaltet. Schwierig hingegen finde ich es, wenn jemand sagt, dass er oder sie einen Film ganz toll fand, mir jedoch nicht mal im Ansatz erklären kann, was denn jetzt so besonders war. Das kann dann sogar in manchem Zusammenhang problematisch sein.

Was genau muss ein herausragender Film bei dir mitbringen?

Bei mir ist es so: bei meinen Top 50 Lieblingsfilmen ist kein Film dabei, der in den letzten fünf Jahren herauskam. Neben dem Zusammenspiel der ganz unterschiedlichen Faktoren, beispielsweise Inszenierung, Emotionalität, Schauspiel oder Ideologie, die erst einmal perfekt ineinandergreifen müssen, muss der Film die Zeit überdauern können und somit ein Stück weit Zeitlosigkeit mit sich bringen. Apocalypse Now oder Komm und sieh sind da gute Beispiele, die haben die Zeit fantastisch überdauert. Wenn man sich die einmal genauer anschaut, erscheinen die meisten anderen Filme nur noch als zweitrangig. Wirft man den Blick aber auf solche älteren Filme, die so eine Zeitlosigkeit mitbringen, dann kann man auch wiederum einen Bezug zur Gegenwart herstellen, das ist das Besondere.

Ich tue mich schwer direkt einen neuen Film als Meisterwerk zu betiteln, da kann diese Produktion noch so meisterlich sein. In fünf bis zehn Jahren wird man die Erkenntnis haben, ob ein Film die Zeit überdauern wird. An dieser Stelle gibt es sicherlich genügend Neuproduktionen, bei denen ich dieses Potential sehe, zuletzt beispielsweise Chloé Zhaos Nomadland. Oder auch Gaspar Noés Vortex, der in Deutschland leider erst ab April in den Kinos zu sehen ist.

Welche Rolle spielen Gefühle bei der Filmrezeption bei dir? Und ist ein Film automatisch gut, wenn man bspw. Gänsehaut verspürt oder feuchte Augen bekommt?

Schwere Frage. Wenn man jetzt sagt ein Film hat mich zum Heulen gebracht – und sei dies nur ein Twilight – dann hat der Film ja eigentlich seinen Zweck erfüllt. Man sollte aber differenzieren. Bei der einen Sorte Film, die den Zuschauer emotional überwältigen, die in der Gesamtheit jedoch nicht wirklich herausragen, sollte man das Ganze schon relativieren. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Filme, wie das meisterhafte Oeuvre von Jean-Pierre Melville, die eiskalt inszeniert sind. Die werden den Zuschauer kaum bewegen, sind aber trotzdem nicht mehr aus der Filmgeschichte wegzudenken, da diese das Kino nachhaltig geprägt haben.

Wie würdest du die Wichtigkeit von Emotionalität, Storytelling, Ideologie (Was sagt ein Film über unsere Welt aus?), Inszenierung, Virtuosität, Ästhetik und weiteren Aspekten bei der Filmrezeption sortieren?

Am wichtigsten ist für mich der Punkt Inhalt. „Was hat ein Film zu sagen?“ ist hierbei immer die für mich zentrale Frage. Ein Film kann bildgewaltig inszeniert sein und tolle Effekte haben, dienen diese aber dazu eine fragewürdige Ideologie zu vermitteln, dann kann ich das am Ende nicht gutheißen. Das Thema Ideologie ist also definitiv mit am wichtigsten, in Kombination mit dem Storytelling. Wenn ein Film jedoch eine interessante Botschaft beinhaltet, jedoch kein Verhältnis zum Storytelling findet und nicht weiß wie man die Botschaft vermittelt, dann kann das wiederum auch nicht funktionieren. Hier hört man auch immer wieder: „Der Film hat doch eine interessante Message“ – das alleine macht jedoch noch lange keinen guten Film aus.

Wenn man auf die Entstehungsgeschichte eines Films schaut, angefangen bei der Idee, bis hin zur Umsetzung und dem fertigen Resultat, welche Faktoren spielen die größte Rolle, wenn man den Anspruch hat, ein filmisches Meisterwerk zu kreieren?

Andere sehen das bestimmt nicht so, aber für mich ist das ganz einfach. Es gibt Filme, da sagen sich die Macher offensichtlich „lasst uns einen Oscar-Film drehen“, um möglichst viele Oscars und Preise zu gewinnen. Genau das Gegenteil sollte der Fall sein. Im Entstehungsprozess sollte es also nicht darum gehen, den Kritikern gefallen zu wollen oder Fan-Service zu bedienen. Stattdessen sollte der Film wieder viel öfter – insbesondere im Blockbusterbereich – als Kunstform gesehen werden, die es niemandem Recht machen möchte. Das ist zwar schwer – ganz klar, da besonders im Studiosystem die unterschiedlichsten Faktoren und Zwänge herrschen. Wenn man aber mal einen Film sieht, wo man merkt, dass der Macher eine echte Vision hatte und diese auch umsetzen konnte, dann sind das zumeist die interessantesten Werke.

Schaut man auf Hollywood, hat es den Anschein, dass in manchen Kreisen die Stimmen immer lauter werden und viele Fans mit den neuen Star Wars-Filmen oder selbst mit einem Fast and Furious 9 sehr unzufrieden sind. Bewegt sich Hollywood in Richtung eines Tiefpunkts oder denkst du es braucht solche Filme auch, sodass Regisseure daraus lernen?

Ich sehe das selber bei mir, dass ich mit dem modernen Hollywood-Blockbustern immer weniger anfangen kann. Das war vor ein paar Jahrzehnten noch anders. Anfang der 2000er Jahre gab es noch die Herr der Ringe-Filme als Blockbuster, wenn man so will. Das war eine Zeit, wo es tatsächlich noch tolle großangelegte Filme gab. Mittlerweile sind wir aber in so einer Blase gefangen, wirft man nur einen Blick auf die Fast and Furious-Reihe und die Marvel Filme. Selbst mit den neuen Star Wars-Filmen, und das sage ich als Fan, konnte ich kaum etwas anfangen, Rogue One einmal ausgeklammert. Ich habe aber das Gefühl, die Studios wollen da nicht einmal draus lernen. So lange der Profit stimmt, wird schon die nächste lieblose Fortsetzung produziert. Vielleicht liegt das Problem aber auch beim Publikum und den Erwartungen, die im Vergleich zu früher einfach nicht mehr dieselben sind. Wenn man da einmal die Blockbuster ihrer Zeit vergleicht, beispielsweise Lawrence von Arabien aus den 1960er oder Das Imperium schlägt zurück aus den 1980ern, da wurde wenigstens noch etwas Neues geschaffen. Heutzutage hat man stattdessen diesen Nostalgiefaktor, der immer präsenter ist, siehe Ready Player One, in dem Steven Spielberg bis zum Erbrechen seine eigenen Filme zitiert. Da herrscht in der Gegenwart einfach eine zunehmende Ideenarmut.

Wie vergleichst du die Filmrezeption, muss ein Film gleich bei der Erstsichtung direkt überzeugen oder würdest du doch eher sagen, dass man einen Film erst im Laufe der Zeit zu schätzen lernt?

Es gibt immer wieder Filme, die man beim ersten Mal vielleicht überanalysiert oder nicht gänzlich erfassen kann. Ein Beispiel: Blade Runner 2049, den fande ich beim ersten Mal eher solide, heutzutage schätze ich den aber wesentlich mehr. Die Filme von Andrei Tarkowski oder David Lynch könnte man an der Stelle jetzt auch noch nennen. Die sind so komplex, dass man sie beim ersten Mal nicht wirklich erfassen kann. Wenig verwunderlich stellt man sich bei den Produktionen dann am Ende die Frage: „Was habe ich denn da gerade gesehen?“. Mulholland Drive, der mich nach der Erstsichtung total überfordert hat, gehört nach gefühlt endlosen weiteren Sichtungen heutzutage zu meinen absoluten Lieblingsfilmen.

Womit kannst du dich in der Hinsicht eher anfreunden und warum: ein Film, den du nach der Erstsichtung grandios findest, der aber mit jeder weiteren Sichtung abnimmt, oder ein Film, der von Sichtung zu Sichtung immer weiter wächst?

Basierend auf meiner letzten Antwort definitiv letzteres.

Kritik ist und bleibt immer subjektiv. Man kann ja aber trotzdem den Anspruch haben, ein wenig Objektivität miteinfließen zu lassen. Sollte da eher eine goldene Mitte gefunden werden oder spielt Objektivität keine so große Rolle?

Objektivität basiert meiner Meinung nach ein Stück weit auf Subjektivität. Angenommen jemand sagt nach einem Film, dass die Kameraarbeit grandios war. Wenn jemand anderes dann aber entgegnet, dass das nur standardmäßig inszeniert sei, dann kommt man mit Objektivität nicht sehr viel weiter. Kritik ist also immer sehr subjektiv. Deshalb ist der Dialog auch so wichtig, um die Sicht anderer auf das Filmische nachvollziehen zu können. Hier geht es nicht darum derselben Meinung zu sein. Es gibt keine allgemeingültige objektive Sichtweise, sondern nur verschiedene Heransgehens- und Betrachtungsweisen.

Wie sieht deine Meinung generell über andere Kritiker aus? Was genau zertifiziert jemanden zu einem guten Kritiker und gibt es da Kanäle, die du gern verfolgst?

Es gibt einige Kanäle, die ich gern verfolge. Je unterschiedlicher die Betrachtungsweisen da sind, desto besser. Ich gehe da nicht mit dem Anspruch heran, dass diese mit meiner Weltsicht übereinstimmen müssen. Wie selten ich beispielsweise mit einem David Ehrlich von Indiewire übereinstimme, ändert nichts an der Tatsache, dass ich seine Filmkritiken gerne lese. Leute wie Wolfgang M. Schmitt, die mir aufzeigen, was ich selbst in einem Film nicht gesehen habe, sind mir ebenfalls generell lieber, als diejenigen, die sich nur dem Mainstream anbiedern.

Je nach Publikumserfolg reden die meisten Menschen immer nur über die relevantesten Filme oder die, die gerade „in“ sind. Wie siehst du das an, ist das ein Problem? Und was fallen dir für grandiose Neuproduktionen ein, bei denen du vermutest, dass diese wahrscheinlich nur die allerwenigsten kennen?

Gemessen an dem, wie sich die Filmwelt in den letzten Jahren entwickelt hat, würde ich es schön finden, wenn das breite Publikum in Zukunft mit dem Film wieder mehr verbindet als nur Netflix oder Marvel. Das fällt mir ganz besonders negativ auf. Wie schön wäre es, sich allgemein wieder mehr über das Independent-Kino austauschen zu können. Und nicht nur über die Produktionen, die das meiste Marketing-Budget zur Verfügung haben.

Und zur zweiten Frage: Das wird wahrscheinlich nicht für jeden Filmfreund etwas sein, da die Filme teilweise auch sehr abstoßend sind, aber die Werke von Gaspar Noé wie Climax sind schon sehenswert. Und alles von Bruno Dumont.

Nachdem ich letztens Be Natural über die mutige Filmpionierin Alice Guy-Blaché geschaut habe, interessiere ich mich für Filme, die ihrer Zeit voraus sind und sich etwas trauen. Auf welchen Film warst du zuletzt froh oder stolz, dass man sich mal etwas Waghalsiges getraut hat?

Titane von Julia Ducournau, den ich jedem ans Herzen legen möchte, eine durch und durch begeisternde, fordernde Mixtur aus David Cronenbergs  Crash und Xavier Dolans Laurence Anyways. Die konsequente Originalität Ducournaus würde ich gerne öfters im Kino antreffen.

Für Leute, die schon mehrere tausend Filme gesehen haben und das Beste vom Besten kennen, was sind deiner Meinung nach gute Orientierungspunkte, um auf gute Filme zu stoßen?

Aus persönlicher Erfahrung kann ich Bestenlisten empfehlen. Die Kunst besteht aber vielleicht eher darin, solche zu finden, die Empfehlungen abseits des Mainstreamfilms beinhalten. Genau dieses Motto habe ich mir, wie schon anfangs erwähnt, selbst zum Ziel gemacht.

Was ist das Schlimmste im Kino für dich – Trashfilme, die nächste deutsche Durchschnittskomödie oder doch etwas ganz anderes? Und sind alle gleichermaßen schlimm oder wie differenzierst du in der Hinsicht?

Es gibt verschiedene Regisseure, unter anderem Adam Sandler oder Zack Snyder, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich mir die Filme bis auf ein paar Ausnahmen sparen kann. Fairerweise gibt es das Negativbeispiel der deutschen Durchschnittskomödie aber auch in Frankreich, wir bekommen das in Deutschland nur nicht mit.

Wie siehst du dich und CinemaForever in zehn Jahren?

Es wird ein Hobbyprojekt bleiben, eine Kommerzialisierung schließe ich aus. Mein Ziel ist aber ein breiteres Publikum anzusprechen. Dafür möchte ich Themengebiete ausbauen, die woanders noch kaum Beachtung gefunden haben. Vielleicht auch mal in Form des einen oder anderen YouTube-Videos, schauen wir mal. Mein genereller Anreiz: etwas bieten, was man in der deutschsprachigen Kritikerlandschaft noch nicht findet. Als mir beispielsweise aufgefallen ist, dass es noch keine Bestenliste zu Sommerfilmen gibt, habe ich direkt eine erstellt.

Bei so vielen Durchschnittsfilmen, die jedes Jahr neu herauskommen, reicht das aus, um „am Ball zu bleiben“? Anders gefragt: wie wird sich die Beziehung zum Kino für deine Person ändern?

Das wird dem einen oder anderen jetzt als Luxusproblem erscheinen, aber durch die Privilegien eines Kritikers, das heißt der Besuch von Pressevorführungen und Filmfestivals, sieht man Filme meist vor allen anderen. Viele Filme vorab zu sehen, ist also ein genereller Reiz. Wenn ich aber höre, dass Kollegen einen Film bereits zerlegt haben, dann habe ich oft schon gar keine Lust mehr, mir meine eigene Meinung zu bilden. So umgehe ich inzwischen beispielsweise 90% der Netflix-Eigenproduktionen. Es ist also ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite möchte man viele Filme schauen, auf der anderen Seite wird man immer wählerischer. Dafür, dass ich das aber auch nur als Hobbyprojekt betreibe, komme ich aber auch nur auf einen Bruchteil der Filme, die jetzt zum Beispiel Christoph Petersen von Filmstarts schaut. So schließt sich der Kreis, wie ich anfangs gesagt habe: Da schaue ich lieber die Filme, die diskussionswürdig sind und wo es sich für mich als leidenschaftlichen Kinogänger wirklich lohnt.

Vielen Dank für deine Zeit und das tolle Gespräch!



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