Signs Zeichen
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Signs – Zeichen

Signs Zeichen
„Signs – Zeichen“ // Deutschland-Start: 12. September 2002 (Kino) // 16. Januar 2003 (DVD)

Inhalt / Kritik

Mehrere Monate sind vergangen, seitdem seine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Doch noch immer ist Graham Hess (Mel Gibson) in einem tiefen Loch gefangen. So hat der Pfarrer in Folge seinen Glauben verloren, kann sich nur mit Mühe um seine beiden Kinder Morgan (Rory Culkin) und Bo (Abigail Breslin) kümmern. Unterstützung erhält er dabei von seinem jüngeren Bruder Merrill (Joaquin Phoenix), der nach dem Unfall zu ihnen gezogen ist, um sie im Alltag zu stützen. Dieser Alltag wird eines Tages gestört, als ein riesiger Kreis im Kornfeld auftaucht, welches an das Haus anschließt. Anfangs meinen sie noch, dass es sich dabei um das Werk vandalierender Jugendlicher handelt. Doch dann tauchen auch an anderen Orten diese Kreise auf und die Familie macht zunehmend eigenartige Beobachtungen. Was wenn Außerirdische auf der Erde gelandet sind?

Rückkehr zum Bewährten

Mit The Sixth Sense wurde M. Night Shyamalan seinerzeit quasi über Nacht zu einer der großen Hoffnungen Hollywoods. Die Mischung aus Mystery, Drama und Horror schlug damals ein wie eine Bombe. Vor allem der raffinierte Twist am Schluss trug dazu bei, dass der Regisseur Filmgeschichte schrieb. Sein Nachfolgewerk Unbreakable – Unzerbrechlich konnte da nicht wirklich mithalten, spielte trotz deutlich höheren Budgets nur rund 40 Prozent des Überraschungshits ein. Auch die Kritiken waren deutlich schwächer. Umso größer war die Neugierde, wie sich wohl Signs – Zeichen schlagen würde. Hatte Shyamalan bereits sein Pulver bei dem Geistertreffen verschossen oder würde er noch einmal auf die Erfolgsspur zurückfinden?

Die Antwort: sowohl als auch. Wirtschaftlich hatte sich der Film durchaus gelohnt, die Einspielergebnisse lagen wieder deutlich über denen des Vorgängers. Inhaltlich kann man sich aber darüber streiten, ob Signs – Zeichen eine Rückkehr zur alten Form darstellt. Grundsätzlich ähnelt der Mysterythriller schon seinem großen Durchbruch. Da ist wieder eine Familie, bei der eines im Argen liegt. Da sind eigenartige Vorkommnisse, welche der Protagonist aufzuklären versucht. Auch die Erzählweise ist bei beiden Filmen vergleichbar, Shyamalan zieht es etwas gemächlicher vor und nähert sich mit seinen Figuren langsam dem Kern der Sache. Dafür muss man dann schon ein wenig Geduld mitbringen. Es dauert eine ganze Weile, bis klar wird, was es mit den seltsamen Zeichen auf sich hat. So lässt er die Zuschauer und Zuschauerinnen im Unklaren, ob es eine irdische oder außerirdische Ursache für das alles gibt.

Persönliches Glaubensbekenntnis

Das mag dann nicht übermäßig ambitioniert sein, Shyamalan hält sich hier an das, was er kennt und kann. Aber es funktioniert. Trotz des geringen Tempos darf man hier gebannt auf das Geschehen schauen, selbst wenn dieses immer mal wieder durch Flashbacks unterbrochen wird. Die Beobachtungen der Familie stehen dabei in einer langen Tradition. Unheimliche Begegnung der dritten Art fällt einem da ein. Auch Nope zeigte zwanzig Jahre später, dass manche Mechanismen zeitlos sind. Bei Signs – Zeichen werden diese spannenden Momente mit zahlreichen Familienszenen kombiniert, die auch des Ensembles wegen sehenswert sind. Auch wenn Mel Gibson das mit dem trauernden Witwer nicht ganz so überzeugend hinbekommt, die anderen drei aus der Filmfamilie bringen genug Momente zusammen, die einen auch dann noch beschäftigen, wenn gerade nichts geschieht.

Während die erste Hälfte auf diese Weise gut unterhält und neugierig macht, worauf das alles hinauslaufen wird, folgt im weiteren Verlauf die Ernüchterung. So wird beispielsweise deutlich, dass Shyamalan nicht wirklich etwas zu erzählen hat. Der große Clou, auf den man bei Signs – Zeichen wartet, er bleibt aus. Stattdessen versucht er sich an einer esoterisch-spirituellen Richtung, die er offensichtlich als besonders tiefsinnig empfand, letztendlich aber eher bemüht bis dümmlich ist. Anders als bei dem oftmals zu Unrecht gescholtenen The Village – Das Dorf, das ein ähnlich gelagertes Szenario um eine umherstreifende Bedrohung aufbaute, versucht der Regisseur und Drehbuchautor nicht, überhaupt eine Erklärung zu liefern. Stattdessen hat er hiermit eine Art Glaubensdrama vorgelegt, das von persönlicher Befreiung erzählt. Das mag für ihn ein persönliches Thema gewesen sein, als Außenstehender ist das jedoch nur wenig interessant. Schade um den vielversprechenden Aufbau, der letztendlich zu nichts führte.

Credits

OT: „Signs“
Land: UK, USA
Jahr: 2002
Regie: M. Night Shyamalan
Drehbuch: M. Night Shyamalan
Musik: James Newton Howard
Kamera: Tak Fujimoto
Besetzung: Mel Gibson, Joaquin Phoenix, Rory Culkin, Abigail Breslin

Bilder

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Signs – Zeichen
fazit
Eine Familie, die seit dem Tod der Mutter eine persönliche Krise durchmacht, wird Zeuge von unerklärlichen Ereignissen nahe ihrem Haus. Es gelingt „Signs – Zeichen“ dabei durchaus, Spannung zu erzeugen und neugierig zu machen, was es mit diesen Beobachtungen auf sich hat. Doch je länger der Film dauert, umso offensichtlicher wird, dass Shyamalan nicht wirklich etwas zu erzählen hatte, sondern lieber an einem persönlichen Glaubensbekenntnis arbeiten wollte.
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