Deutscher Filmpreis (2020) Die Redaktion Samstag, 25. April 2020 Deutscher Filmpreis, Filmpreis, News « 2019 201520162017201820192020 Deutschlandweit sind die Kinos geschlossen, die meisten Filmproduktionen mussten unterbrochen werden, bedeutende Festivals werden abgesagt, verschoben oder müssen auf eine Online-Variante ausweichen. Darf man in einer solchen Situation tatsächlich noch einen Filmpreis verleihen und eine Branche feiern, die mit voller Wucht von der Corona-Pandemie aus der Bahn geworfen wurde und viele in Existenznot brachte? Man muss es sogar! Zumindest war dies der Gedanke, als am 24. April 2020 der Deutsche Filmpreis Lola verliehen wurde. Dabei stand die 70. Ausgabe natürlich komplett unter dem Eindruck der durch den Virus veränderten Umstände. Auf eine große Gala wurde verzichtet, die Sendung live übertragen, die Dankesreden wurden online aus den Wohnzimmern der Gewinner*innen übertragen. Weitermachen lautete die Devise, egal wie, Kultur ist zu wichtig, um sie kampflos aufzugeben. Während die Jubiläumsausgabe aufgrund der spontaneren, holprigen Fassung in Erinnerung bleibt, war die Verleihung der Preise selbst etwas eintönig, zumindest wenn es darum ging, wer sie gewinnt. Dass Systemsprenger einer der großen Favoriten sein würde, war im Vorfeld schon klar gewesen, mit zehn Nominierungen ging das Drama um ein nicht zu vermittelndes Mädchen ins Rennen. Am Ende konnte es immerhin acht Preise davon für sich gewinnen, darunter alle Hauptpreise: bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch, beste Hauptdarstellerin, bester Hauptdarsteller. Das ebenfalls hoch gehandelte Berlin Alexanderplatz, eine stilvoll-exzessive Neuinterpretation des gleichnamigen Romans, hatte hierbei das Nachsehen. Obwohl das Drama sogar in elf Kategorien mitmischte, musste es sich am Ende mit „nur“ fünf Preisen zufriedengeben. Neben den beiden Platzhirschen war kaum noch Raum für die sonstigen Werke. Die mit fünf Nominierungen gestartete Tragikomödie Es gilt das gesprochene Wort um eine Pilotin, die eine Scheinehe eingeht, konnte lediglich einen Bronze-Platz für sich beanspruchen. Das Kreuzfahrt-Musical Ich war noch niemals in New York, ebenfalls fünf Nominierungen, ging sogar komplett leer aus. Ein großer Gewinner des Abends war dann auch Albrecht Schuch, der tatsächlich bei beiden Abräumern mitspielte und das seltene Kunststück schaffte, im selben Jahr zweimal als Schauspieler ausgezeichnet zu werden – einmal als bester Hauptdarsteller, einmal als bester Nebendarsteller. Der Ehrenpreis ging dieses Mal an den Filmemacher Edgar Reitz, der an die große Vergangenheit des deutschen Films erinnerte. Durch den etwas anderen Abend führte Schauspieler Edin Hasanović, der schon 2018 den Deutschen Filmpreis moderiert hatte. Bester Spielfilm Filmpreis in Gold Systemsprenger Filmpreis in Silber Berlin Alexanderplatz Filmpreis in Bronze Es gilt das gesprochene Wort Weitere Nominierungen Lara Lindenberg! Mach dein Ding Undine Bester Dokumentarfilm Gewinner Born in Evin Weitere Nominierungen Heimat ist ein Raum aus Zeit Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien Bester Kinderfilm Gewinner Als Hitler das rosa Kaninchen stahl Weitere Nominierung Fritzi – Eine Wendewundergeschichte Bestes Drehbuch Gewinner Systemsprenger Nora Fingscheidt Weitere Nominierungen Berlin Alexanderplatz Martin Behnke, Burhan Qurbani Es gilt das gesprochene Wort Nils Mohl, Ilker Çatak Beste Regie Gewinner Systemsprenger Nora Fingscheidt Weitere Nominierungen Berlin Alexanderplatz Ilker Çatak Es gilt das gesprochene Wort Burhan Qurbani Beste weibliche Hauptrolle Gewinnerin Systemsprenger Helena Zengel Weitere Nominierungen Es gilt das gesprochene Wort Anne Ratte-Polle Gipsy Queen Alina Șerban Beste männliche Hauptrolle Gewinner Systemsprenger Albrecht Schuch Weitere Nominierungen Berlin Alexanderplatz Welket Bungué Lindenberg! Mach dein Ding Jan Bülow Beste weibliche Nebenrolle Gewinnerin Systemsprenger Gabriela Maria Schmeide Weitere Nominierungen Berlin Alexanderplatz Jella Haase Systemsprenger Lisa Hagmeister Beste männliche Nebenrolle Gewinner Berlin Alexanderplatz Albrecht Schuch Weitere Nominierungen Es gilt das gesprochene Wort Godehard Giese Ich war noch niemals in New York Pasquale Aleardi Beste Kamera/Bildgestaltung Gewinner Berlin Alexanderplatz Yoshi Heimrath Weitere Nominierungen Deutschstunde Frank Lamm O Beautiful Night Jieun Yi Bester Schnitt Gewinner Systemsprenger Stephan Bechinger, Julia Kovalenko Weitere Nominierungen Mein Ende. Dein Anfang. Andreas Menn Pelikanblut Heike Gnida Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien Bettina Böhler Bestes Szenenbild Gewinner Berlin Alexanderplatz Silke Buhr Weitere Nominierungen Freies Land Tim Tamke Ich war noch niemals in New York Matthias Müsse Narziss und Goldmund Sebastian Soukup Bestes Kostümbild Gewinner Lindenberg! Mach dein Ding Sabine Böbbis Weitere Nominierungen Freies Land Ingken Benesch Ich war noch niemals in New York Thomas Oláh, Nora Bates Bestes Maskenbild Gewinner Lindenberg! Mach dein Ding Astrid Weber, Hannah Fischleder Weitere Nominierungen Ich war noch niemals in New York Gerhard Zeiss Narziss und Goldmund Helene Lang Beste Filmmusik Gewinner Berlin Alexanderplatz Dascha Dauenhauer Weitere Nominierungen Deutschstunde Lorenz Dangel Systemsprenger John Gürtler Beste Tongestaltung Gewinner Systemsprenger Corinna Zink, Jonathan Schorr, Dominik Leube, Oscar Stieblitz, Gregor Bonse Weitere Nominierungen Berlin Alexanderplatz Simone Galavazi, Michel Schöpping Undine Andreas Mücke-Niesytka, Martin Steyer, Dominik Schleier, Benjamin Hörbe, Bettina Böhler Beste visuelle Effekte und Animation Gewinner Die Känguru-Chroniken Jan Stoltz, Claudius Urban Weitere Nominierungen Berlin Alexanderplatz Frank Kaminski Ich war noch niemals in New York Sven Martin Ehrenpreis Edgar Reitz Besucherstärkster Film Das perfekte Geheimnis (Anzeige) 4.5 / 5 ( 4 votes ) Ähnliche Beiträge Schweizer Filmpreis (2017) Die Redaktion Sonntag, 28. 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