Das Mädchen von früher TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek DVD kaufen
© ZDF/Conny Klein

Das Mädchen von früher

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„Das Mädchen von früher“ // Deutschland-Start: 16. Oktober 2023 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als die Leiche von Bente (Rain Ranft) gefunden wird. Offensichtlich hatte die Jugendliche, die als Pflegekind auf dem Hof von Maik (Jonas Laux) und Gunda Strand (Marie Anne Fliegel) lebte, auf einem Feld Feuer gefangen und ist bei lebendigem Leib verbrannt. Kriminalhauptkommissarin Maria Voss (Nina Kunzendorf) geht mit ihrem Kollegen Teo Kromann (Godehard Giese) der Geschichte nach und stößt dabei auf mehrere Ungereimtheiten. Warum war sie mit zwei Benzinkanistern unterwegs? Und was hat es mit dem Schlüssel auf sich, der in ihrem Magen gefunden wurde? Dabei muss sich Maria auch mit dem ortansässigen Polizisten Lars Klapproth (André Hennicke) auseinandersetzen, mit dem sie eine lange Geschichte verbindet …

Krimi mit hohem Dramaanteil

Eigentlich sollte das ZDF ja beschäftigt genug damit sein, Fortsetzungen der diversen Krimireihen zu drehen, die der Sender produziert. Allein letzte Woche gab es mit Die Toten vom Bodensee: Der Nachtalb und Wilsberg: Wut und Totschlag zwei neue Filme der hauseigenen Dauerbrenner. Hinzu kam Jenseits der Spree: Du bist mein, die Auftaktfolge der dritten Staffel. Und doch lässt man es sich nicht nehmen, dann und wann auch alleinstehende Genrebeiträge zu veröffentlichen. Um einen solchen handelt es sich bei Das Mädchen von früher. Prinzipiell ist es zwar auch da denkbar, dass es Fortsetzungen geben könnte. Unbedingt darauf angelegt ist der Film aber nicht, was auch damit zusammenhängt, dass er anders ist als die obigen Titel.

Genauer ist das hier nur zum Teil ein Krimi. Natürlich gibt es da anfangs die Leiche, dazu mehrere Fragen, die niemand beantworten will. Verwirrend ist da die Sache mit dem Benzin, da die Tote eine bekannte Pyromanin war und ihr deshalb kein Benzin anvertraut werden durfte. Vor allem aber der Schlüssel ist mysteriös, weil völlig offen ist, was es mit diesem auf sich hat. Drehbuchautorin Martina Mouchot (Tatort: Liebeswut) kombiniert diese Spurensuche aber mit einer persönlichen Geschichte rund um die Protagonistin. So erfahren wir nach und nach in Das Mädchen von früher, dass sie vor der Wende ihr Kind in der DDR zurücklassen musste und dieses nach ihrer Rückkehr verschwunden war. Seither sucht sie nach ihrer Tochter, beißt sich dabei aber sowohl an ihrem Ex Lars wie auch den Behörden die Zähne aus.

Nicht viel Eigenes

Das Thema Kinder in der DDR wurde in den letzten Jahren immer mal wieder aufgeworfen. Neben dem sehr sehenswerten Kinofilm Das Mädchen mit den goldenen Händen gab es unter anderem den Krimi-Kollegen Tatort: Totes Herz. Das Mädchen von früher ist damit der neueste Versuch, sich der noch immer nicht ganz aufgearbeiteten Alltagsverbrechen des Landes anzunehmen. Genauso ist das Motiv der ermittelnden Hauptfigur, die durch einen neuen Fall mit ihrer eigenen Lebensgeschichte konfrontiert wird, kein neues. Es kommen eigentlich ständig irgendwelche Fernsehkrimis heraus, bei denen das vorliegt. Auch das trägt dazu bei, dass einem der Film nach dem schockierenden Einstieg nicht so wahnsinnig in Erinnerung bleibt. Er setzt sich einfach aus zu vielen bewährten Versatzstücken zusammen.

Atmosphärisch passt das dann schon. Die traurige Vorgeschichte in Verbindung mit den trüben Bildern sorgt für eine melancholische Stimmung. Hier wird überall abgeblockt, wenn es um die Vergangenheit geht. Eine wirkliche Zukunft ist aber ebenso wenig in Sicht. Wer auf solche ruhigen Krimidramen steht, kann einen Blick auf Das Mädchen von früher riskieren. Mit Nina Kunzendorf und Godehard Giese ist das gut besetzt, richtig viel falsch macht der Film auch nicht. Er ist nur nicht wirklich spannend, weder als Rückblick noch als Krimi. Er bleibt den Beweis schuldig, warum es neben all den ohnehin schon bekannten Krimireihen unbedingt noch diesen Einzelfilm brauchte.

Credits

OT: „Das Mädchen von früher“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Lena Knauss
Drehbuch: Martina Mouchot
Musik: Moritz Schmittat
Kamera: Valentin Selmke
Besetzung: Nina Kunzendorf, Godehard Giese, Steffi Kühnert, André Hennicke, Rosa Enskat, Jörg Witte, Valerie Stoll, Nina Steils, Luzia Oppermann, Jonas Laux, Marie Anne Fliegel

Bilder

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Das Mädchen von früher
fazit
„Das Mädchen von früher“ beginnt schockierend, wenn eine Jugendliche bei lebendigem Leib verbrennt. Ansonsten handelt es sich aber um ein ruhiges Krimidrama, bei dem es auch um die Aufarbeitung der eigenen DDR-Vorgeschichte geht. Das gefällt durch die melancholische Stimmung, bleibt aber kaum in Erinnerung. Spannend ist der Film sowieso nicht.
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