Ostfriesenhölle Tv Fernsehen ZDF arte Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/Michael Ihle

Ostfriesenhölle

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„Ostfriesenhölle“ // Deutschland-Start: 18. April 2025 (arte)

Inhalt / Kritik

Die Verzweiflung ist groß bei Sabine Schnell (Cécile Gujer), als ihr Sohn Cosmo (Joel Akgün) plötzlich zusammenbricht und stirbt. Sie hat dabei eine Vermutung, wie es dazu kommen konnte. Für sie muss Cosmos bester Freund Marvin Claudius (Noah Kraus), Enkel des niedersächsischen Innenministers Thomas Claudius (Bernhard Schütz), den Jugendlichen vergiftet haben. Ann Kathrin Klaasen (Picco von Groote), Frank Weller (Tom Radisch) und Rupert (Barnaby Metschurat) gehen der Sache nach. Dabei überschlagen sich bald die Ereignisse, es wird nicht bei dieser einen Leiche bleiben. Und tatsächlich scheint der Innenminister mehr über die Angelegenheit zu wissen, will sich dabei aber ungern in die Karten blicken lassen …

Fortsetzung und Neustart

Wenn im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Krimis erfolgreich laufen, muss man meist nicht lange auf Fortsetzungen warten. Da wird dann Film um Film produziert, in der Hoffnung, das Publikum an sich binden zu können. So eben auch bei den Ostfrieslandkrimis. Dass aus der ursprünglich jährlichen Reihe eine wurde, die gleich mehrfach pro Jahr bedient wird, ist bekannt. Und doch dürften Fans etwas überrascht sein, wie schnell es diesmal ging: Nicht einmal zwei Wochen nach Ostfriesenfluch gibt es bereits den nächsten Teil, es ist der 13. bislang. Business as usual ist trotzdem nicht angesagt. So wird der Film auf arte ausgestrahlt, statt im ZDF. Sicher, die beiden Sender arbeiten auch sonst immer mal wieder bei Krimis zusammen. Dass die Reihe aber mittendrin wechselt, ist schon erklärungsbedürftig.

Eine weitere Änderung, auf die sich Fans gefasst machen müssen: Christian Erdmann ist aus der Reihe ausgestiegen, Hauptfigur Frank wird erstmals von Tom Radisch verkörpert. Der Wechsel ändert aber relativ wenig. Zum einen sehen sich die beiden Schauspieler tatsächlich ähnlich, weshalb manche vielleicht gar nicht merken werden, dass es überhaupt einen Wechsel gab. Zum anderen hat die Reihe bei den letzten Filmen ohnehin schon nicht mehr viel mit der Figur angefangen. Eigentlich sind Frank und Ann Kathrin ja ein Paar. An einer Stelle wird das in Ostfriesenhölle auch gezeigt, um die Zuschauer und Zuschauerinnen daran zu erinnern. Ansonsten ist aber erneut wenig davon zu spüren, dass da zwei Liebende gemeinsam ermitteln. Man hätte auch problemlos eine der beiden Figuren streichen können, ohne dass es einen nennenswerten Unterschied gemacht hätte.

Eher beliebig

Prägnanter ist da schon Rupert, auch wenn der früher immer mal wieder für komische Sprüche eingesetzte Polizist ernst unterwegs ist. So wie die auf Romanen von Klaus-Peter Wolf basierende Reihe insgesamt betont düster gehaltenist. Bei Ostfriesenhölle schießt man dabei ein wenig übers Ziel hinaus. Ähnlich zu Morden auf Öd – Ein Insel-Krimi: Die Heimsuchung neulich wird das an und für sich idyllische Setting für internationale Geschichten verwendet, was nicht so wirklich zusammenpasst. Der Ort wird beliebig, man hätte den Film an jedem anderen Schauplatz ansiedeln können, ohne dass es einen Unterschied gemacht hätte. Zusammen mit der sparsamen Figurenzeichnung wird so ein doch recht beliebiger Film draus.

Das soll aber nicht heißen, dass das Ergebnis schlecht ist. Zum einen sind da mal wieder sehr schicke Aufnahmen, die einen gut beschäftigen. Und auch wenn das primäre Schauspielduo wenig Eindruck hinterlässt, fand man doch für die Gastrollen einige bekannte und talentierte Leute. Ein bisschen lädt Ostfriesenhölle zudem zu Diskussionen ein, wenn es um grundsätzliche Fragen und – kleiner Spoiler – um Waffenhandel geht. Richtig viel wird aber nicht draus gemacht, stattdessen will man durch eine brenzlige Situation Spannung erzeugen. Insgesamt ist der doppelte Neustart der Reihe daher nichts Besonderes, ist nicht nennenswert besser oder schlechter als die vorangegangenen Filme. Nächste Woche wird mit Ostfriesentotenstille bereits der nächste Teil gezeigt.

Credits

OT: „Ostfriesenhölle“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Katrin Schmidt
Drehbuch: Carola M. Lowitz
Vorlage: Klaus-Peter Wolf
Musik: Jessica de Rooij
Kamera: Simon Schmejkal
Besetzung: Picco von Groote, Tom Radisch, Barnaby Metschurat, Marie Schöneburg, Wolf Bachofner, Sofie Eifertinger, Noah Kraus, Cécile Gujer, Bernhard Schütz, Stephanie Schadeweg, Petra Zieser, Beatrice Bergner, Götz Schubert, Agnes Decker, Benjamin Sadler, Johanna Hens

Bilder

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Ostfriesenhölle
fazit
In „Ostfriesenhölle“ wird ein Jugendlicher vergiftet, die Ermittlungen führen zu einer internationalen Geschichte. Das ist ein bisschen viel für einen Provinzkrimi. Insgesamt ist der Film aber nur wenig erwähnenswert, auch weil die Figuren wenig interessant sind. Daran ändert auch die Neubesetzung der Hauptfigur nichts.
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