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Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe

Maximilian Das Spiel von Macht und Liebe
„Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“ // Deutschland-Start: 3. Oktober 2017 (ZDF) // 4. Oktober 2017 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als Nancy Karl der Kühne, Herzog von Burgund, 1477 in einem Hinterhalt stirbt, verschieben sich dadurch die Machtverhältnisse in Europa. So hatte der Verstorbene keinen Sohn, weshalb erst einmal seine Tochter Maria (Christa Théret) die Herrschaft übernimmt. Und doch ist klar, dass dies nicht auf Dauer gutgehen kann, es braucht einen Mann an der Spitze. Der verarmte Kaiser Friedrich III. (Tobias Moretti) sieht darin seine Chance für einen Neuanfang. Gelingt es ihm, eine Hochzeit zwischen seinem Sohn Maximiliam (Jannis Niewöhner) und Maria zu organisieren, könnte er mit dem Geld des vermögenden Burgunds eine Armee aufstellen. Die braucht es auch, droht aus dem Western doch Frankreich mit dem Krieg. Dessen König Ludwig XI. (Jean-Hugues Anglade) wiederum will die Situation selbst nutzen und Maria mit seinem erst neun Jahre alten Sohn Charles vermählen. Doch diese will sich von niemandem etwas vorschreiben lassen …

Zurück in die Vergangenheit

Auch wenn man sich über Sinn und Zweck von Monarchien streiten kann, zumindest im 21. Jahrhundert, üben sie doch auf viele eine große Faszination aus. Das zeigt sich nicht nur an der Klatschpresse, die sich auf die noch verbliebenen adligen Familien stürzt und alles ausschlachtet, was auch nur irgendwie interessant sein könnte. Auch bei Filmen und Serien zeigt sich, dass es offensichtlich ein größeres Publikum gibt, welches diese Geschichten noch sehen möchte. So lockten im vergangenen Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte und Royal Blue, die sich mit dem britischen Königshaus beschäftigen. Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs nahm uns mit nach Frankreich. Deutsche Produktionen sind eher selten, obwohl hierzulande ebenfalls eine reichhaltige Historie zur Verfügung steht. Ein Beispiel hierfür ist Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe, ein österreichisch-deutscher Dreiteiler aus dem Jahr 2017.

Wobei das nur zum Teil stimmt. Auch wenn sich der Titel auf Maximilian bezieht, den späteren römisch-deutschen Kaiser, ist dieser doch nicht die Hauptfigur. Die ist vielmehr Maria, deren Herzogtum Burgund zwischen den großen Rivalen Frankreich und Deutschland lag und entsprechend hin und her gerissen war. Dass man der TV-Produktion den Titel Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe gab, ist auch insofern überraschend, da eines der großen Themen war, wie Frauen seinerzeit noch Menschen zweiter Klasse waren. Immer wieder wird betont, dass eine Tochter bei der Thronfolge nur Ballast ist. Maria soll nicht einmal ein Mitspracherecht haben, wenn es darum geht, ihren kommenden Partner festzulegen. Dass das eine miese Nummer ist, das ist klar. Insofern hätte es die diversen Szenen, in denen das auch noch für die Letzten ausformuliert wird, nicht gebraucht.

Gut ausgestattet

Allgemein ist der Inhalt nicht so wahnsinnig interessant. Gerade bei der Figurenzeichnung ist da jetzt niemand dabei, an den man sich im Anschluss zwangsläufig erinnern müsste. Da ist vieles schon austauschbar. Ansonsten gibt es die üblichen Intrigen und Liebeleien, da werden diverse Affären eingegangen. Zum Teil sind die Ereignisse natürlich durch die realen Geschichten vorgegeben. Zum Teil hat man aber auch den Eindruck, dass Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe sich primär an Fans von Klatschgeschichten richtet, gerade auch bei der romantischen Annäherung der zwei Hauptfiguren. Der Dreiteiler ist dem Herzkino dann doch näher als einem ernsten Historiendrama, dem es um die Vermittlung von Fakten geht.

Und doch ist das Ergebnis am Ende durchaus sehenswert. So sind das Machtgerangel und die wechselnden Allianzen spannend, wenn Burgund in einer mehrfach schwierigen Lage ist und es um nicht weniger als die Zukunft des Herzogtums geht. Man investierte auch einiges in die Ausstattung. Große Schlachten sollte man dabei aber doch nicht erwarten. Letzten Endes ist das hier eine deutsche Fernsehproduktion, da hat man nicht die Mittel etwa von Napoleon, um irgendwelche Spektakel zu veranstalten. Aber im Rahmen des Realistische ist das gelungen. Schauspielerisch passt das auch. Wer Interesse an dem Thema hat, macht daher mit Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe nichts verkehrt.

Credits

OT: „Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“
Land: Österreich, Deutschland
Jahr: 2017
Regie: Andreas Prochaska
Drehbuch: Martin Ambrosch
Musik: Matthias Weber
Kamera: Thomas W. Kiennast
Besetzung: Christa Théret, Jannis Niewöhner, Alix Poisson, Jean-Hugues Anglade, Miriam Fussenegger, Stefan Pohl, Johannes Krisch, Tobias Moretti, Sylvie Testud, Nicolas Wanczycki

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Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe
fazit
„Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe“ erzählt, wie das Herzogtum Burger im 15. Jahrhundert zwischen Frankreich und Deutschland stand und sich für eine Seite entscheiden muss. Das ist durchaus spannend und für eine hiesige Produktion gut ausgestattet, selbst wenn der Dreiteiler zuweilen in Richtung Seifenoper geht und alles andere als subtil ist.
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