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© Marcel Dole

Die Prinzessin von Cleve

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„Die Prinzessin von Cleve“ // Deutschland-Start: 27. Oktober 1961 (Kino) // 29. Oktober 2021 (DVD)

Inhalt / Kritik

Frankreich, 1559: Als am Hof die Hochzeit zwischen dem Prinzen von Cleve (Jean Marais) mit der deutlich jüngeren Mademoiselle de Chartres (Marina Vlady) gefeiert werden soll, kommt es zu einer folgenreichen Begegnung. So tanzt die neue Prinzessin auf Weisung des Königs mit dem Herzog von Nemours (Jean-François Poron), beide sind auf Anhieb sehr voneinander angetan. Immer wieder werden sich die zwei in der Folge über den Weg laufen, auch wenn sie ihren Gefühlen nicht nachgeben dürfen. Der Prinz, dem die Anziehung der beiden nicht verborgen geblieben ist, reagiert eifersüchtig. Aber auch der Rest des Hofes, von Intrigen und Machtkämpfen geprägt, wird zu einem Hindernis für die zwei, die sich unschlüssig sind, wie sie mit der Situation umgehen sollen …

Klassiker um eine außereheliche Liebe

Heute ist es ganz selbstverständlich, dass Frauen Romane schreiben. In kaum einem künstlerischen Gebiet dürften sie ähnlich etabliert sein und Erfolge feiern. Aber der Weg dorthin war lang. Jahrhunderte war es nahezu undenkbar, dass auch das schwache Geschlecht etwas zu sagen hatte. Dies führte dazu, dass manche unter männlichen Pseudonymen schrieben, darunter die drei Brontë Schwestern. Madame de La Fayette wiederum entschied sich, ihre Werke anonym zu veröffentlichen. So auch bei Die Prinzessin von Cleve, das 1678 erschienen ist und zum Schlüsselwerk der Französin wurde. Mehrfach wurde dieser adaptiert, die erste Filmfassung ist diese hier und stammt aus dem Jahr 1961. Im Vergleich zur Vorlage wurden zwar einige Punkte geändert, darunter der Schluss. Insgesamt ist das Drama aber recht nahe am Original.

Das Thema bei beidem ist eines, das de La Fayette in ihren Büchern regelmäßig hatte. Immer wieder schrieb sie über Frauen, die in ihren Ehen gefangen sind und deshalb Affären beginnen. In der Verfilmung von Die Prinzessin von Cleve wurde dies noch dadurch betont, indem man am Alter der männlichen Figuren schraubte. So ist der Prinz im Roman ein junger Mann, der Herzog hingegen älter. Die Adaption tauschte das, um die Prinzessin und den Herzog so näher zusammen zu bringen. Der bloße Blick auf das Trio soll zeigen, wer da eigentlich für wen bestimmt ist, selbst wenn es die Konventionen so nicht zulassen. Der Rest der Geschichte besteht aus dem hin und her, wenn sie alle mit ihren Gefühlen zu kämpfen haben und nicht recht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen.

Hübscher Kitsch

Anders aber als etwa Madame Bovary, bei dem die unglücklich Verheiratete jede sich bietende Chance nutzte, um sich Männern an den Hals zu werfen, die sie aus dem Gefängnis befreien könnten, da ist die Protagonistin in Die Prinzessin von Cleve deutlich zurückhaltender, hat Skrupel, will eigentlich alles richtig machen. Das bringt eine andere Tragik mit. Es handelt sich um ein klassisches Drama über eine unmögliche Liebe und wie diese alle Beteiligten ins Unglück stürzt. Wer für diese Art Geschichten empfänglich ist, bekommt da einiges zum Mitleiden und Seufzen. Seinerzeit haben das auch nicht wenige getan, zumindest in Frankreich war der Film mit 3,4 Millionen Besuchern und Besucherinnen ein großer Erfolg.

Die Kritiken waren hingegen wenig beeindruckt, der Film ist inzwischen auch mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. Tatsächlich ist das Drama nur bedingt sehenswert. Zwar hat die Adaption eines der frühesten Historienromane eine ansehnliche Ausstattung. Mit Jean Marais (Fantomas) fand sich auch ein großer Star für die Rolle des Prinzen. Regisseur Jean Delannoy hat jedoch einen Film vorgelegt, der eher auf oberflächlichen Kitsch bedacht ist als echte Emotionalität. Die Prinzessin von Cleve ist ein routiniertes, aber mäßig spannendes Liebesdrama, bei dem ganz viel gelitten und intrigiert wird, das aber nicht so wahnsinnig viel zu sagen hat – weder im Hinblick auf die Geschichte noch die Figuren.

Credits

OT: „Princesse de Clèves“
Land: Frankreich, Italien
Jahr: 1961
Regie: Jean Delannoy
Drehbuch: Jean Cocteau
Vorlage: Madame de La Fayette
Musik: Georges Auric
Kamera: Henri Alekan
Besetzung: Jean Marais, Marina Vlady, Jean-François Poron, Raymond Gérôme, Léa Padovani, Annie Ducaux, Hubert de Lapparent, Josée Steiner

Bilder

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Die Prinzessin von Cleve
fazit
Dem gleichnamigen Romanklassiker folgen erzählt „Die Prinzessin von Cleve“ von einer verheirateten Frau am Hof, die für jemand anderen Gefühle entwickelt. Das ist ansehnlich ausgestattet und prominent besetzt. Unbedingt gesehen haben muss man das Drama aber nicht, das mehr auf oberflächlichen Kitsch abzielt als auf tatsächliche Emotionalität.
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