La Boum Die Fete

La Boum – Die Fete

La Boum Die Fete
„La Boum – Die Fete“ // Deutschland-Start: 11. Dzember 1981 (Kino) // 7. Juni 2022 (Kino, Wiederaufführung)

Inhalt / Kritik

Als die 13-jährige Vic Beretton (Sophie Marceau) nach Paris zieht, fängt für sie ein neues Leben an. Gemeinsam mit Pénélope (Sheila O’Connor) erkundet sie das Partyleben – und auch das andere Geschlecht. Vor allem Mathieu (Alexandre Sterling), den sie eines Tages auf einer Feier kennenlernt, hat es ihr angetan. Ganz einfach ist das jedoch nicht, schon früh kommt es zu ersten Problemen. Dabei hat Vic privat noch ganz andere Sorgen, kriselt es doch kräftig zwischen ihren Eltern François (Claude Brasseur) und seiner Frau Françoise (Brigitte Fossey). Immerhin, ihre Urgroßmutter Poupette (Denise Grey) ist immer für sie dabei, versorgt sie mit Ratschlägen und versucht, ihr durch den ersten Liebeskummer zu helfen …

Romantischer Nostalgietrip

Auch wenn die Filmbranche zuweilen ein bisschen arg in der Vergangenheit lebt, manchmal sind solche Zeitreisen doch ganz schön. Bei La Boum – Die Fete gilt das gleich doppelt. Nicht nur dass der französische Publikumserfolg aus dem Jahr 1981 dank der Reihe Best of Cinema mehrere Jahrzehnte später wieder in die Kinos kommt – neben solchen Titeln wie Grüne Tomaten, Das Piano oder La dolce vita – Das süße Leben. Die Tragikomödie ist zudem ein Porträt der frühen 1980er und fängt wunderbar die Atmosphäre der damaligen Zeit an. Unvergessen ist beispielsweise die Szene, in der ein Walkman eine große Rolle spielt, damals noch das Tor zu einer anderen Welt. Das liegt auch an dem Schmuselied Reality des schottischen Sängers Richard Sanderson, welches Realität und Traum zusammenführte und sich in Europa millionenfach verkaufte.

Dabei verhandelt Regisseur und Co-Autor Claude Pinoteau (Ich – Die Nummer eins) eigentlich Themen, die sehr zeitlos sind – und absolut universell. So geht es in La Boum – Die Fete um eine Protagonistin, die gerade an der Schwelle vom Kind zur Jugendlichen ist, was mit den üblichen Begleiterscheinungen verbunden ist: Selbstbestimmung, ein bisschen ausprobieren, erste Liebe finden. Im Grunde ist das hier daher ein typisches Coming-of-Age-Drama, bei dem wir der Hauptfigur zusehen, wie sie ins erwachsene Leben stolpert. Manchmal klappt das ganz gut, manchmal weniger. Auf dem Weg zum Glück gilt es, so manches Unglück zu überwinden. Jemandem sein Herz zu schenken, bedeutet oft dann eben auch, dass es dabei kaputt geht.

Eine beiläufige Erzählung

Diese Themen werden bei Pinoteau jedoch recht beiläufig abgehandelt. Wo andere die einzelnen Problemfelder vermutlich gnadenlos aufgebauscht hätten, da reichem dem französischen Filmemacher kurze, dafür pointierte Szenen. La Boum – Die Fete hat dann auch zuweilen eine eher episodenhafte Struktur, wenn der Film auf einen roten Faden verzichtet, sondern lieber mehrere Stränge parallel erzählt. So nimmt gerade auch das Eheleben von Vics Eltern einen großen Raum ein, bei denen auf einmal nicht mehr klar ist: Wollen wir eigentlich noch ein Paar sein? Natürlich haben diese Umstände schon auch Auswirkungen auf das Leben ihrer Tochter. Aber es ist doch auffällig, wie viel Raum den beiden eingestanden wird, sehr viel mehr, als es in diesem Bereich sonst üblich ist.

Das trägt dazu bei, dass sich der Film einerseits sehr natürlich anfühlt, wenn Vic in ein tatsächliches Leben integriert ist, bei dem die Menschen sich wie Menschen verhalten dürfen, anstatt eine reine Hintergrundtapete zu sein. Gleichzeitig nutzt La Boum – Die Fete diese amourösen Konflikte der Eltern aber auch zu humoristischen Zwecken, wenn sie in peinliche Situationen geraten. Das bleibt immer recht zurückhaltend, gerade auch im Vergleich zu US-amerikanischen Komödien, die es lieber etwas expliziter mögen. Schenkelklopfer-Momente sind hier in der Minderheit, auch wenn da hin und wieder eine Steilvorlage wartet. Insgesamt wird man bei den komischen Situationen eher schmunzeln als wirklich lachen. Sehenswert ist die Tragikomödie dennoch als Bild des Aufwachsens und des Vergänglichen. Gerade auch Sophie Marceau, die hiermit ihr Spielfilmdebüt gab, bevor sie zu einer der international bekanntesten Schauspielerinnen Frankreichs wurde, beeindruckt mit einer unglaublichen Präsenz.

Credits

OT: „La Boum“
Land: Frankreich
Jahr: 1981
Regie: Claude Pinoteau
Drehbuch: Claude Pinoteau, Danièle Thompson
Musik: Vladimir Cosma
Kamera: Edmond Séchan
Besetzung: Sophie Marceau, Claude Brasseur, Brigitte Fossey, Denise Grey, Alexandre Sterling, Sheila O’Connor

Bilder

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La Boum – Die Fete
Fazit
„La Boum – Die Fete“ ist ein Klassiker des tragikomischen Coming-of-Age-Films, der mit leisem Humor und viel Sinn für das Beiläufige vom schwierigen Aufwachsen erzählt. Das ist gleichzeitig zeitlos und Zeitporträt der frühen 80er und machte Sophie Marceau zurecht auf Anhieb zum Star.
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