Der Mann, der immer kleiner wurde – Die unglaubliche Geschichte des Mr. C L’Homme qui rétrécit
© Leonine

Der Mann, der immer kleiner wurde – Die unglaubliche Geschichte des Mr. C

Der Mann, der immer kleiner wurde – Die unglaubliche Geschichte des Mr. C L’Homme qui rétrécit
„Der Mann, der immer kleiner wurde – Die unglaubliche Geschichte des Mr. C “ // Deutschland-Start: 6. November 2025 (Kino)

Inhalt / Kritik

Bislang führte Paul (Jean Dujardin) ein beschauliches, ereignisarmes Leben, gemeinsam mit seiner Frau (Marie-Josée Croze) und der gemeinsamen Tochter (Daphné Richard). Im Idyll seines am Meer gelegenen Häuschen arbeitet er an Schiffen und genießt das Dasein. Das hat jedoch ein Ende, als er eines Tages ein eigenartiges Wetterphänomen beobachtet. Kurze Zeit später merkt er, dass etwas nicht mit ihm stimmt: Er ist geschrumpft. Nur weshalb? Das kann ihm niemand sagen, auch nicht die Ärzte, die er wegen des rätselhaften Leidens kontaktiert. Und es kann auch niemand aufhalten, dass er immer kleiner wird, wodurch sich in seinem Zuhause ganz unerwartete Gefahren auftun …

Remake eines Klassikers

Remakes gehören bekanntlich fest zum Filmgeschäft dazu. In regelmäßigen Abständen nimmt sich besonders Hollywood bewährte, alte Stoffe vor, die es dann aufpoliert und dem Publikum erneut zu verkaufen versucht. Aber auch in anderen Ländern wird gern einmal im Filmfundus gekramt, auf der Suche nach Hits, die erneut Geld bringen könnten. Neuestes Beispiel hierfür ist Der Mann, der immer kleiner wurde. Dabei handelt es sich um eine Verfilmung des 1956 veröffentlichten Romans Die seltsame Geschichte des Mr. C. des bekannten Science-Fiction-Autors Richard Matheson (Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt, I Am Legend) bzw. der ein Jahr später gefolgten Verfilmung Die unglaubliche Geschichte des Mr. C. Diese war erfolgreich, Pläne für eine Fortsetzung oder ein Remake konnten dennoch nie umgesetzt werden, bis es die französische-belgische Produktion hier schaffte.

Grundsätzlich hält sich diese eng an die Vorlage. Sie wurde aber in mehrfacher Hinsicht weiter reduziert. Die Demütigungen, die der Protagonist im Roman erfährt, wurden hier weggelassen. Auch der Medienzirkus, wie man ihn aus dem ersten Film kennt, kommt hier nicht vor. Allgemein ist es so, dass Paul und seine Familie seltsam losgelöst sind von der Außenwelt. Der Mann, der immer kleiner wurde hat da immer wieder eine leicht surreale Atmosphäre. Dass hier nie geklärt wird, warum der Protagonist diesen Wandel durchmacht, verstärkt diese Stimmung noch. Ein Publikum, das klare Antworten braucht, ist hier deshalb eher falsch. Eher auf ihre Kosten kommen Zuschauer und Zuschauerinnen, die gern interpretieren. So bietet es sich durchaus an, diesen Schrumpfprozess als Symbol aufzufassen, gerade in Zeiten, in denen viele Männer sich ohnmächtig fühlen und wütend um sich schlagen.

Sehenswert, wenn auch etwas abwwechslungsarm

Umso eigenartiger ist, wie schnell sich Paul diesem Schicksal fügt. Gleiches gilt für die Familie, die eigentlich allen Grund zur Verzweiflung hätte, aber davon nicht viel zeigt. Dafür gibt es ein paar existenziell-philosophische Überlegungen, gerade wenn es auf das Ende zugeht. Geradezu verträumt ist Der Mann, der immer kleiner wurde dann, was in einem krassen Kontrast zum Mittelteil steht. In diesem wird aus dem Mysterium eine echte Gefahr, wenn das Familienhaus auf einmal zu einer Todesfalle wird, aus dem es kein Entkommen gibt. Ob man so weit gehen muss, das als Thriller zu bezeichnen, wie es das Marketingmaterial tut, darüber lässt sich streiten. Spannend ist dieser Überlebenskampf aber durchaus.

Insgesamt ist Regisseur Jan Kounen (Dobermann, 39,90) ein sehenswertes Remake geglückt. Visuell profitiert der Film natürlich davon, dass die Technik seit den 1950ern ganz andere Möglichkeiten bietet. Schauspielerisch überzeugt das ebenfalls, wenn Der Mann, der immer kleiner wurde im weiteren Verlauf zu einer One-Man-Show für Jean Dujardin wird. An manchen Stellen würde man sich wünschen, dass hier vielleicht doch versucht worden wäre, mehr aus dem Stoff zu machen. So lässt zwischendurch die Abwechslung etwas zu wünschen übrig, wenn die Geschichte keine nennenswerte Entwicklung mehr durchmacht. Aber auch in der Form ist das Abenteuer eine Bereicherung für das aktuelle Kinoprogramm und zeigt zeitlose Qualitäten.

Credits

OT: „L’Homme qui rétrécit“
Land: Frankreich, Belgien
Jahr: 2025
Regie: Jan Kounen
Drehbuch: Kan Kounen, Christophe Deslandes
Vorlage: Richard Matheson
Musik: Alexandre Desplat
Kamera: Christophe Nuyens
Besetzung: Jean Dujardin, Marie-Josée Croze, Stéphanie Van Vyve

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Der Mann, der immer kleiner wurde – Die unglaubliche Geschichte des Mr. C
fazit
Basierend auf dem Roman- bzw. Filmklassiker erzählt „Der Mann, der immer kleiner wurde“ von einem Mann, der aus unerklärlichen Gründen zu schrumpfen beginnt. Der Film ist nichts für ein Publikum, das klare Antworten braucht. An manchen Stellen lässt auch die Abwechslung zu wünschen übrig, zumal die Geschichte reduziert wurde. Doch auch in dieser Form ist das ein spannendes Abenteuer mit einer zuweilen surrealen Atmosphäre.
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