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© ZDF/Manju Sawhney

Wendland: Stiller und das große Schweigen

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„Wendland: Stiller und das große Schweigen“ // Deutschland-Start: 9. März 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Jakob Stiller (Ulrich Noethen) staunt nicht schlecht, als eines Tages ein unbekannter, verwahrloster Mann (Christoph Bach) in seinem Garten auftaucht. Viel erfährt von diesem nicht, zumal er nicht in der Lage ist zu sprechen. Wer könnte das nur sein? Klar ist nur, dass er verletzt ist und Hilfe braucht. Also bringt ihn Stiller ins Krankenhaus, wo man sich um ihn kümmern soll. Zu seiner Überraschung trifft er dort später Eva Sorrow (Hedi Kriegeskotte), Ehefrau eines einflussreichen Großgrundbesitzers, die offensichtlich eine Verbindung hat zu dem Fremden. Und dann wäre da noch die Sache mit dem toten Gärtner, der irgendwie auch noch in der Sache drinsteckt. Für Stiller, Oliver Klasen (Malte Thomsen) und Kira Engelmann (Bettina Burchard) beginnt eine schwierige Spurensuche, die sie bis weit in die Vergangenheit führt …

Zweiter Teil der Krimireihe

Rund anderthalb Jahre ist es her, dass das ZDF den Krimi Stiller und die Geister der Vergangenheit ausgestrahlt hat, der Auftakt der neuen Reihe Wendland. Das Ergebnis war erfolgreich, zumindest im Hinblick auf die Einschaltquoten. Mehr als 6,3 Millionen Menschen waren im Oktober 2022 dabei, als Jakob Stiller das erste Mal ermittelte. Und so gibt es jetzt ein Wiedersehen, mit Stiller und das große Schweigen folgt ein zweiter Teil. Und schon gibt es einen Wechsel im Ensemble. Spielte beim letzten Mal noch Paula Kalenberg die Kriminaloberkommissarin Kira Engelmann, wurde die Aufgabe beim zweiten Fall von Bettina Burchard übernommen. Ein bisschen unglücklich ist es natürlich schon, wenn es so früh schon zu einer Umbesetzung kommt. Das hilft nicht beim Aufbau einer Marke. Andererseits ist Engelmann eh nicht so wahnsinnig wichtig.

Stattdessen ist eben Stiller das Aushängeschild. Zwar wurde die Reihe nicht nach ihm benannt. Ähnlich zu Nord Nord Mord scheint aber beabsichtigt zu sein, seinen Namen in die jeweiligen Titel einzubauen. Das Besondere an ihm sind die literarischen Ambitionen. Natürlich gibt es immer wieder Krimis, bei denen die Hauptfigur Autor bzw. Autorin ist, bevorzugt ebenfalls im Krimibereich. Das bekannteste Beispiel dürfte der TV-Evergreen Mord ist ihr Hobby sein. Auch die humorvolle Provinz-Mörderjagd Who Killed Marilyn? ist sehr sehenswert. Ungewöhnlich ist jedoch, dass die Hauptfigur Polizist und Autor gleichzeitig ist. Leider wird in Wendland: Stiller und das große Schweigen aber mal wieder wenig daraus gemacht. Anstatt beispielsweise mit dem Genre an sich zu spielen und mit Meta-Elementen zu arbeiten, beschränkt man sich hier darauf, dass Stiller irgendwelche Werke zitiert, vergleichbar zu Harry Wild: Mörderjagd in Dublin. Das ist so wenig, dass man es auch gleich ganz bleiben lassen kann.

Zwischen Schweigen und Streiten

Dennoch sind die Figuren schon eher eine Stärke des Films. Sie haben ihre Eigenheiten, ohne deshalb gleich übertrieben zu sein. Natürlich profitiert Wendland: Stiller und das große Schweigen davon von dem Ensemble, allen voran von Ulrich Noethen. Dieser ist kein Unbekannter im Krimigenre. So spielte er achtmal den Psychiater Dr. Johannes Jessen, der immer wieder bei Ermittlungen helfen durfte, zuletzt in Neben der Spur: Die andere Frau. Hier darf er einen Menschen verkörpern, der sich ebenfalls auf die Analyse anderer versteht. Stiller ist dabei einer, der seinem Namen entsprechend, nicht gerade ein Dauerplapperer ist. Immer wieder wird das Schweigen als solches thematisiert. Umso bemerkenswerter sind die Momente, in denen er sehr direkt wird und verbal die Konfrontation sucht.

Die Geschichte an sich ist dafür wenig bemerkenswert. Dass der Film im Hinblick auf die Handlung nicht gerade der spannendste ist und man ein sehr geringes Tempo an den Tag legt, ist dabei noch das geringere Problem. Es ist vielmehr der Fall an sich, der bei einem ein Achselzucken provozieren darf. Mal wieder geht es um eine lang zurückliegende Familiengeschichte, um persönliche Dramen und Geheimnisse. Und es geht mal wieder um die DDR. Das kann man natürlich machen. Wendland: Stiller und das große Schweigen verpasst es aber, sich in der Hinsicht von den vielen anderen thematisch ähnlichen zu unterscheiden. Schlecht ist der Krimi dabei nicht. Er ist nur irgendwie überflüssig, weshalb es kein ganz großer Verlust wäre, wenn die Reihe nicht fortgeführt wird.

Credits

OT: „Wendland: Stiller und das große Schweigen“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Bruno Grass
Drehbuch: Ina Jung, Friedrich Ani
Musik: Christoph Zirngibl
Kamera: Matthias Reisser
Besetzung: Ulrich Noethen, Bettina Burchard, Malte Thomsen, Katjana Gerz, Helene Grass, Wolfgang Riehm, Christoph Bach, Hedi Kriegeskotte, Klaus Pohl, Steven Scharf, Thomas Niehaus

Bilder

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Wendland: Stiller und das große Schweigen
fazit
Wie schon der erste Film ist „Wendland: Stiller und das große Schweigen“ kein übermäßig spannender Krimi. Am ehesten kann man sich diesen noch der Figuren bzw. der Besetzung wegen anschauen. Die Geschichte um einen sprachlosen Obdachlosen, die mit einem Familiendrama zusammenhängt, ist da weniger interessant.
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