The Ritual Killer
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The Ritual Killer

„The Ritual Killer“ // Deutschland-Start: 13. Oktober 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es ist ein ebenso kniffliger wie furchteinflößender Fall, mit dem sich Detective Lucas Boyd (Cole Hauser) beschäftigen muss. Eine Reihe von Kindern wurden auf brutale Weise ermordet. Dabei häufen sich die Hinweise, dass hinter den Morden ein religiöses Ritual steckt. Tatsächlich verfolgt der mysteriöse Randoku (Vernon Davis) ganz besondere Ziele mit den Verbrechen, die im Zusammenhang mit der afrikanischen Lehre Muti stehen. Eben diese kennt Dr. Mackles (Morgan Freeman), ein Professor der Afrikanistik, sehr gut, weshalb er von der Polizei zu Rate gezogen wird. Doch je näher die beiden dem mysteriösen Mörder kommen, umso größer wird auch für sie die Gefahr …

Lustlose Altstars

Theoretisch ist der Beruf der Schauspielerei einer, den man bis ins hohe Alter ausüben kann. Schließlich braucht es, sieht man einmal von Rollen etwa in Actionszenen ab, nichts, was einen jungen Körper voraussetzen würde. Und doch gibt es nicht eben wenige Beispiele an einst bekannten und renommierten Darstellern und Darstellerinnen, die sich im Alter überwiegend durch minderwertige Billigware quälen müssen. Bruce Willis und Nicolas Cage sind zwei Namen, die früher richtig zogen, irgendwann aber nur noch in Direct-to-Video-B-Movies unterkamen. Und auch bei Morgan Freeman darf man sich fragen, was genau mit ihm passiert ist. Dann und wann sind da zwar noch etwas größere Produktionen dabei, etwa Killer’s Bodyguard 2. Ansonsten dominieren No-Name-Titel, zu denen man auch sein neuestes Werk The Ritual Killer zählen muss.

Dass der Veteran dafür gewonnen werden sollte, ist nachvollziehbar. Nicht wenige werden hier an den Klassiker Sieben zurückdenken. Schließlich machte Freeman auch in dem Thriller von 1995 Jagd auf einen brutalen Serienmörder, der seine Opfer in grotesken Szenerien zurückließ. Bald drei Jahrzehnte später ist der Schauspieler für richtige Einsätze natürlich zu alt, mit Mitte 80 jagt man nicht mehr physisch hinterher. Für die Rolle des Beraters ist er jedoch gut geeignet, als Koryphäe für afrikanische Kultur ist er eine gute Besetzung. Wobei sich Freemans Interesse für die Thematik offensichtlich in Grenzen hielt. Zumindest wirkt er in The Ritual Killer nicht so, als hätte er wirklich Lust auf das alles, sondern nur den Scheck im Blick gehabt, den er für sein Auftauchen bekommen hat. Auch das kennt man von den verheizten Ex-Stars: Von Cage einmal abgesehen tun sie in den Filmen immer nur das Nötigste.

Langeweile auf allen Ebenen

Wobei man das dem Oscar-Preisträger noch nicht einmal unbedingt übelnimmt. Schließlich ist das Drehbuch so langweilig, dass es schon sehr viel Überwindung kosten dürfte, noch richtig Anteilnahme zu simulieren. Das ist auch deshalb eine Enttäuschung, weil das Motiv eines mordenden afrikanischen Medizinmanns keines ist, das man täglich sieht. Aber obwohl gleich sechs Leute an dem Drehbuch mitgeschrieben haben und auch die Produktionscredits prall gefüllt sind, fand sich wohl niemand, der interessante Ideen mitbringen konnte oder wollte. The Ritual Killer versucht mit ein bisschen Exotik zu überdecken, dass man nichts zu erzählen hatte und sich darauf beschränkt, irgendwelche Elemente anderer Filmer zusammenzuklauben.

Umso wichtiger wäre es gewesen, das Ganze wenigstens packend in Szene zu setzen. Doch Regisseur George Gallo, der zuvor mit Freeman bereits das ähnlich einschläfernde Vanquish – Überleben hat seinen Preis gedreht hatte, zeigt sich ebenso wenig ambitioniert wie der Rest des Teams. Einziger Lichtblick in dieser trüben Angelegenheit ist Vernon Davis, der als nicht zu fassender Killer eine tatsächlich unheimliche Ausstrahlung hat. Hauptdarsteller Cole Hauser kann man hingegen vergessen. Der beißt sich die Zähne an dem uninteressanten Protagonisten aus, der in The Ritual Killer wie in so vielen anderen 08/15-Thrillern durch eine traumatische Vorgeschichte definiert werden soll. Dann kann man es auch gleich ganz bleiben lassen.

Credits

OT: „The Ritual Killer“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: George Gallo
Drehbuch: Robert T. Bowersox, Jennifer Lemmon, Francesco Cinquemani, Giorgia Iannone, Luca Giliberto, Ferdinando Dell’Omo
Musik: Tom Russbueldt
Kamera: Andrzej Sekula
Besetzung: Cole Hauser, Morgan Freeman, Murielle Hilaire, Vernon Davis, Brian Kurlander, Peter Stormare

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The Ritual Killer
fazit
„The Ritual Killer“ will sich von anderen Serienmörder-Thrillern abheben, indem der Täter ein afrikanisches Ritual durchführt. Trotz eines unheimlichen Gegenspielers will hier aber keine Spannung aufkommen. Offensichtlich hatte bei dem Projekt auch niemand Lust auf Arbeit, inhaltlich, inszenatorisch und schauspielerisch ist das schon sehr genügsam.
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