Vanquish – Überleben hat seinen Preis
© EuroVideo

Vanquish – Überleben hat seinen Preis

„Vanquish – Überleben hat seinen Preis“ // Deutschland-Start: 14. Oktober 2021 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatte Victoria (Ruby Rose) ihre dunkle Vergangenheit als Drogenkurierin für die russische Mafia hinter sich lassen wollen und ein ganz normales Leben führen. Doch ausgerechnet der korrupte, in einem Rollstuhl sitzende Ex-Cop Damon (Morgan Freeman) funkt ihr dazwischen. So nimmt er ihre schwerkranke Tochter als Geisel und zwingt Victoria, eine Reihe von Aufträgen für ihn zu übernehmen. Erfüllt sie diese, so sein Versprechen, soll sie ihre Tochter wiedersehen. Widerwillig lässt sich die junge Frau auf den Deal ein und beginnt ihre Reise durch die Nacht. Dabei könnte jeder Halt ihr letzter sein, begegnet sie unterwegs doch einer Reihe übler Verbrecher, mit denen man sich besser nicht anlegt …

Ein Film zum Wegschmeißen

Auch wenn der Beruf des Schauspielers bzw. der Schauspielerin keiner ist, der per se mit körperlicher Fitness und Jugend einhergehen muss, so ist es doch auffällig, wie viele Stars im Alter in minderwertigen Filmen zu sehen sind. Bei Bruce Willis wurde es irgendwann so schlimm, dass er eigentlich eine eigene Kategorie bei den Goldenen Himbeeren bekommen sollte. Während man bei ihm irgendwann aber schon gar nichts anderes mehr erwartete, ist es bei anderen schon verwirrend, sie in filmischem Müll zu sehen. So auch bei Morgan Freeman. Eigentlich sollte man meinen, dass es der Mittachtziger nicht mehr nötig hätte, in Wegwerfstreifen wie Vanquish – Überleben hat seinen Preis mitzuspielen. Schließlich hatte er eine lange Karriere, war in Blockbustern wie Sieben oder The Dark Knight zu sehen, erhielt wichtige Filmpreise.

Andererseits: Der Film war mit Sicherheit ein äußerst bequemer Film. Die Rolle von Damon beschränkt sich darauf, dass er in einem Rollstuhl sitzt und auf einen Bildschirm starrt. Manchmal sagt er auch etwas, zum Beispiel ein „verschwinde von hier“ oder „das hat dich nicht zu kümmern“. Das tut er aber derart unmotiviert, dass es prinzipiell auch eine Ansage auf Band getan hätte. Stattdessen muss in Vanquish – Überleben hat seinen Preis seine junge Kollegin Ruby Rose (S.A.S.die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Und das geht am besten dadurch, indem man alle Menschen abknallt, denen man unterwegs begegnet. Nicht dass das sehr viele wären: Offensichtlich war das Budget bei dem Action-Thriller so gering, dass man kein Geld mehr für Komparsen und Komparsinnen hatte. Wohin Victoria auch geht, es fehlen die Menschen.

Ein Actiondebakel aus einer anderen Welt

Wobei das noch nicht einmal zwangsläufig verkehrt ist. Zusammen mit der farbenfrohen Inszenierung, die jeder neuen Location irgendwelche Neonfarben mitgibt – von Grün über Rot bis zu Violett – und den bizarr-dämlichen Dialogen entsteht daraus eine eigenartig surreale Atmosphäre. Bei Vanquish – Überleben hat seinen Preis ist nichts wirklich oder natürlich. Der Film gleicht einem Fiebertraum, aus dem es kein Entkommen gibt. Nicht für die Protagonistin, die Mal um Mal ihr Leben aufs Spiel setzen muss, wenn sie ihre Tochter zurückhaben will. Nicht für das Publikum, das mit dieser in einer filmischen Hölle gefangen ist, deren einziger Trost darin besteht, dass diese nach rund anderthalb Stunden vorbei ist.

Tatsächlich muss man schon sehr lange suchen, um etwas Positives über den Film sagen zu können. Klar darf man es cool finden, wenn eine Frau es ganz allein mit der halben Unterwelt aufnimmt und allen Wahrscheinlichkeiten bei ihrem Massaker trotzt. Nur ist das alles  bei Regisseur und Co-Autor George Gallo (Kings of Hollywood) so gewollt cool, dass es schon wieder peinlich ist. Dabei ist nicht einmal klar, was wirklich schlimmer ist: die grauenvollen Wortaneinanderreihungen, die als Dialoge verkauft werden sollen, oder die uninspirierte Action. Die Geschichte selbst taugt ohnehin nichts. So oder so, wer jetzt nicht gerade ein großer Fan von Ruby Rose ist, die den ganzen Blödsinn wirklich ernstzunehmen scheint, kann einen großen Bogen um das tödlich langweilige Vanquish – Überleben hat seinen Preis machen.

Credits

OT: „Vanquish“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: George Gallo
Drehbuch: George Gallo, Samuel Bartlett
Musik: Aldo Shllaku
Kamera: Anastos N. Michos
Besetzung: Ruby Rose, Morgan Freeman

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Goldene Himbeere 2022 Schlechteste Hauptdarstellerin Ruby Rose Nominierung

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Vanquish – Überleben hat seinen Preis
Fazit
„Vanquish – Überleben hat seinen Preis“ will ein ganz cooler Actionfilm sein, in dem eine Kurierfahrerin verschiedene Missionen zu erfüllen hat. Stattdessen entpuppt sich die nächtliche Reise als Schlaftablette mit uninspirierter Action und grausamen Dialogen, die allenfalls durch die irgendwie surreale Atmosphäre hervorsticht.
Leserwertung4 Bewertungen
5.2
3
von 10