The Expendables 4
© Leonine

The Expendables 4

The Expendables 4
„The Expendables 4“ // Deutschland-Start: 21. September 2023 (Kino) // 22. Dezember 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es ist schon eine Weile her, dass sich Lee Christmas (Jason Statham) und Barney Ross (Sylvester Stallone) gesehen haben. Dafür haben sie jetzt richtig viel zu tun. Erst mischen sie eine Kneipe auf, um einen alten Ring von Barney zurückzukriegen. Dann werden sie auf eine gefährliche Mission nach Libyen geschickt. Dabei bekommen es die beiden und der Rest des Teams – Easy Day (Curtis Jackson), Gunner Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture) und Galan (Jacob Scipio) – mit dem eiskalten Terroristen Suarto Rahmat (Iko Uwais) zu tun. Als es dabei zu einer Katastrophe kommt, schickt CIA-Agent Marsh (Andy Garcia) die Expendables noch einmal los, um Rahmat und den mysteriösen Hintermann Ozelot zu schnappen. Pikant dabei: Die Gruppe soll von Gina (Megan Fox) angeführt werden, der Ex-Freundin von Lee. Und die ist gar nicht gut auf ihn zu sprechen …

Totgesagte müffeln länger

Kommt es oder kommt es nicht? Bei The Expendables 4 hat man gleich doppelt das Gefühl, dass da jemand exhumiert wurde. Nicht nur dass in dem Film wie auch den vorangegangenen Teilen ein paar Altstars mitmischen, die eigentlich im Actiongenre nicht mehr viel beizutragen haben. Auch der Film selbst war eigentlich schon tot und begraben. Immer wieder wurde ein vierter Teil angekündigt, verschwand dann wieder von der Bildfläche. Gleiches gilt für die diversen großen Namen, die zwischenzeitlich mit dem Projekt in Verbindung gebracht wurden. In Folge wurde die Wartezeit immer länger. Erschienen die ersten drei Teile noch im kurzen Abstand – The Expendables kam 2010 in die Kinos, The Expendables 2 folgte 2012, The Expendables 3 schließlich 2014 –, betrug dieses Mal die Wartezeit satte neun Jahre. Dass überhaupt noch ein neuer Teil kam, hätten viele da wohl nicht mehr gedacht.

Und letzten Endes wäre es vielleicht auch besser gewesen, wenn da nichts mehr gekommen wäre. Klar, auf der einen Seite ist es irgendwie nett, die alten Haudegen noch einmal zu sehen. Wobei das aber nur zum Teil der Fall ist. Jet Li, Terry Crews und Arnold Schwarzenegger, die in den ersten drei Filmen dabei waren, sind ausgestiegen. Und auch Stallone hat sich sehr zurückgezogen, da er lieber einer neuen Generation den Vortritt lassen will. Dadurch rückt Statham in den Vordergrund, der neue Leading Man. Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, wenn bei dem Franchise mal andere ran dürfen. Es gibt schließlich noch genügend, die das nötige Kampftalent und die Präsenz haben, um einen solchen Film zu tragen. Nur hat man bei The Expendables 4 aus irgendeinem Grund darauf verzichtet, eben solche Leute zu suchen.

Zu wenig Action

Das heißt nicht, dass alles schlecht ist. So ist der Indonesier Iko Uwais, der hier den Antagonisten spielen darf, natürlich immer ein Gewinn. Gleiches gilt für seinen thailändischen Kollegen Tony Jaa, der später hinzustößt. Wenn die beiden sich in den Kampf stürzen, dann sieht das nach etwas aus. Anders als so manche im Ensemble sind die Martial-Arts-Experten tatsächliche Action-Darsteller. Und noch ein asienstämmiger Neuzugang sorgt für Unterhaltung: Die vietnamesisch-amerikanische Schauspielerin Levy Tran darf ihre ganz eigenen Waffen mitbringen. Allerdings dauert es ewig, bis sie diese auch auspacken darf. Tatsächlich ist das vielleicht größte Problem von The Expendables 4, wie gering der Actionteil ist. Und selbst wenn die Meute von der Leine gelassen wird, ist das Ergebnis nicht immer überzeugend. Da sind einige zu Tode geschnittene Szenen dabei, bei denen man praktisch gar nichts sieht. Vielleicht hoffte man, dass dadurch das sehr spärliche Setting nicht weiter auffällt.

Die restliche Zeit wurden dann durch Humor gefüllt. Manchmal funktioniert dieser. Wenn beispielsweise ein inzwischen trockener Gunner seine liebe Not hat, noch seine Ziele zu finden, dann beweist Dolph Lundgren seinen Sinn für Selbstironie. Auch die Auseinandersetzungen zwischen Statham und Stallone sind ganz unterhaltsam, was es besonders schade macht, dass diese Stellen so spärlich sind. Der Rest des Ensembles versucht zwar, ebenfalls witzig zu sein – mit einem oft sehr ernüchternden Ergebnis, diverse Neulinge dürfen gern sofort wieder entfernt werden. Und als wäre das alles nicht schon deprimierend genug, enttäuscht ausgerechnet das Finale. So ist eine groß angekündigte Wendung ein schlechter Witz. Ärgerlich ist zudem, dass da nichts mehr Sinn ergibt. Klar, das ist auf der Prioritätenliste kein besonders hoch platzierter Punkt. Die Filme leben davon, dass sie völlig überzogen und irgendwie blödsinnig sind. Sie sollten aber im Grundsatz funktionieren. Bei The Expendables 4“ist nicht einmal das der Fall, weshalb trotz vereinzelt gelungener Szenen der Film keine große Lust darauf macht, dass da noch ein fünfter Teil kommen könnte.

Credits

OT: „Expend4bles“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Scott Waugh
Drehbuch: Kurt Wimmer, Tad Daggerhart, Max Adams
Musik: Guillaume Roussel
Kamera: Tim Maurice-Jones
Besetzung: Jason Statham, Sylvester Stallone, Curtis Jackson, Megan Fox, Dolph Lundgren, Tony Jaa, Iko Uwais, Randy Couture, Jacob Scipio, Levy Tran, Andy García

Bilder

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The Expendables 4
fazit
Was lange währt, ist doch nur mäßig. Zwar bemüht sich „The Expendables 4“ um eine Frischzellenkur, doch nur ein paar der Neuzugänge überzeugen. Bei der Action ist das Ergebnis ebenfalls bestens gemischt. Nicht nur, dass sie erstaunlich selten ist, da sind auch einige schlecht inszenierte Szenen dabei. Der Rest des Films besteht aus bemühtem Humor, der ebenso Hit and Miss ist wie der von Lundgren gespielte Scharfschütze.
Leserwertung19 Bewertungen
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von 10