The Expendables

The Expendables

(„The Expendables“ directed by Sylvester Stallone, 2010)

Was passiert wenn „Sly“ alte und neue Spielkameraden aufruft um gemeinsam mit ihm einen Abgesang auf das verstaubte Actiongenre aus den 80ern und 90ern zu veranstalten? Richtig, es versammelt sich eine beachtliche Gruppe an sichtlich gealterten Herren, die bei Fanboys sowie Girls für eine riesige Hypewelle sorgt. Auch wenn ich mir die meisten Streifen aus genannten Zeitraum und besagtem Genre nur mehr sehr sporadisch ansehe, konnte auch ich mir diese Konzentration an Explosionen, Männerschweiß und Muskelkraft einfach nicht entgehen lassen.

Wie erwartet bietet und hier Sylvester Stallone wenig bis gar keinen Plot, was aber zunächst aufgrund des Schauspieleraufgebots auch kaum jemanden interessiert. In seiner Crew von Söldnern, die quer über den Globus genauso gefährliche wie fragwürdige Missionen gegen Bargeld absolvieren, tummeln sich Jason Statham, Jet Li, Randy Couture, Terry Crews, Dolph Lundgren und last but not least Mickey Rourke.

Wer sich weiß, auf was er sich einlässt dem interessiert hier primär weniger um was es geht, sondern vielmehr wie dieses Ensemble agiert, wie es sich mal mehr, mal weniger spektakulär durch Gegner metzelt, coole Sprüche klopft, süße Ladys rettet und am Ende sogar ihr eigenes Business, das des Actionstars, aufs Korn nimmt. Vor allem in dieser Hinsicht überzeugt The Expendables auf voller Linie. Wenn z.B. Stallone mit seinem Auftragsgeber Mr. Curch (Bruce Willis) zusammentrifft und sich dabei ein herrliches Wortgefecht mit seinem (Ex)rivalen Arnold Schwarzenegger liefern muss, hat sich das Ganze irgendwo schon ausgezahlt. Arni zieht schließlich ungewohnt sinnierend in seinem Anzug von dannen und überlässt somit alleine Sly das Feld, der übrigens auf Willis’ Frage „What’s his fucking problem?“ einfach nur mit „He wants to be president.“ antwortet, herrlich.

Um am Ende der gut 100 Minuten aber doch noch so etwas wie eine Handlung präsentieren zu können, erfindet man schnell irgend einen Inselstaat auf dem der korrupte General (David Zayas – der mir ganz nebenbei schon ausgezeichnet gut in der TV-Serie Dexter gefiel) seit dem Militärputsch mit eiserner Hand regiert. Natürlich ist er nur eine Marionette, denn der wahre Fadenzieher dahinter ist der Drogenhändler und Geschäftsmann James Monroe (Eric Roberts).

Die Expendables sollen dem Ganzen nun ein Ende bereiten, schließlich sieht es die CIA nicht gerne wenn auf ihre Kosten und dann auch noch mit ihren Drogen irgendwo fett Kohle gescheffelt wird. Schnell wird noch die attraktive und rebellische Generalstochter Sandra (Giselle Itié) ins Spiel gebracht, denn wie sollte sonst Stallone in bester Heldenmanier die Hübsche vor dem Biest retten, oder? Die Figuren sind damit alle an ihren Positionen angebracht und man ist bereit für das Finale mit Knalleffekt.

Wer sich von The Exendables mehr erwartet als beschrieben, der wird leider bitterböse enttäuscht werden, vielmehr sollte man den Streifen als eine Art Hommage an vergangene Tage betrachten, die aber dann auch nicht davor zurückscheut diese zu veralbern. Am Ende werden schließlich Sly, Schwarzenegger, Lundgren & Co ihr Zepter an die neue, junge Generation weiterreichen. Auch wenn Stallones Botoxfresse nicht unbedingt einen schönen Anblick bietet, erweist sich sein letzter Film als kleines Juwel, vor allem für diejenigen, die mit dieser Art von Filmen aufgewachsen sind.



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