The Saint – Der Mann ohne Namen TV Fernsehen ZDFneo Streamen online Mediathek DVD
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The Saint – Der Mann ohne Namen

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„The Saint – Der Mann ohne Namen“ // Deutschland-Start: 1. Mai 1997 (Kino) // 15. Mai 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Schon als Junge hatte er es nicht so mit Regeln. Nun ist John Rossi erwachsen und nennt sich selbst Simon Templar (Val Kilmer). Wobei es nur einer von vielen Namen ist, unter denen er bekannt ist. Der schwer gefragte Meisterdieb wählt bei jedem seiner Einsätze den Namen eines anderen Heiligen und wechselt dabei auch Aussehen und Verhalten. So auch dieses Mal: Der russische Oligarch Ivan Tretiak (Rade Serbedzija) hat ihn damit beauftragt, eine wertvolle Formel von der Wissenschaftlerin Dr. Emma Russell (Elisabeth Shue) zu stehlen, welche die Energieerzeugung revolutionieren könnte. Damit ist er auch erfolgreich, es gelingt Templar, unter einer falschen Identität Russell nahezukommen und sie zu verführen. Doch damit fängt das Abenteuer erst an …

Rückkehr eines etwas anderen Helden

Mitte der 1990er kam es zu einer Renaissance alter Agenten und Spione, die auf einmal wieder groß im Kinogeschäft waren. So feierte James Bond 1995 mit GoldenEye ein fulminantes Comeback. Ethan Hunt eroberte 1996 durch Mission: Impossible die weltweiten Leinwände, Grundlage lieferte hier die 1960er-Jahre Kultserie Kobra, übernehmen Sie. Zusätzlich schickte man 1997 mit The Saint – Der Mann ohne Namen auch Simon Templar wieder ins Rennen. Auch der ist durch eine Serie aus den 1960ern bekannt, genauer die gleichnamige TV-Produktion mit Roger Moore, die es zwischen 1962 und 1969 auf insgesamt 118 Folgen brachte. Wobei die Ursprünge noch länger zurückliegen. Leslie Charteris hatte in seinen Romanen von den Abenteuern seines Diebes erzählt, beginnend mit Begegnungen mit dem Tiger im Jahr 1928. Schon in den 1930ern gab es auch erste Filme mit ihm.

Bei dem fast 70 Jahre später veröffentlichten Thriller hat sich natürlich einiges getan. Die Geschichte wurde, von einem kurzen Einstieg über die Kindheit des Protagonisten abgesehen, in die damalige Gegenwart verlegt. Das bedeutet, dass Templar Zugriff auf moderne Technik hat. So geht es anfangs um den Diebstahl eines Mikrochips, auch das Internet wird eine Rolle spielen. Ansonsten ist The Saint – Der Mann ohne Namen aber ein recht altmodischer Thriller, der stärker auf den Protagonisten zugeschnitten ist. Vor allem seine Wandlungsfähigkeit wird betont, wenn der Dieb in den unterschiedlichsten Verkleidungen auftaucht, jedes Mal anders aussieht, teils auch anders spricht. Das schwankt zwischen beeindruckend und albern. Manche Auftritte sind so grotesk, dass man meinen könnte, es mit einem neuen Film rund um Inspector Clouseau zu tun zu haben, der mit seinen grotesken Outfits immer wieder für einen Lacher gut war.

Nicht spaßig genug

Bei The Saint – Der Mann ohne Namen wird das Ganze jedoch ernst genommen. Zu ernst. Tatsächlich steht der absurde Inhalt in einem größeren Kontrast zu dem eigenen Anspruch, der Film hätte da mehr Leichtigkeit gebraucht. Natürlich sind solche Kontraste in diesem Segment nicht ungewöhnlich. Gerade James Bond war, zumindest in den Anfängen, schon albern. Übertrieben sind diese Filme sowieso fast immer. Hier ist das Ganze aber nicht mit dem notwendigen Spaß verbunden, die Balance aus den verschiedenen Bestandteilen stimmt nicht. Es ist auch nicht so, dass bei all dem wahnsinnig viel Spannung aufkommen würde. Obwohl Regisseur Phillip Noyce bei Filmen wie Das Kartell und Der Knochenjäger bewiesen hat, dass er in dem Thriller-Genre zu Hause ist, hier gelingt ihm das nicht so recht.

Mit Val Kilmer wurde der Film dafür gut besetzt, er ist der beste Grund, sich das alles anzusehen, auch wenn er eine Nominierung für den Schmähpreis der Goldenen Himbeere erhielt. Die gemeinsamen Szenen mit Elisabeth Shue funktionieren ebenfalls, auch wenn die Sache mit der Läuterung durch weiblichen Einfluss ziemlich langweilig ist. Und dann wären da noch die stimmungsvollen Kulissen, wenn Templar von einem Ort zum nächsten eilt. Das mit 90 Millionen US Dollar doch recht hohe Budget wurde da gut angelegt. Hinzu kommt der hörenswerte Soundtrack, 6 Underground von den Sneaker Pimps wurde durch den Film zum Hit. Doch auch mit diesen positiv stimmenden Elementen reicht es bei The Saint – Der Mann ohne Namen nur für einen durchschnittlichen Film. Das Potenzial war da, weshalb es schade ist, dass es trotz anfänglicher Pläne keine Fortsetzung mehr gab. Als Ergänzung zu den reinen Agententhrillern wäre das schon reizvoll gewesen.

Credits

OT: „The Saint“
Land: USA
Jahr: 1997
Regie: Phillip Noyce
Drehbuch: Jonathan Hensleigh, Wesley Strick
Vorlage: Leslie Charteris
Musik: Graeme Revell
Kamera: Phil Meheux
Besetzung: Val Kilmer, Elisabeth Shue, Rade Serbedzija, Valeri Nikolayev, Henry Goodman, Alun Armstrong, Michael Byrne, Evgeniy Lazarev

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Goldene Himbeere 1998 Schlechtester Hauptdarsteller Val Kilmer Nominiert

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The Saint – Der Mann ohne Namen
fazit
Mit „The Saint – Der Mann ohne Namen“ wurde versucht, die früher so populären Geschichten um Simon Templar als großen Kinofilm zu modernisieren. Das Ergebnis überzeugt aber nur zum Teil. Ein wandelbarer Val Kilmer und abwechslungsreiche Kulissen stehen einer nicht geglückten Mischung aus Albernheit und Ernst gegenüber. Der Thriller um eine revolutionäre wissenschaftliche Formel wird auch nie wirklich spannend.
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