One for the Money Einmal ist keinmal
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Einmal ist keinmal

One for the Money Einmal ist keinmal
„Einmal ist keinmal“ // 19. April 2012 (Kino) // 6. September 2012 (DVD/Blu-ray)

Inhalt/Kritik

Stephanie Plum (Katherine Heigl) hat nicht nur ihren Ehemann, sondern auch ihren Job verloren. Aus der folgenden Geldnot heraus wird sie kurzerhand zur Kopfgeldjägerin. Zum Einstieg schnappt sie sich direkt einen lukrativen Fall: Der Polizist Joe Morelli (Jason O’Mara) soll einen Drogendealer ermordet haben und befindet sich auf der Flucht. Stephanie kennt Joe noch von einer früheren intimen Begegnung, kann sich allerdings weder die nächste Miete noch Mitleid leisten. Dank ihres Spüreifers hat sie ihn schnell ausfindig gemacht, scheitert jedoch daran, ihn festzusetzen. Nun müssen andere Seiten aufgezogen werden …

Eine Liebesgeschichte in der Identitätskrise

Dem ein oder anderen mag sich beim Lesen der Inhaltsangabe von Einmal ist keinmal die Frage aufdrängen, ob er dem Mandela-Effekt zum Opfer gefallen ist. Sollte im Gehirn keine Erinnerungsverfälschung passiert sein, wieso entsteht dann der Eindruck, Gerard Butler, nicht Katherine Heigl, hätte die Rolle des Kopfgeldjägers gespielt? Wieso ist das Poster so präsent vor dem inneren Auge, aus dem eindeutig Jennifer Aniston als flüchtiges Ziel hervorgeht, statt Jason O’Mara? Das wird wohl daran liegen, dass sich hier Der Kautions-Cop im Gedächtnis festgesetzt hat – was immerhin genau so bemerkenswert wäre, wie wenn sich tatsächlich an Einmal ist keinmal erinnert würde. Allerdings handelt es sich bei dem zwei Jahre früher erschienenen Streifen nicht um die Vorlage für das hier besprochene Werk. Tatsächlich stand letztendlich ein anderer Film Pate: Der 1988 in den Kinos veröffentlichte Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht inspirierte Janet Evanovich, die sich bis dahin als Schriftstellerin auf Liebesromane konzentrierte, es im Krimi-Genre zu versuchen. Pünktlich zur Volljährigkeit erschien die Adaption des ersten (von mittlerweile 29) Buches der neuen Reihe um Protagonistin Stephanie Plum, nachdem die Rechte dazu bereits seit 1997 gesichert waren.

Falls sich von der Adaption etwas zur Vorlage ableiten lässt, wäre das wohl, dass Evanovich weiterhin Liebesromane schreibt, die nun eben auch Krimi-Elemente beinhalten. Einmal ist keinmal ist eine glorifizierte Version eines Groschenromans für Frauen. Der Film ist im Grunde eine romantische Komödie, scheint sich dessen aber nicht bewusst zu sein, und verzichtet deshalb folgerichtig auf gute Witze. Die Krimi-Storyline ist auf zermürbende Weise vorherseh- und austauschbar. Generell wirkt inhaltlich alles eher nach einem TV-Piloten für eine Serie, bei dem die Verantwortlichen sich hinterher hätten eingestehen sollen, dass der Dreh reine Zeitverschwendung war. Selbst fürs Fernsehen wäre das hier nur bedingt geeignet, ins Kino gehört es jedenfalls nicht. Regisseurin Julie Anne Robinson zog sich nach ihrem zweiten Ausflug auf die große Leinwand auch endgültig in die Serienlandschaft zurück. Manche Skripte fristen ihr Dasein eben zu Recht in der Entwicklungs-Hölle.

Würde- und witzlos

Einen guten Witz gibt es allerdings doch, das soll der Fairness halber ja nicht unerwähnt bleiben. Wenn Stephanie einem bestimmten Charakter in einer brenzligen Situation garantiert, dass er die Hilfe bekommen wird, die er benötigt, dann ist das, was folgt, der einzige echte Lacher im Film. Auf Platz zwei der lustigsten Szenen rangiert der Moment, als Stephanies Großmutter (Debbie Reynolds) am Esstisch mit einer Waffe hantiert und dabei aus Versehen das zum Verzehr gedachte Brathähnchen über den Haufen schießt. Tja nun.

Katherine Heigl und Jason O’Mara sind wie zwei Edelgase. Leider nicht in dem Sinne, dass ihre schauspielerische Leistung einen besonderen Stellenwert einnimmt, sondern nur in der Hinsicht, dass ihr Aufeinandertreffen keine chemische Reaktion nach sich zieht. Seit Heigl sich darüber beschwert hat, dass Beim ersten Mal zu sexistisch sei, scheint sie es gezielt darauf anzulegen, in sexistischen oder als sexistisch wahrgenommenen Filmen mitzuspielen. Im Gegensatz zu Die nackte Wahrheit ließe sich bei Einmal ist keinmal immerhin wirklich argumentieren, dass der Streifen nicht viel von der Würde seiner Protagonistin hält.

Credits

OT: „One for the Money“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Julie Anne Robinson
Drehbuch: Stacy Sherman, Karen Ray, Liz Brixius
Vorlage: Janet Evanovich
Musik: Deborah Lurie
Kamera: James Whitaker
Besetzung: Katherine Heigl, Jason O’Mara, Daniel Sunjata, John Leguizamo, Sherri Shepherd, Debbie Reynolds, Debra Monk, Nate Mooney, Adam Paul, Fisher Stevens

Bilder

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Einmal ist keinmal
Fazit
"Einmal ist keinmal" ist eine verkappte Schmonzette, die sich für eine Krimikomödie hält. Das mag bei der Zielgruppe Anklang finden, wird darüber hinaus aber die wenigsten begeistern.
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