Into the Deep – Dunkles Geheimnis

Into the Deep – Dunkles Geheimnis

„Into the Deep – Dunkles Geheimnis“ // Deutschland-Start: 8. Dezember 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Auch wenn der tragische Tod ihrer Mutter nun schon eine Weile zurückliegt, Jess (Ella-Rae Smith) schafft es einfach nicht, mit ihrem Leben weiterzumachen und das Trauma hinter sich zu lassen. Umso dankbarer ist sie, als sie eines Tages Ben (Matthew Daddario) über den Weg läuft, mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht und auf eine Party am Strand geht. Als sie am nächsten Morgen zu sich kommt, muss sie entsetzt feststellen, dass sie sich in seinem Boot mitten auf dem Ozean befinden. Es sollte eine Überraschung sein, wie Ben ihr verrät. Und es wird nicht die einzige Überraschung sein, denn später am Tag finden sie Lexi (Jessica Alexander), die bewusstlos auf ihrem Jetski auf dem Wasser treibt und die sie mit an Bord nehmen – was schnell zu diversen Konflikten führt …

Tragik auf hoher See

Das Meer ist als Setting für Thriller und Horrorfilme immer ein dankbares. Schließlich sind die Menschen dort oft Hunderte von Kilometer von der rettenden Zivilisation entfernt. Wer Hilfe braucht, ist in einer solchen Situation auf sich allein gestellt. Landen sie sogar im Wasser, weil sie etwa über Bord gehen, sind sie sowieso aufgeschmissen, der Mensch ist nicht als dauerhafter Schwimmer gedacht. Und so gibt es die verschiedensten Beispiele aus dem Genrebereich, sei es The Boat, The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche oder Dead Water. Wer noch nicht genug davon hat, kann es mit Into the Deep – Dunkles Geheimnis versuchen, bei dem ebenfalls das große weite Meer zu einem Gefängnis für die Figuren wird. Was ganz idyllisch beginnt, wandelt sich bald in eine Geschichte auf Leben und Tod.

Bis es so weit ist, dauert es aber ewig. Anstatt einigermaßen zügig zur Sache zu gehen, steht lange Zeit die Vorgeschichte von Jess im Vordergrund. Die ist wahnsinnig tragisch. So ist ihre Mutter ertrunken, was dazu geführt hat, dass sie an ihren Vater gekettet ist und nicht wirklich leben darf. An manchen späteren Stellen wird das Thema später wieder aufgegriffen. Beispielsweise hat Jess eine leichte Wasserphobie. Ihre Abhängigkeit hat sie auch zu einem Menschen mit einem sehr kindlichen Gemüt gemacht, weshalb sie den beiden dominanteren anderen Figuren hilflos ausgeliefert ist. Dennoch, gebraucht hätte es die Vorgeschichte nicht, hat kaum Auswirkungen auf die Handlung. Into the Deep – Dunkles Geheimnis macht es sich nur wie so viele Genrevertreter ganz einfach, indem ein tragisches Schicksal als Ersatz für eine wirkliche Persönlichkeit dienen muss. Es ist dann doch leichter, eine tote Mutter ins Drehbuch zu schreiben als tatsächliche Charaktereigenschaften.

Kaum spannend

So etwas ist immer ärgerlich in seiner offensichtlichen Ambitionslosigkeit. Aber man kann auch mit langweiligen Figuren Spannung erzeugen, wenn das Drumherum stimmt. Doch eben daran scheitert Into the Deep – Dunkles Geheimnis. Bis es überhaupt mal irgendwie zur Sache geht, ist schon mehr als die Hälfte des Films vorbei. Davor gibt es zwar ein paar Szenen, die durch nackte Haut für einen erhöhten Puls sorgen sollen. So richtig konsequent wird das dann aber doch nicht verfolgt. Auch wenn der Film so tut, als Erotikthriller geht das nicht durch. Wenn überhaupt, ist es das letzte Drittel, das einen Blick rechtfertigen könnte. Durch die Hinzunahme von Lexi kommt zumindest ein bisschen Dynamik in das starre Treiben an Bord. Wie der deutsche Titel schon ankündigt, ist dabei nicht alles das, wonach es aussieht.

Aber selbst dann wird der Film nicht so richtig spannend. Ein Problem ist, dass die Geschichte völlig konstruiert ist und man sich an mehreren Stellen fragen darf, ob Drehbuchautor David Beton das wirklich ernstmeinte. Und selbst innerhalb dieses Unsinns ist Into the Deep – Dunkles Geheimnis kaum überzeugend. Wenn man schon auf hoher See einen Kleinkrieg ausruft, dann darf man das auch richtig machen und die Hysterie auskosten. Harpoon hat gezeigt, wie so etwas geht und Spaß machen kann. Hier hingegen sind die Szenen, bei denen tatsächlich mal Zähne gezeigt werden, zu selten und zu brav. Die zeitweilige Ungewissheit, wer da eigentlich noch die Wahrheit sagt, hält ebenfalls nicht lange an. Das Ergebnis mag vielleicht nicht katastrophal sein. Aber da wäre doch deutlich mehr drin gewesen, man verpasst da nicht viel, wenn man an Land bleibt.

Credits

OT: „Into The Deep“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Kate Cox
Drehbuch: David Beton
Musik: Matthew Compton
Kamera: Ian Forbes
Besetzung: Ella-Rae Smith, Matthew Daddario, Jessica Alexander

Bilder

Trailer

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Into the Deep – Dunkles Geheimnis
fazit
„Into the Deep – Dunkles Geheimnis“ nimmt uns mit auf hohe See, wo eine junge Frau mit einer Zufallsbekanntschaft eine aufregende Zeit erlebt. Das Publikum wird sich dabei jedoch eher langweilen: Lange Zeit geschieht gar nichts, auch später wird die Geschichte nicht konsequent verfolgt. Da wäre angesichts des Settings und des Szenarios deutlich mehr drin gewesen.
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