Along Came A Spider Im Netz der Spinne
© Paramount Pictures

Im Netz der Spinne

Along Came A Spider Im Netz der Spinne
„Im Netz der Spinne“ // Deutschland-Start: 12. Juli 2001 (Kino) // 1. Januar 2005 (DVD)

Inhalt / Kritik

Megan Rose (Mika Boorem), die Tochter eines US-Senators, wird von ihrem Lehrer Gary Soneji (Michael Wincott) aus ihrer Privatschule entführt. Secret-Service-Agentin Jezzie Flannigan (Monica Potter), die für den Schutz der jungen Dame verantwortlich war, tut sich mit dem publizierenden Kriminalpsychologen Alex Cross (Morgan Freeman) zusammen. Der True-Crime-Autor wird seinerzeit von Soneji selbst in den Fall hineingezogen, welcher ihm einen Sneaker der Entführten zusendet, als Beweis für seine Behauptung, der Drahtzieher dahinter zu sein. Schon bald glaubt Cross, die wahren Motive des Verbrechers herausgefunden zu haben, doch dann trifft unerwarteterweise eine Lösegeldforderung von zehn Millionen Dollar ein und der Ermittler muss plötzlich umdenken …

Wiedersehen mit Alex Cross

Im Netz der Spinne ist eine Fortsetzung von … denn zum Küssen sind sie da. Auch wenn er oft als Prequel eingeordnet wird, ist er streng genommen ein Sequel, da darin Bezug auf ein Handlungselement des ersten Films genommen wird. Die Verwechslung rührt daher, dass es sich bei beiden Werken um Verfilmungen von Romanen des Autoren James Patterson handelt, wovon Morgen Kinder wird’s was geben (Originaltitel wie für diesen Film: Along Came A Spider) 1993 als erstes Buch erschien, während … denn zum Küssen sind sie da (ebenso: Kiss the Girls) zwei Jahre später veröffentlicht wurde. Beide Streifen funktionieren jedoch unabhängig voneinander, die Kenntnis des ersten hilft nur ein wenig mit Detailwissen für das Verständnis einiger zu vernachlässigender Momente. Von der aktuell 29 Bände umfassenden Buchreihe rund um den Kriminalpsychologen wurde mit Alex Cross im Jahre 2012 ein weiterer Titel verfilmt, diesmal allerdings mit Tyler Perry in der Hauptrolle.

Unter der Regie von Lee Tamahori (xXx 2 – The Next Level) macht der zweite Teil einiges besser als der Vorgänger, anderes aber leider nicht ganz so gut. Im Netz der Spinne stammt aus einer Zeit, als Morgan Freeman als Schauspieler meist besser war als der jeweilige Film, in dem er mitwirkte. Seine ruhige Ernsthaftigkeit verschafft ihm hier abermals eine fantastische Ausstrahlung und der restliche Cast scheint sich in seiner Anwesenheit ebenfalls von der besten Seite zeigen zu wollen, was nicht ganz, aber doch überwiegend gelingt. Neben dem Schauspiel liefern die Kameraarbeit von Matthew F. Leonetti (Der Schein-Heilige) und der Soundtrack von Jerry Goldsmith gute Argumente für die Sichtung von Im Netz der Spinne. Goldsmith, der bereits Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund für Tamahori musikalisch vertonte, sorgt diesmal eher für zurückhaltende Musik, welche auf ihre Weise die Szenen aber dennoch effektvoll zu unterstreichen vermag.

Lösung ohne Arbeit

Vielleicht haben Tamahori und Drehbuchautor Marc Moss das Skript zu lange angeschaut, und analog zu einer bekannten Redewendung Löcher in die Logik gestarrt. Es gibt wohl keinen Mysterythriller, der komplett ohne mindestens Plotconveniences auskommt, wenn er schon nicht auf Plotholes zurückgreifen muss, aber hier ist das wirklich übertrieben. Die Ermittlungen von Cross erledigen sich quasi von selbst, da die Lösungen sich freundlicherweise oft direkt präsentieren. Auch verliert Im Netz der Spinne gegen Ende seinen Fokus. Eine bestimmte Szene mit Morgan Freeman und Michael Wincott lässt erahnen, wie der Film hätte sein können, wenn er sich mehr auf seinen Bösewicht und dessen Interaktion mit Cross konzentriert hätte. Stattdessen will er unbedingt einen Twist haben, der für sich genommen zwar schon funktioniert, den Streifen im großen Ganzen betrachtet aber etwas aus dem Ruder laufen lässt.

Credits

OT: „Along Came A Spider“
Land: USA
Jahr: 2001
Regie: Lee Tamahori
Drehbuch: Marc Moss
Vorlage: James Patterson
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Matthew F. Leonetti
Besetzung: Morgan Freeman, Monica Potter, Michael Wincott, Dylan Baker, Mika Boore, Anton Yelchin, Kim Hawthorne, Jay O. Sanders, Billy Burke, Michael Moriarty, Penelope Ann Miller

Bilder

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Im Netz der Spinne
fazit
Schauspiel und Inszenierung in „Im Netz der Spinne“ bieten eine starke Kletterhilfe über die größten Logiklöcher in der Handlung hinweg, können den Film aber nicht vor Punktabzügen retten. Während dieser gegen Ende seinen Fokus verliert, liefert Lee Tamahori hier dennoch einen soliden Mysterythriller ab.
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