Landkrimi Flammenmädchen TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Petro Domenigg

Landkrimi: Flammenmädchen

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„Landkrimi: Flammenmädchen“ // Deutschland-Start: 23. Mai 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Seit einer Weile schon treibt jemand sein Unwesen und steckt die verschiedensten Scheunen in Brand. Obwohl die Polizei früh die Ermittlungen aufnimmt, fehlt jede Spur vom Täter. Als bei einem erneuten Anschlag der Student Basti Moser ums Leben kommt, sieht sich Polizistin Franzi Heilmayr (Stefanie Reinsperger) gezwungen, ihren Kollegen Martin Merana (Manuel Rubey) vom Landeskriminalamt hinzuzuziehen. Gleichzeitig macht der Feuerwehrkommandant Andreas Moser (Simon Schwarz), der Vater des Verstorbenen, Druck, zumal er der Ansicht ist, dass der Anschlag in Wirklichkeit ihm galt. Tatsächlich mangelt es nicht an möglichen Motiven. Doch die Feuer gehen weiter …

Die Suche nach einem System

Und weiter geht es mit der willkürlichen Veröffentlichung der Landkrimis. Während sich die Reihe daheim in Österreich gut etabliert hat und mit den regionalen Teams so etwas wie das Gegenstück zum Tatort darstellt, ist in Deutschland nach wie vor kein System zu erkennen. Die einzelnen Filme werden mal im Ersten ausgestrahlt, mal im ZDF, mal auf arte, mal auch gar nicht. Mal gibt es den Zusatz Landkrimi, dann wieder nicht. Und auch bei der Reihenfolge der Veröffentlichungen geht es vogelwild zu. So wurden beispielsweise Ende letzten Jahres zwei Filme aus der Steiermark in der ARD gesendet (Steirertod, Steirerrausch). Monate später kommt auf ZDF das Flammenmädchen, das in Österreich eigentlich vor den beiden Filmen kam. Klar, die Filme stehen weitestgehend für sich, weshalb es keine Kontinuität bei der Veröffentlichung braucht. Ein treues Publikum baut man auf diese Weise aber nicht auf.

Mit Landkrimi: Flammenmädchen geht es nun nach Salzburg, zum bislang dritten Mal in der österreichischen Reihe. Das bedeutet, dass es für das Publikum – zumindest ein solches, das noch den Überblick hat – ein Wiedersehen mit dem Ermittlerduo Martin Merana und Franziska Heilmayr gibt. Schon in Drachenjungfrau (2016) und Das dunkle Paradies (2019) gingen sie zusammen auf Mörderjagd. Stefanie Reinsperger und Manuel Rubey sind ohnehin bekannte Fernsehgesichter. Gleiches gilt für Simon Schwarz, der in dieser Episode den Vater des Opfers spielt. Zumindest in der Hinsicht gibt es also einen Wiedererkennungswert. Leider gibt es aber auch eine andere Form der Kontinuität, auf die man gern hätte verzichten können: Der Film ist wie viele andere Teile der Reihe ziemlich mäßig.

Keine Rätsel, kaum Spannung

Zunächst einmal kann sich ein Publikum den Krimi sparen, das gerne rätselt. Hier wird ein Großteil schon vorab verraten, inklusive wer hinter den Bränden steckt. Es heißt also stattdessen darauf zu warten, wie und wann die Polizei denselben Wissensstand erreicht, den die Zuschauer und Zuschauerinnen haben. Nun muss natürlich nicht jeder Krimi zwangsläufig ein Whodunit sein. Es gibt genügend Beispiele, wie man anderweitig Spannung erzeugen kann. Landkrimi: Flammenmädchen nutzt diese Möglichkeiten aber nicht. Obwohl das Thema Brandstiftung zwangsläufig mit vielen gefährlichen Situationen einhergeht, ist hier davon nicht viel zu spüren. Erst ganz zum Schluss gibt es mal eine brenzlige Situation, bei der man kurzzeitig aus dem Dämmerschlaf erwachen darf – wenn auch nicht zwingend muss.

Die restliche Zeit wird an Nebensächliches verschwendet, etwa eine Affäre zwischen Merana und der Kinderbuchautorin Marlis Hochgatterer (Christina Trefny), obwohl die eigentlich als Tatverdächtige tabu sein sollte. Das interessiert aber offensichtlich niemanden, beim ORF meinte man wohl, dass eine Sexszene zwischendrin automatisch für Aufregung sorgt. Etwas besser ist das Thema, wie es überhaupt zu den ganzen Brandstiftungen kam. Aber auch in der Hinsicht haben andere Krimis die Nase vorn, Landkrimi: Flammenmädchen bleibt ein recht langweiliger Genrevertreter, der nicht unbedingt Lust darauf macht, dieser Reihe treu zu bleiben – egal wo sie gerade läuft und unter welchem Titel sie ausgestrahlt wird.

Credits

OT: „Landkrimi: Flammenmädchen“
Land: Österreich
Jahr: 2021
Regie: Catalina Molina
Drehbuch: Sarah Wassermaier
Musik: Patrik Lerchmüller
Kamera: Klemens Hufnagl
Besetzung: Stefanie Reinsperger, Manuel Rubey, Annika Wonner, Simon Schwarz, Thomas Mraz, Christine Ostermayer, Julia Rajsp, Bettina Ratschew, Christina Trefny

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Landkrimi: Flammenmädchen
Fazit
Wenn in „Landkrimi: Flammenmädchen“ jemand kontinuierlich Feuer legt, klang das eigentlich spannend. Der Film selbst ist es nicht. Brenzlige Situationen gibt es kaum, ebenso wenig Rätsel. Im Dramabereich sieht es ein wenig besser aus, aber nicht gut genug, um den Rest des überflüssigen Krimis zu rechtfertigen.
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