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Brokenwood – Mord in Neuseeland: Die Vogelscheuche

Brokenwood Mord in Neuseeland Die Vogelscheuche
„Brokenwood – Mord in Neuseeland: Die Vogelscheuche“ // Deutschland-Start: 29. Mai 2022 (Das Erste) // 27. Mai 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollten die Kinder nur spielen und schossen deshalb gut gelaunt auf die große Vogelscheuche, die jemand da aufgestellt hat. Zu spät erst merken sie, dass es sich dabei nicht um Stroh und alte Lumpen, sondern um einen Menschen handelt. Doch wer könnte den Landwirt zuvor ermordet und auf derart groteske Weise in Szene gesetzt haben? Als Detective Mike Shepherd (Neill Rea) und sein Team Kristin Sims (Fern Sutherland), D.C. Breen (Nic Sampson) und Gina Kadinsky (Cristina Şerban Ionda) die Ermittlungen aufnehmen, müssen sie feststellen, dass von ländlicher Idylle keine Rede sein kann. Im Gegenteil: Beim Kampf um das begehrte Land wird mit harten Bandagen gekämpft …

Ein später Krimi-Import

Eigentlich sollte man ja meinen, dass angesichts Dutzender Krimireihen und -serien, die in Deutschland produziert werden, irgendwann auch einfach mal der Bedarf gedeckt ist. Und doch kaufen die öffentlich-rechtlichen Sender fleißig weiteres Material ein. Das muss dann nicht zwangsläufig schlecht sein. Serien wie Hjerson oder Harry Wild: Mörderjagd in Dublin sind durchaus amüsant, können zum Teil auch mit prominenteren Namen locken. Ein bisschen bizarr ist jedoch der Fall Brokenwood – Mord in Neuseeland. Nicht nur dass hier niemand dabei ist, mit dem man bei der breiten Masse Werbung machen könnte. Die einzelnen Folgen zudem deutlich verspätet gezeigt. Die Vogelscheuche etwa, der dritte Film der vierte Staffel, ist eigentlich von Ende November 2017, kommt aber jetzt erst zu uns. Anstatt alle Folgen am Stück zu zeigen, um auf diese Weise vielleicht mal ein Publikum aufzubauen, werden sie mit mehrmonatigem Abstand gezeigt.

Lässt man dieses nicht ganz nachvollziehbare Drumherum einmal weg, ist Brokenwood – Mord in Neuseeland: Die Vogelscheuche aber durchaus eine nette Ergänzung für den deutschen Krimimarkt. Eine Leiche wie eine Vogelscheuche zu staffieren, das ist doch mal ein etwas ungewöhnlicher Ansatz bei einem Verbrechen und erinnert an diverse Thriller, bei denen besonders kranke Serienmörder ihr Unwesen treiben. Ganz so weit geht das hier nicht. Der Kontrast zwischen diesem menschenverachtenden Vorgang und der idyllischen Gegend, in der wir unterwegs sind, ist aber durchaus reizvoll. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, umso mehr Abgründe tun sich zudem dabei auf. Eigentlich kämpft hier jeder gegen jeden.

Kampf ums flüssige Gold

Der zweite Punkt, der Brokenwood – Mord in Neuseeland: Die Vogelscheuche interessant macht, ist das berufliche Umfeld. In der Geschichte dreht sich sehr viel um Bienen, die eine sehr große Bedeutung in der Gegend haben. Tatsächlich wird Honig in dem Film sogar als flüssiges Gold bezeichnet. Und wie das so ist, wenn Gold im Spiel ist, reales oder metaphorisches, da wollen alle etwas davon abhaben. Wobei es nicht allein um einen Konkurrenzkampf zwischen verschiedenen Bienenzüchtern geht. Auch andere landwirtschaftliche Interessen sind vertreten, weswegen es noch weitere Motive gibt. Bis zum Schluss darf auf diese Weise gerätselt werden, wer nun wirklich dahintersteckt und worum es bei dem Mord ging.

Als Krimi ist das alles recht ordentlich, auch wenn es zum Ende hin ein bisschen verworren wird. Da kann man schon mal den Faden verlieren. Dafür gibt es aber einiges zu sehen, wenn uns Brokenwood – Mord in Neuseeland: Die Vogelscheuche die Schönheit der neuseeländischen Natur vor Augen führt. Allein deshalb schon kann man hier mal reinschalten. Außerdem: Neuseeländische Krimis bekommt man bei uns nun wirklich nicht sehr viele. Wer also noch nicht genug von dem Genre hat, kann es hiermit versuchen, da läuft viel Schlechteres aus dem Bereich tagein tagaus. Die ganz große Bereicherung fürs Fernsehen ist der Film aber auch nicht.

Credits

OT: „Brokenwood Mysteries – The Scarecrow“
Land: Neuseeland
Jahr: 2017
Regie: Josh Frizzell
Drehbuch: Greg McGee, Tim Balme
Musik: Joel Haines
Kamera: Marty Smith
Besetzung: Neill Rea, Fern Sutherland, Nic Sampson, Cristina Şerban Ionda, Rawiri Jobe, Elizabeth McRae, Tracy Lee Gray, Mike Edward

Bilder

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Brokenwood – Mord in Neuseeland: Die Vogelscheuche
Fazit
„Brokenwood – Mord in Neuseeland: Die Vogelscheuche“ beginnt mit einer bizarr inszenierten Leiche, bevor wir mehr über die wirtschaftlichen Kämpfe auf dem Land erfahren. Die Bienenthematik und die schönen Landschaftsaufnahmen bleiben in Erinnerung, der Krimi selbst ist zumindest solide.
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