ES: Welcome to Derry
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ES: Welcome to Derry – Staffel 1

ES: Welcome to Derry
„ES: Welcome to Derry“ // Deutschland-Start: 27. Oktober 2025 (Sky/Wow)

Inhalt / Kritik

Als Leroy Hanlon (Jovan Adepo) 1962 mit seiner Frau Charlotte (Taylour Paige) und Sohn Will (Blake Cameron James) in die beschauliche Stadt Derry zieht, um in einer Militärbasis zu arbeiten, ahnt er noch nicht, was ihn dort erwartet. Denn die Männer dort sind mit einer streng geheimen Mission betraut, die auch ihn bald betreffen wird. In der Zwischenzeit ist die Stadt aber mit anderen Themen beschäftigt: Ein Junge ist spurlos verschwunden, niemand weiß, was mit diesem geschehen ist. Eine Gruppe von Kindern versucht das Rätsel zu lösen. Darunter befindet sich auch Lilly (Clara Stack), die nach dem tragischen Tod ihres Vaters in eine psychiatrische Anstalt gesteckt wurde. Doch was die Jungen und Mädchen dabei entdecken, übertrifft ihre schlimmsten Erwartungen …

Vorgeschichte des Kinohits

An Adaptionen von Stephen King mangelt es bekanntlich nicht, es wird ständig an irgendwelchen Filmen und Serien gearbeitet. Auffällig ist dieses Jahr jedoch die hohe Qualität der Adaptionen. Ob es die tierisch grotesken Morde in The Monkey waren, das herzzerreißende Mystery-Drama The Life of Chuck oder das grausame Wettgehen von The Long Walk – Todesmarsch, das war alles sehenswert und zeigte die unterschiedlichsten Seiten des Autors. Nun kommt mit ES: Welcome to Derry mal wieder eine Serie heraus, die auf einem Werk des Horrorkönigs basiert. Genauer kehren wir in die Kleinstadt zurück, die wir in dem 1986 veröffentlichten Roman Es kennenlernten. Zweimal wurde dieser verfilmt, einmal 1990 als Fernseh-Zweiteiler, dann noch mal 2017 bzw. 2019. Referenzen gibt es also genug.

Wobei die Serie keine weitere direkte Adaption ist, welche die Ereignisse aus dem Buch wiedergibt. Stattdessen erzählt Andy Muschietti, der bereits bei dem obigen Kino-Duo Regie führte, eine Art Vorgeschichte seines Kinohits. Aus diesem Grund spielt die Geschichte auch in den frühen 1960ern, um das Konzept beibehalten zu können, dass alle 27 Jahre das Böse in der Stadt erwacht. Bei ES: Welcome to Derry muss man nicht lange warten, bis sich dieses das erste Mal manifestiert. So sehen wir zu Beginn, wie Maddie (Miles Ekhardt) – der besagte verschwundene Junge – endlich die Stadt hinter sich lassen will, dabei aber die Rechnung ohne das Monster gemacht, das bereits auf die Menschen lauert. Die Szene gehört dann auch zu besten der acht Folgen umfassenden Staffel, wenn sich hinter der freundlichen Fassade ein Grauen auftut, der von Moment zu Moment bizarrer wird.

Unausgeglichen, aber insgesamt solide

Leider sind nicht alle Schreckmomente auf dem Niveau. Tatsächlich ist es irritierend, wie stark diese Szenen schwanken können. Teilweise hängt das mit der Verwendung von Spezialeffekten zusammen, die nicht immer überzeugen. Teilweise ist es aber auch einfallslos, womit den Zuschauern und Zuschauerinnen Angst gemacht werden soll. Inhaltlich ist ES: Welcome to Derry auch ein wenig gemischt. So gibt es prinzipiell zwei Hauptstränge. Während der eine sich stark am Original orientiert und wieder Kinder auf ein Abenteuer in die Abgründe schickt, folgen wir in dem anderen dem Neuankömmling, der auf eine Mission geschickt wird. An dieser werden sich sicherlich die Geister scheiden. Auf der einen Seite wird hier tatsächlich etwas Neues erzählt, anstatt einfach nur altes aufzuwärmen. Es wird jedoch völlig bescheuert und passt nicht so wirklich zu dem, was später in Es passiert.

Deutlich stimmiger ist, wie die Serie gesellschaftliche Themen einbaut. Da geht es um Geschlechterbilder, Rassismus spielt natürlich auch eine Rolle. ES: Welcome to Derry erzählt von gesellschaftlichen Änderungen und wie dies ebenfalls zu der negativen Stimmung beiträgt. Als Zeitporträt ist das dadurch durchaus sehenswert. Auch das erneute Motiv einer jungen Clique, die das Böse jagt, funktioniert gut. Zwar war der Film in der Hinsicht doch noch besser geglückt, auch durch die stärkere Konzentration auf die Kinder. Dennoch macht es Spaß, mit ihnen auf dieses wahnsinnige Abenteuer zu gehen. Insgesamt ist das hier ein solides Werk, welches vielleicht nicht das Niveau der obigen Kinokollegen erreicht, sich aber für einen schaurigen Abend auf der Couch eignet.

Credits

OT: „IT: Welcome to Derry“
Land: USA
Jahr: 2025
Regie: Andy Muschietti
Drehbuch: Jason Fuchs, Austin Guzman, Guadalis Del Carmen, Gabe Hobson, Helen Shang, Cord Jefferson, Brad Caleb Kane
Idee: Andy Muschietti, Barbara Muschietti, Jason Fuchs
Vorlage: Stephen King
Musik: Benjamin Wallfisch
Kamera: Rasmus Heise
Besetzung: Taylour Paige, Jovan Adepo, Blake Cameron James, Chris Chalk, James Remar, Stephen Rider, Madeleine Stowe, Rudy Mancuso, Clara Stack, Amanda Christine, Mikkal Karim-Fidler, Bill Skarsgård

Bilder

Trailer

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ES: Welcome to Derry – Staffel 1
fazit
„ES: Welcome to Derry“ erzählt eine Art Vorgeschichte zu dem bekannten Roman von Stephen King, wenn erneut in einer Kleinstadt das Böse umgeht. Die Serie ist dabei in mehrfacher Hinsicht unausgeglichen, beispielsweise im Hinblick auf die Spezialeffekte und inhaltliche Neuerungen. Insgesamt ist das aber ein atmosphärisches Zeitporträt mit einigen effektiven Schreckmomenten.
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