
Als die sechsjährige Kyla Lange (Pamuk Pilavci) bei der geplanten Übergabe zwischen den getrennt lebenden Eltern nicht auftaucht, ist sich ihre Mutter Pia Lange (Isabel Thierauch) sicher: Der Vater Theo Vidal (Christoph Bach) hat sie entführt. Romy Heiland (Christina Athenstädt) soll als Pflichtverteidigerin dem Mann beistehen, die Mutter vertritt hingegen ausgerechnet Rudi Illic (Aleksandar Jovanovic). Für die beiden ist die Situation natürlich etwas schwierig, sie suchen aber gemeinsam nach einer Lösung. Problematisch ist dabei, dass Lange und Vidal sich insgesamt bekämpfen. Bislang hatte Lange das alleinige Sorgerecht, während Vidal nicht einmal die Vaterschaft anerkannt hat. Doch das will er ändern, um mitsprechen zu dürfen …
Die Suche nach dem Kind
Und weiter geht es mit Die Heiland – Wir sind Anwalt. Vier Folgen wurden bislang von der aktuellen fünften Staffel ausgestrahlt. Dabei gab es einen bunten Mix aus Themen und Szenarien, die teils sehr ungewöhnlich waren. Zuletzt krachte in Der blaue Stuhl ein Stuhl unter einer Schauspielerin zusammen. Unfall, Fahrlässigkeit oder doch Anschlag? Skurril war zudem Einsatz außer Plan, bei dem einem Feuerwehrmann vorgeworfen wurde, aus einem verunglückten Medizintransporter wertvolle Brustimplantate gestohlen zu haben. Mit Egotrip kommt nun die fünfte Folge und behandelt ein Thema, das deutlich alltäglicher ist: Der Streit ums gemeinsame Kind nach der Trennung.
Das bietet sich eigentlich für ein Drama an, es gibt nicht eben wenige Filme, die sich mit Scheidungen und ähnlichem befassen. Ungewöhnlich ist aber, wie in Die Heiland – Wir sind Anwalt: Egotrip doch noch mit einer Art Krimielement gearbeitet wird. Anstatt sich direkt zu streiten, ist das Mädchen verschwunden. Es geht also auch darum herauszufinden, was mit diesem verschwunden ist. Hat eines der beiden Elternteile dieses entführt? War es der Großvater? Ist das Kind vielleicht weggelaufen? Ein bisschen Spannung kommt auf diese Weise schon rein, das Publikum soll grübeln, was vorgefallen ist. Es bedeutet aber auch, dass es keine wirkliche Auseinandersetzung gibt und die Figuren schematisch bleiben. Bei 45 Minuten Laufzeit ist der Rahmen einfach zu klein, um wirklich ans Eingemachte zu gehen.
Ärgerliches Ende
Zumal da ja auch noch die Nebenstränge vorangetrieben werden müssen. Die Halbschwester, die plötzlich aus dem Nichts auftauchte und die Serie in eine stärkere Seifenoper-Richtung bugsierte, ist nirgends zu sehen. Dafür werden die juristischen Probleme der Protagonistin sowie die Beziehung zwischen Ringo Holländer (Tim Kalkhof) und der Staatsanwältin Odette Santos (Anne Diemer), was natürlich zu Interessenskonflikten führt. Irgendwie nimmt man das bei der Serie aber nicht so genau. Befremdlich ist auch, wie eine eindeutige Straftat zum Ende der Folge unter den Teppich gekehrt wird. Die Heiland – Wir sind Anwalt: Egotrip ist da schon ärgerlich. Zumal auch hier gilt: Raum für Vertiefung ist nicht. Warum die Serie so viele Themen auspackt, für die sowieso nicht genug Zeit ist, bleibt ein Rätsel. Nächste Woche steht die Folge Hexenjagd auf dem Programm.
OT: „Die Heiland – Wir sind Anwalt: Egotrip“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Christoph Schnee
Drehbuch: Marlene Schwedler, Tamara Sanio
Musik: Thomas Klemm
Kamera: Christoph Krauss
Besetzung: Christina Athenstädt, Sina Reiß, Peggy Lukac, Peter Fieseler, Anne Diemer, Bernhard Schir, Tim Kalkhof, Aleksandar Jovanovic, Christoph Bach, Isabel Thierauch
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)









