Sterben für Beginner TV Fernsehen ZDF Streamen online Mediathek Video on Demand DVD kaufen
© ZDF/PaW / Hardy Spitz

Sterben für Beginner

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„Sterben für Beginner“ // Deutschland-Start: 5. Mai 2025 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Eric (Edin Hasanovic) hat keine Lust mehr: Nach einem heftigen Streit beschließt er, seinen Traumjob als Musikmanager an den Nagel zu hängen und etwas anderes zu machen. Mangels Alternativen landet er bei dem Bestatter Volker Mutz (Peter Kurth), obwohl er weder Erfahrungen noch persönliche Berührungspunkte mit dem Thema Tod hat. Das wird sich jedoch bald ändern: Bei seinem besten Freund Alex (Max Hubacher) wird ein bösartiger Hirntumor festgestellt. Während Eric nach einem Weg sucht, selbst mit der Situation fertigzuwerden und in seine Arbeit hineinzufinden, muss er Alex’ Freundin Karla (Svenja Jung) und seinen Eltern Birgit (Steffi Kühnert) und Paul (Wolfram Koch) beistehen, die völlig mit der Geschichte überfordert sind …

Auseinandersetzung mit einem Tabuthema

Natürlich wissen wir, dass der Tod zum Leben dazugehört. Schließlich müssen wir alle irgendwann sterben, die einen früher, die anderen später. Und doch beschäftigen sich die wenigsten von uns damit, schieben das Thema so lange hinaus, bis es nicht anders geht. Umso dankbarer ist es für Filmschaffende, die damit sehr menschliche Geschichten erzählen können, die nahe am Alltag sind. So eben auch bei Sterben für Beginner. Dort wird der Protagonist Eric zur Identifikationsfigur für das Publikum, wenn er durch plötzlich sich ändernde Umstände mit dem Tod konfrontiert wird und wie so viele erst einmal damit überfordert ist.

Die Besonderheit des ZDF-Fernsehdramas ist, dass es sich auf zwei verschiedenen Wegen dem Thema annähert, die an und für sich nichts miteinander zu tun haben. Sie sind auch von der Tonalität her unterschiedlich. Während die Szenen bei dem Chef-Bestatter eher leichter angelegt sind, teilweise sogar komisch sind, wenn es ein wenig schräg wird, sind die mit dem todkranken Alex recht hart geworden. Vor allem im weiteren Verlauf mutet Sterben für Beginner dem Publikum einiges zu. Je schwächer er wird, umso schwieriger wird es, sich dem Thema zu entziehen. Anfangs rettet man sich noch in irgendwelche Durchhalteparolen und Wunschvorstellungen, da niemand auf Anhieb die Wahrheit akzeptieren möchte. Doch das wird mit der Zeit schwieriger, wenn das unvermeidbare Ende immer näher rückt.

Die Suche nach der individuellen Antwort

Die Geschichte rund um den beruflichen Neuanfang ist natürlich konstruiert, was dem Anspruch des Alltäglich ein wenig zuwiderläuft. Das muss man dann als gegeben hinnehmen. Und doch passt es irgendwie gut zusammen, weil die Sinnsuche des Protagonisten zu einer doppelten wird. Es geht nicht nur darum, dass er sich mit dem konkreten Tod seines Freundes auseinandersetzen muss. Es geht auch ganz grundsätzlich um die Frage, wie wir mit dem Thema und Verlusten umgehen sollen. Sterben für Beginner hat eine gleichermaßen banale wie tiefgründige Antwort: Es gibt keine Antwort, zumindest keine, die allgemeingültig wäre. Was für die einen funktioniert, ist für die anderen verkehrt. Umso wichtiger ist es eben, sich nicht hinter irgendwelchen Ritualen und Konventionen zu verstecken, wie es Mutz tut. Menschlicher müsste das alles sein, sagt Eric an einer Stelle, und bringt das auf den Punkt.

Insofern darf und soll das Publikum bei dem Thema auch sich selbst fragen: Was will ich eigentlich? Was ist mir wichtig, ist den anderen wichtig? Im Gegensatz zu vielen anderen Fernsehfilmen, die sich wichtiger Themen annehmen, wird hier nicht mit dem Holzhammer gearbeitet oder versucht, den Zuschauern und Zuschauerinnen die Entscheidung abzunehmen. Vielmehr wird das hier zu einer gemeinsamen Entdeckungsreise, die durch diverse Höhen und Tiefen führt. Auch wenn manches von Sterben für Beginner dann doch konventionell ist oder man sich vor den schwierigen Punkten drückt, ist der Film eine Bereicherung für das deutsche Fernsehangebot. Das liegt nicht nur an der einfühlsamen Beschäftigung mit diesem schwierigen Thema, sondern auch an der tollen Besetzung, die ebenfalls in guten wie in schlechten Zeiten überzeugen.

Credits

OT: „Sterben für Beginner“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Christian Klandt
Drehbuch: Benedikt Gollhardt
Musik: Johannes Repka
Kamera: René Gorski
Besetzung: Edin Hasanovic, Max Hubacher, Svenja Jung, Peter Kurth, Luna Jordan, Steffi Kühnert, Wolfram Koch

Bilder

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Sterben für Beginner
fazit
„Sterben für Beginner“ nimmt sich des schwierigen Themas Tod an, wenn ein junger Mann seinen besten Freund verliert und in einem Bestattungsinstitut anfängt. Der Film schwankt zwischen heiteren und sehr traurigen Momenten, wird zu einer Entdeckungsreise, die vielleicht keine festen Antworten gibt, aber dazu aufmuntert, eigene zu suchen.
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