Missing Child Videotape
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Missing Child Videotape

Missing Child Videotape
„Missing Child Videotape“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Inhalt / Kritik

Vor vielen Jahren ist Keitas kleiner Bruder beim Versteckenspielen in einem leerstehenden Gebäude im Wald verschwunden. Nun, als junger Mann, beteiligt sich Keita (Rairu Sugita) als freiwilliger Helfer an Suchaktionen nach verschwundenen Menschen, immer noch geplagt von den Erinnerungen an das Verschwinden seines Bruders. Als ihm seine Mutter eines Tages eine mysteriöse VHS-Kassette schickt, die Aufnahmen von jenem schicksalshaften Tag enthält, beschließt Keito das Rätsel zu lösen und begibt sich auf Spurensuche. Unterstützung erhält er dabei von seinem hellsichtigen Mitbewohner Tsukasa (Amon Hirai) sowie einer jungen Reporterin namens Mikoto (Kokoro Morita). Gemeinsam stellen die drei jungen Leute bald fest, dass sie statt Antworten zu finden, mit weiteren Geheimnissen konfrontiert werden…

Unheimliche Videoaufnahmen und leerstehende Gebäude

Seit dem überraschenden Erfolg des im Jahre 1999 erschienenen Found-Footage Horrorfilms The Blair Witch Project sowie der genial-gruseligen Ringu-Reihe um ein mit einem Fluch belegtes Video, sind unheimliche Video-Aufnahmen aus dem Horror-Genre nicht mehr wegzudenken. Gerade, wenn diese etwas älter, also noch nicht digital, sondern analog aufgenommen wurden und somit etwas unscharf und zum Teil „verschneit“ sind, hebt dies noch einmal das Gefühl des Mysteriösen und unterstützt die unheimliche Stimmung. So wundert es nicht, dass es mittlerweile unzählige Horrorfilme von unterschiedlicher Qualität gibt, die auf diesen Zug aufspringen. Auch wenn der Regisseur Ryoto Kondo mit seinem Spielfilmdebüt an diese Tradition anknüpft, so erschafft er mit diesem J-Horror auch etwas Neues. Ganz klar, die VHS-Kassette, die Keito von seiner Mutter erhält, ist für die Handlung essenziell, doch auch andere klassische Horror-Elemente spielen für die Entwicklung der Geschichte eine wichtige Rolle, wie z.B. das seltsame leerstehende Gebäude mitten im Wald, das Schauplatz des Verschwindens von Keitos Bruder war.

Unbewohnte, langsam verfallende Gebäude üben eine Faszination auf Menschen aus, sei es als eindrucksvolle Kulisse für Fotos oder der Befriedigung von Neugier und Abenteuerlust im Rahmen des sogenannten „Urban Exploration“. Gleichzeitig bieten diese Gebäude auch Nervenkitzel und bergen Gefahren in sich, sei es in Form von morschen Böden oder einsturzgefährdeten Decken; kein Wunder also, dass leerstehende Gebäude ebenfalls ein wiederkehrendes Topos im Horror-Genre sind, ganz besonders leerstehende Krankenhäuser oder Nervenheilanstalten, wie z.B. auch in der Film-Reihe Grave Encounters.

Missing 411 und Djatlow Pass

Neben dem Video und dem leerstehenden Gebäude spielt allerdings auch die Umgebung, in der  Keitos Bruder sowie viele andere Menschen, u.a. eine Gruppe Wanderer, verschwunden sind, eine wichtige Rolle: Ein abgelegener Wald auf dem Berg „Mount Moshiro“. In diesem Zusammenhang kommt einem direkt das Phänomen der sogenannten „Missing 411“ in den Sinn. Dabei handelt es sich laut dem ehemaligen, US-amerikanischen Kriminologen David Paulides um mysteriöse Vermisstenfälle, wobei alle Fälle gemeinsam haben, dass Menschen auf seltsame Weise in Nationalparks – sprich in der Natur – spurlos verschwinden: In einem Augenblick werden sie noch von ihren Begleitpersonen gesehen, dann sind sie auf unerklärliche Weise nicht mehr zu finden. Mittlerweile wird dieses Phänomen auch bei Vermisstenfällen auf anderen Kontinenten, wie Europa, Australien und Asien zu Rate gezogen. Da sich das leerstehende Gebäude, in dem Keitas Bruder damals verschwunden ist, in einem abgelegenen Wald befindet, würde dieses Verschwinden in die Kategorie passen, genauso wie die anderen Vermisstenfälle der Gegend, von der wir durch die Nachforschungen von Keita und seinen Mitstreitern erfahren.

Gleichzeitig erinnert der Umstand, dass es sich u.a. um eine verschwundene Gruppe von Wanderern handelt, an den Vorfall am Djatlow-Pass im Ural-Gebirge, bei dem eine Gruppe Studenten zunächst als verschwunden galt, bis ihre toten und verstümmelten Körper Monate später gefunden wurden; bis heute ist unklar, was sich damals genau zugetragen hat. Somit greift Ryoto Kondos Film verschiedene Themen der aktuellen Populär-Kultur auf und spielt auf mysteriöse Vorkommnisse der neuesten Geschichte an.

Credits

OT: „Missing Child Videotape“
Land: Japan
Jahr: 2024
Regie: Ryoto Kondo
Drehbuch: Suzuyuki Kaneko
Kamera: Kota Matsuda
Besetzung: Rairu Sugita, Amon Hirai, Kokoro Morita, Takashi Fujii

Trailer

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Missing Child Videotape
fazit
„Missing Child Videotape“ ist ein spannender, mysteriöser und unheimlicher Horrorfilm um einen jungen Mann, dessen kleiner Bruder vor Jahren verschwunden ist – unvorhergesehene Wendungen inbegriffen.
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