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Für immer Sommer: Ein neues Leben

Fuer immer Sommer Ein neues Leben Enthuellungen
„Für immer Sommer: Ein neues Leben“ // Deutschland-Start: 22. November 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Für die Polizistin Sophie Maibach (Anke Retzlaff) steht ein Neuanfang an, als sie sich im Rahmen eines Programms nach Teneriffa versetzen lässt, wo sie sich um Fälle kümmern soll, die deutsche Touristen und Touristinnen betreffen. Zwar sind ihre Spanischkenntnisse eher bescheiden, was sie aber nicht davon abhält, ihr Glück zu versuchen. Dabei wird sie von ihrem neuen Kollegen Álvaro Krupp-Casado (Félix Herzog) und den anderen nach einem holprigen Start unterstützt. Doch die ahnen nicht, dass die Deutsche insgeheim noch ein anderes Ziel verfolgt: Ihr Vater Bernd Maibach (Michael Roll) ist vor fünf Jahren bei einem Autounfall mit Fahrerflucht gestorben und sie vermutet, dass die verantwortliche Person auf Teneriffa lebt. Da die Zeit drängt und der Fall bald verjährt ist, beschließt sie, auf eigene Faust zu ermitteln …

Eine Polizistin auf unerwarteten Pfaden

Dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland geradezu besessen ist vom Krimigenre, ist nicht wirklich ein Geheimnis. Praktisch täglich läuft auf irgendeinem der Sender ein Film oder eine Serie, bei der es darum geht, Verbrechen aufzuklären. Dennoch gibt es bestimmte Regeln, gibt es bestimmte Tage, wann wer was ausstrahlt. Umso größer war die Verwunderung bei einem kundigen Publikum, als angekündigt wurde, dass die ARD am Freitagabend mit Für immer Sommer eine neue Krimireihe startet. Eigentlich gibt es da nur Dramen und Komödien. Los geht es mit Ein neues Leben, die Woche drauf steht Enthüllungen an. Noch verwunderlicher ist, dass die Reihe auf Teneriffa spielt, weshalb sie prädestiniert für den Donnerstagabend wäre. Denn in der Programmschiene laufen die ganzen Auslandskrimis, darunter die in Barcelona. Da hätte zumindest auf den ersten Blick die neue Reihe besser reingepasst.

Auf den zweiten Blick wird es etwas verständlicher. Zwar ist das hier schon ein Krimi und es geht darum, Verbrechen aufzuklären. Wo andere Reihen und Serien aber überwiegend Schwerstverbrechen behandeln, darunter die Königsdiziplin Mord, da sind hier eher alltägliche Geschichten angesagt. In der ersten Folge geht es beispielsweise um häusliche Gewalt. Für immer Sommer: Ein neues Leben scheint also mehr an persönlichen Dramen interessiert zu sein als am klassischen Rätselraten. Insofern erinnert der Film schon an andere Reihen, die das Erste dieses Jahr am Freitagabend gestartet hat und bei denen es um Frauen ging, die neue Stellen antreten. Dort folgten wir einer Försterin (Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten), einer Feuerwehrfrau (Feuerwehrfrauen: Phönix aus der Asche), einer Anwältin (Kanzlei Liebling Kreuzberg) und einer Richterin (Servus, Euer Ehren: Endlich Richterin). Warum also nicht auch mal den Alltag einer Polizistin zeigen?

Nette Idee, mäßige Umsetzung

Als Idee war das nicht schlecht. Die Umsetzung lässt jedoch zu wünschen übrig. Vor allem die Sache mit der Fahrerflucht, was wohl als fortlaufendes Element mitgeschleppt werden soll, führt das Konzept ad absurdum. Dass sich die Protagonistin an Caro Lüttich (Lana Cooper) ranwirft, die eine kleine Bar betreibt und von der sie denkt, dass sie beim Unfall beteiligt war, ist sicher nicht das, was man sich unter Polizeialltag vorstellt. Zumal es nun wirklich genug deutsche Krimis gibt, bei denen die ermittelnde Hauptfigur irgendwelche Alleingänge startet – siehe zuletzt Der Usedom-Krimi: Am Scheideweg. Dass in Für immer Sommer: Ein neues Leben mal wieder ein persönlicher Bezug zwischen Polizei und Fall hergestellt werden musste, hätte auch nicht sein müssen.

Ärgerlich ist zudem die Sache mit der Sprache. Zwar wird hier ein bisschen mehr in der Fremdsprache gesprochen als bei den meisten der besagten Auslandskrimis. Dennoch ist es befremdlich, wenn bei der lokalen Polizei auf einmal alles auf Deutsch stattfindet. Hinzu kommt: Warum sollte man für das Programm jemanden aussuchen, der die Landessprache nicht beherrscht? Selbst wenn diese Person sich um deutsche Reisende kümmern soll, so ganz ohne Sprachkenntnisse bringt das nichts. In der Summe ist Für immer Sommer: Ein neues Leben deshalb alles andere als eine Bereicherung. Natürlich sind da die hübschen Landschaftsaufnahmen, die ein bisschen den grauen Alltag hierzulande vergessen lassen. Das allein reicht aber nicht aus. Die etwas erzwungenen Reibereien zwischen der deutschen Polizistin und dem spanischen Kollegen langweilen zudem.

Credits

OT: „Für immer Sommer: Ein neues Leben“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Michael Rowitz
Drehbuch: Aline Ruiz Fernandez, Christine Heinlein
Musik: Helmut Zerlett
Kamera: Roman Nowocien
Besetzung: Anke Retzlaff, Félix Herzog, Oscar Ortega Sánchez, Lana Cooper, Niklas Löffler, Aglaia Szyszkowitz, Laia Álvarez, Marie-Therese Futterknecht, Selena Reyes, Michael Roll

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Für immer Sommer: Ein neues Leben
fazit
„Für immer Sommer: Ein neues Leben“ will ein etwas anderer Krimi sein, bei dem mehr um kleine Fälle und den Alltag geht. Das hätte interessant werden können, wird hier aber schnell ad absurdum geführt. Der Auftakt der neuen Reihe ist mal ärgerlich, mal langweilig. Immerhin gibt es aber wieder hübsche Aufnahmen von Teneriffa.
Leserwertung28 Bewertungen
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von 10