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Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten

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„Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten“ // Deutschland-Start: 1. März 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Bislang war Jana Doussière (Stefanie Reinsperger) als Försterin in einem Wald in den Vogesen tätig. Doch als ihr die Stelle im Forstamt Grunewald angeboten wird, greift sie zu. Es war einfach an der Zeit für einen Tapetenwechsel, zumal es ihre beste Freundin Aylin Kaya (Aybi Era) war, die ihr die Stelle besorgt hat. Während sich Jana darauf freut sie wiederzusehen, hat sie mit den anderen Menschen dort so ihre Probleme. Vor allem Forstmeister Robin Precht (Eugen Knecht) lässt es sie von Anfang an spüren, dass er sie nicht dort haben will. Auch mit dem Stadtjäger Axel Marx (Alexander Khuon) gibt es Probleme. Und dann wäre da noch die Sache mit dem Wildschwein, die ihr eine Menge Ärger bereitet. Immerhin, Yvonne Mieder (Bärbel Schwarz) und Selim Said (Burak Sercan Akyol), die ebenfalls dort arbeiten, versuchen ihr den Einstieg einfacher zu machen. Das kann sie auch gut gebrauchen, die nächsten Konflikte stehen bereits an …

Viel Streit im Wald

Während der Donnerstag und der Sonntag im Ersten im Zeichen der Mörderjagd stehen, darf es am Freitag dazwischen gern etwas leichter und lebensbejahender werden. Oft findet man auf diesem Sendeplatz dann Komödien. Zuletzt lief etwa Ich will mein Glück zurück, bei dem eine Frau nach 50 Jahren Ehe feststellen muss, dass ihr Mann sie betrügt, was für sie zum Anlass wird, ihr Leben noch einmal zu überdenken. Auch bei Großstadtförsterin geht es um eine solche Neuorientierung. Die ARD-Reihe mag es dabei aber lieber etwas dramatischer, zumindest wenn es nach der Auftaktfolge Berliner Besonderheiten geht. Denn hier wartet wirklich hinter jedem Baum ein neues Problem. Manchmal auch vor dem Baum.

Im Mittelpunkt steht dabei die titelgebende Försterin, die zuvor in der Provinz tätig war und nun in der Stadt anfängt. Bei solchen Stadt-Land-Wechseln kommt es meist zu Irritationen, nicht wenige Culture-Clash-Komödien setzen darauf, dass da zwei Welten aufeinanderprallen. Zumindest in Ansätzen ist das auch hier der Fall. Wobei die Fronten in Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten weniger klar gezeichnet sind. Tatsächlich zeichnet sich der Film durch eine gewisse Ambivalenz aus, wenn die meisten Figuren positive wie negative Seiten haben. Robin führt sich beispielsweise wie ein Stinkstiefel auf, hat aber ein großes Herz. Aylin ist zwischen ihren beruflichen Ambitionen und ökologischen Zielen gefangen. Und selbst Jana, die sich unermüdlich für die Natur einsetzt, hat so ihre Macken. Mit ihrem Sturkopf stößt sie immer wieder andere weg und macht die Geschichte dadurch schwieriger.

Die schwierige Suche nach Antworten

Teilweise findet sich die Ambivalenz auch in den angesprochenen Themen. Da setzen sich Menschen dafür ein, dass Wildtiere nicht geschossen werden, die erst durch ihr Zutun die Scheu verloren haben. Jana greift auf fragwürdige Methoden zurück, um den Wald zu schützen. Einer der Streitpunkte – ein Radweg durch den Wald – ist auch nicht ganz einfach beizulegen. Einerseits sollen die Menschen das Auto stehen lassen und mehr mit dem Rad unterwegs sein. Wenn das aber bedeutet, Bäume zu fällen, wird es diskussionswürdig. Zwischendurch kommt es auch zu Diskussionen. Und sehr vielen Fachausdrücken: Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten wird vereinzelt für ein Laienpubliken unverständlich, wenn irgendwelche Termini durch die Gegend geworfen werden.

Ein Manko ist das nicht unbedingt, die Hauptthemen sind gut verständlich. Was sich der Film jedoch tatsächlich vorwerfen lassen muss, sind Probleme mit der Balance. So schwankt er zwischen dem Dokumentarischen und dem Dramatischen. Mal wird die Geschichte durch eine romantische Komponente unnötig verkompliziert, an anderen Stellen macht es sich Drehbuchautorin Beatrice Meier (Sprachlos in Irland) ziemlich einfach. Gerade die Art und Weise, wie am Ende der Konflikt aufgelöst wird, ist schon billig. Das ist schade, weil über weite Strecken der Eindruck gut ist, deutlich besser als bei den meisten Titeln, die sonst so auf diesem Programmplatz laufen. Aber vielleicht ändert sich das ja bei künftigen Teilen, das Potenzial ist zumindest da.

Credits

OT: „Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Sabine Bernardi
Drehbuch: Beatrice Meier
Musik: Matthias Petsche
Kamera: Kaspar Kaven
Besetzung: Stefanie Reinsperger, Aybi Era, Eugen Knecht, Bärbel Schwarz, Alexander Khuon, Burak Sercan Akyol

Bilder

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Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten
fazit
„Großstadtförsterin: Berliner Besonderheiten“ ist ein vielversprechender Auftakt für eine neue Dramareihe um eine Försterin, die von einem abgelegenen Wald zu einem Großstadtwald wechselt. Manches ist konstruiert, anderes vereinfacht. Der Mut zur Ambivalenz, sowohl bei den Figuren wie auch den Themen, machen den Film aber interessanter als die meisten, die sonst auf dem Programmplatz laufen.
Leserwertung49 Bewertungen
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von 10