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© ZDF/Sandra Hoever

Ostfriesenblut

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„Ostfriesenblut“ // Deutschland-Start: 29. Dezember 2018 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Es ist ein schockierender Anblick, der sich Kommissarin Ann Kathrin Klaasen (Christiane Paul) da bietet: Jemand hat die Leiche einer Frau vor ihr Haus gelegt. Bei der Untersuchung stellt sich heraus, dass es sich um eine ältere Frau handelt, die elend verdurstet ist und die offensichtlich gequält wurde. Aber von wem? Und aus welchem Grund? Gemeinsam mit Frank Weller (Christian Erdmann) und Rupert (Barnaby Metschurat) geht sie der Sache nach. Dabei drängt die Zeit, denn bald kommen weitere Tote hinzu: Jemand tötet gezielt alte Menschen. Während die drei noch nach Gemeinsamkeiten und Hinweisen auf den Täter suchen, hat Klaasen auch privat eine Menge um die Ohren. Schließlich ist ihr Ex Hero (Andreas Pietschmann) mit seiner neuen Freundin aufgetaucht und sorgt für Ärger …

Zweiter Teil der beliebten Krimireihe

Inzwischen gehören die Ostfrieslandkrimis zu den produktiven Krimireihen im ZDF. Allein 2023 wurden drei neue Teile ausgestrahlt, 2024 soll es ebenso zahlreich weitergehen. An weiteren Filmen wird bereits gearbeitet. Dabei mussten sich die Fans zu Beginn recht lange gedulden, bis es mal Nachschub gab. So war der erste Film Ostfriesenkiller zwar sehr erfolgreich, lockte im April 2017 immerhin 7,5 Millionen Menschen vor die Fernseher. Dennoch hieß es im Anschluss, mehr als anderthalb Jahre zu warten, bis Ende 2018, bis es ein Wiedersehen mit dem nördlichen Polizeitrio gab. Ostfriesenblut war der zweite Film der Reihe, die auf den ebenfalls populären Romanen von Klaus-Peter Wolf basiert.

Die lange Pause ist dabei nicht unbedingt ein Problem. Vorwissen braucht es eher nicht, allenfalls bei den privaten Nebengeschichten des Films. Die eine betrifft die gescheiterte Ehe der Klaasens. Immer mal wieder kommt das Thema hier auf. Unbedingt gebraucht hätte es das nicht. Zwar wird der Strang im weiteren Verlauf mit dem eigentlichen Fall verbunden. Diese Verbindung ist aber recht schwach, taugt allenfalls dazu, die Protagonistin näher zu charakterisieren. Ansonsten hätte man das auch weglassen können. Auch die Sache mit Klaasens Vater (Ernst Stötzner), der als Polizist bei einem Einsatz ums Leben gekommen ist und der seine Tochter als Vision verfolgt, ist in Ostfriesenblut nur ein unbedeutender Nebenschauplatz. Wo spätere Filme das Thema in den Mittelpunkt stellten und zu einem Trauma machen, das die Polizistin überwinden muss, da ist das hier lediglich eine Irritation am Rande.

Gut gespielt, wenig zu rätseln

Der Fall selbst ist etwas gemischt. Wer gerne rätselt, bekommt hier wenig zu tun. Ostfriesenblut macht relativ schnell klar, was die Toten gemeinsam haben und was das Motiv des Mörders ist. Selbst die Identität des Letzteren wird früh verraten. Die Zuschauer und Zuschauerinnen wissen, dass Thomas Hagemann (Jörg Schüttauf) hinter all dem steckt, selbst wenn einige Details erst später bekannt gegeben werden. Große Spannung kommt auf diese Weise nicht auf. Das Motiv ist dabei nachvollziehbar, was im Bereich des deutschen Fernsehkrimis keine Selbstverständlichkeit ist. Die Geschichte selbst geht in Ordnung, auch wenn sie dabei ein bisschen sehr von Zufällen abhängig ist und man sich nicht sonderlich um Glaubwürdigkeit scherte.

Dafür hat der Film zwei andere Stärken. Zum einen sind da die immer wieder stimmungsvollen Aufnahmen der Küstengegend, wo die ganzen Filme spielen. Zum anderen ist da die Besetzung. Christiane Paul, die in den ersten drei Teilen die Hauptrolle spielte, bevor Julia Jentsch und aktuell Picco von Groote diese übernahmen, gefällt dabei ebenso wie Schüttauf in der Rolle des grausamen Antagonisten. Auch die Auftritte von Barnaby Metschurat als sarkastischem Kollegen machen immer wieder Spaß, selbst wenn sie eher sparsam eingesetzt werden. Weniger Eindruck hinterlässt hingegen Christian Erdmann, was aber nicht an ihm, sondern dem Drehbuch liegt. Ostfriesenblut hat keine wirkliche Verwendung für den zweiten Polizisten, der zwar der Partner von Klaasen ist, hier aber noch ziemlich in deren Schatten steht. In der Summe ist das aber alles solide.

Credits

OT: „Ostfriesenblut“
Land: Deutschland
Jahr: 2018
Regie: Rick Ostermann
Drehbuch: Nils-Morten Osburg
Vorlage: Klaus-Peter Wolf
Musik: Stefan Will
Kamera: Frank Küpper
Besetzung: Christiane Paul, Christian Erdmann, Barnaby Metschurat, Kai Maertens, Jörg Schüttauf, Peter Franke, Andreas Pietschmann, Alexis Salsali, Peter Franke

Bilder

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Ostfriesenblut
fazit
„Ostfriesenblut“ bietet dem Publikum wenig Anlass zum Miträtseln, wenn ein Mann Jagd auf ältere Menschen macht. Man weiß da recht früh, wer warum was macht. Der düstere Krimi unterhält insgesamt aber schon, was neben dem Setting dem Ensemble zu verdanken ist, das sich die jeweiligen Rollen zu eigen macht.
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