Sympathy for the Devil
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Sympathy for the Devil

Sympathy for the Devil
„Sympathy for the Devil“ // Deutschland-Start: 9. November 2023 (Kino) // 24. November 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es hätte der schönste Tag im Leben von David (Joel Kinnaman) sein sollen, schließlich erwartet seine Frau Nachwuchs. Er ist sogar schon auf dem Weg ins Krankenhaus, wo sie in den Wehen liegt. Doch kurz bevor er dort ankommt, steigt ein unbekannter Mann (Nicolas Cage) zu ihm ins Auto. Irritiert versucht David daraufhin, den Fremden wieder loszuwerden. Bis dieser eine Waffe zieht und droht diese auch zu benutzen, wenn er nicht an seinen Bestimmungsort gebracht würde. Da ihm keine andere Wahl bleibt, lässt sich David darauf ein, wendet den Wagen und fährt los, mit einem ihm unbekannten Ziel. Erst spät wird er erkennen, wen er da in sein Auto gelassen hat und was dieser eigentlich vorhat …

Die Gefahr, die plötzlich ins Auto steigt

Es gehört zu den klassischsten Szenarien im Thrillergenre überhaupt: Ein ganz gewöhnlicher Mensch gerät plötzlich in eine brenzlige Situation, die immer weiter eskaliert und ihn an seine Grenzen führen wird. Dabei gibt es natürlich unzählige Möglichkeiten, wie diese Situation genau aussieht. Vielleicht ist man gerade in einer Bank, die überfallen wird. Vielleicht steht eine Naturkatastrophe an oder man wird Zeuge eines Verbrechens. Immer ist die Hauptfigur dann zur falschen Zeit am falschen Ort und muss nun einen Weg aus dem Schlamassel finden. Bei Sympathy for the Devil ist das mit dem falschen Ort noch eine Spur gemeiner. Wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass ein irrer Typ dich als Geisel nimmt, während die Geburt deines Kindes kurz bevorsteht?

Sehr gering. Aber um Wahrscheinlichkeiten geht es in dem Film nicht. Wer Wert auf Glaubwürdigkeit und Plausibilität legt, der ist hier völlig falsch. Schließlich handelt es sich um einen Film von Nicolas Cage. Und auch wenn der nach jahrelangem Direct-to-Video-Dauer-Trash zuletzt immer mal wieder sehenswerte Sachen dreht, etwa Massive Talent oder Renfield, ist er nicht die Art Schauspieler, die man für lebensnahe Geschichten engagiert. Das würde mit seiner speziellen Art der Darstellung kollidieren, bei der exzessiver Ausdruck subtilen Nuancen vorgezogen wird. Das ist bei Sympathy for the Devil nicht anders. Vielmehr lässt er hier keine Gelegenheit ungenutzt, um seine besonders irre Seite hervorzuholen.

Irre unterhaltsam

Sollte man damit nichts anfangen können, wird man hier keine Freude haben. Böse Zungen würden sogar behaupten, dass es diesen Film nur deswegen gibt, damit Cage sich komplett gehen lassen darf. Schließlich ist die Geschichte freundlich gesagt minimalistisch. Das soll nicht heißen, dass da gar nichts zu holen ist. So fragt man sich schon, worauf das denn alles hinauslaufen soll. Wer ist dieser Typ? Was will er von David? Zwischenzeitlich überlegt man gar, ob Sympathy for the Devil nicht wörtlich gemeint sein könnte und der leibhaftige Teufel ins Auto gestiegen ist. Dazu passt dann auch die sehr unwirkliche bis surreale Atmosphäre, die der auf Thriller spezialisierte Regisseur Yuval Adler (The Secrets We Keep – Schatten der Vergangenheit, Die Agentin) da erzeugt.

Das kann eine Menge Spaß machen, sofern man eben Gefallen an diesem stylischen Irrsinn findet. Wobei die Reaktionen bislang größtenteils eher durchwachsen ausgefallen sind. Das hat gute Gründe. So kann auch ein manisch aufspielender Cage nicht kaschieren, wie langweilig die Dialoge eigentlich sind. Und auch das zugrundeliegende Geheimnis ist jetzt nicht das spannendste. Wobei der Thriller, der auf dem Fantasia Film Festival 2023 Premiere feierte, zumindest dem teilweise recht ähnlichen The Tutor überlegen ist. Denn während dort im Mittelteil praktisch gar nichts geschieht, gleicht der namenlose Fremde einem Pulverfass, das schon explodieren kann, wenn es jemand nur anschaut. Das ist dann zwar alles irgendwie blöd, im Grunde ist Sympathy for the Devil nicht mehr als ein B-Movie. Aber eben eines, das, die richtige Stimmung vorausgesetzt, unterhalten kann.

Credits

OT: „Sympathy for the Devil“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Yuval Adler
Drehbuch: Luke Paradise
Musik: Ishai Adar
Kamera: Steven Holleran
Besetzung: Joel Kinnaman, Nicolas Cage

Bilder

Trailer

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Sympathy for the Devil
fazit
„Sympathy for the Devil“ ist ideal für ein Publikum, das sich an den manischen Gesichtsentgleisungen von Nicolas Cage erfreuen kann. Denn davon gibt es hier viel. Die Geschichte um einen werdenden Vater, der plötzlich von einem Fremden als Geisel genommen wird, ist weniger auffällig. Man kann sich von dem Thriller aber schon unterhalten lassen.
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