The Devil Conspiracy Der Krieg der Engel ist auf die Erde gekommen
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The Devil Conspiracy

„The Devil Conspiracy“ // Deutschland-Start: 13. Juli 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei Laura (Alice Orr-Ewing), als sie nach Italien fährt, um dort das legendäre Tuch von Turin zu untersuchen. So zumindest war der Plan. Doch kurz nach ihrer Ankunft taucht die mysteriöse Liz (Eveline Hall) auf, schnappt sich das Tuch, entführt die ungläubige Kunsthistorikerin und tötet Vater Marconi (Joe Doyle), der zuvor Laura willkommen geheißen hat. Dabei verfolgen Liz und ihr Kult einen teuflischen Plan. Mithilfe von Dr. Laurent (Brian Caspe), der gegen Millionenbeträge historische Größen klont, wollen sie einen neuen Baby Jesus, der dann von Luzifer besessen wird. Bei ihrem Versuch, die Hölle auf Erden zu erschaffen, haben sie jedoch mit einem nicht gerechnet: Vor seinem Tod wendet sich Marconi an den Erzengel Michael, der daraufhin in seinen Körper fährt …

Ein etwas anderer okkulter Horror

An Geschichten über Menschen, die von irgendwelchen Dämonen besessen werden, mangelt es nicht gerade. Eigentlich erscheinen ständig irgendwelche Filme in diesem Bereich. Dann und wann schaffen es solche Werke ins Kino wie aktuell Insidious: The Red Door oder The Pope’s Exorcist. Die meisten erscheinen jedoch überwiegend fürs Heimkino, Room 203 über seltsame Vorkommnisse in einer Wohnung ist ein kürzlich veröffentlichtes Beispiel. Mit The Devil Conspiracy erscheint dort nun ein weiterer Titel, in dessen Mittelpunkt eine solche Besessenheit steht. Wobei der Film durchaus auch eigene Wege geht, wie bereits der etwas sperrige deutsche Untertitel „Der Krieg der Engel ist auf die Erde gekommen“ ankündigt. Wobei selbst dieser nicht vollständig darauf vorbereitet, wie absurd das Ganze wird.

Genauer wird das okkulte Motiv mit zwei weiteren gekreuzt. Das Eine ist der besagte Krieg der Engel, wenn der Film immer wieder auf die biblischen Gestalten Bezug nimmt. Tatsächlich startet The Devil Conspiracy mit einer Art Prolog, in der wir den Erzengel Michael (Peter Mensah) bei seinem Sieg über Lucifer (Joe Anderson) zusehen. Auch später wird das Motiv aufgegriffen, wenn Michael nun den Körper von Vater Marconi übernimmt und gegen die Schergen der Unterwelt kämpft. Und das nicht nur im übertragenen Sinn, das wird an manchen Stellen schon ziemlich körperintensiv. Mit ein paar wohlmeinenden Gebeten oder Bibelzitaten ist es da nicht getan. Damit sich das Böse wieder verkrümelt, darf auch schon mal Gewalt ins Spiel kommen. Erlaubt ist, was Frieden auf Erden schafft, egal wie.

Kruder Mix, aber nicht wirklich spaßig

Während diese beiden Motive zwar als Kombination unüblich sind, aber noch aus demselben Themenbereich kommen, ist da ja noch das dritte: Klonen. Als Thema ist das beliebt, nur eben im Science-Fiction-Genre. Ob der Klassiker Jurassic Park, die aufwendige Roman-Adaption Foundation oder der Geheimtipp Dual, sie alle greifen darauf zurück. Bei The Devil Conspiracy hat man aber ein paar interessante Ergänzungen gefunden. Schon eine frühe Aktion, bei der geklonte Geniebabys wie etwa Michelangelo versteigert werden, dürften für manch weit aufgerissene Augen sorgen. Richtig wahnsinnig wird es, wenn das alles zusammengerührt wird. Wenn teuflische Besessenheit, himmlische Weltkriege und futuristische Retrowiedergeburten aufeinandertreffen, wird es schon reichlich bizarr. Immer wieder muss man sich fragen, wie Drehbuchautor Ed Alan auf einen derartigen Unsinn gekommen ist.

Doch so trashig und irr das Szenario sind, der Film ist leider nicht annähernd so durchgeknallt. Offensichtlich nahm man sich bei dem Ganzen dann doch ernster, was eben nicht zusammenpasst. Es passt auch nicht zu dem geringen Budget, mit dem man hier hantieren musste. Die tschechische Produktion sieht an vielen Stellen schon richtig billig aus. Da können auch die zahlreichen Szenen, an denen es so dunkel wird, dass man nichts mehr erkennen kann, nichts ändern. Da der Film mit einer Laufzeit von knapp zwei Stunden zudem recht lang geworden ist, zumindest gemessen an dem Inhalt, ist The Devil Conspiracy nicht annähernd so spaßig, wie man sich das erhoffen durfte. So herrlich bescheuert die Idee hinter diesem kruden Fantasy-Science-Fiction-Horror-Mix aus ist, das allein reicht nicht aus.

Credits

OT: „The Devil Conspiracy“
Land: Tschechische Republik
Jahr: 2022
Regie: Nathan Frankowski
Drehbuch: Ed Alan
Musik: Anne-Kathrin Dern
Kamera: Milan Chadima
Besetzung: Alice Orr-Ewing, Joe Doyle, Eveline Hall, Peter Mensah, Joe Anderson, Brian Caspe, James Faulkner, Spencer Wilding

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The Devil Conspiracy
fazit
Jesus soll mithilfe neuester Technologie geklont werden, damit Luzifer Besitz von ihm Ergreifen kann? Bei „The Devil Conspiracy“ kommen okkulter Horror, Science-Fiction sowie biblische Engelskämpfe zu einem Film zusammen, wie man ihn wohl kein zweites Mal findet. Die Idee ist herrlich bescheuert, das Ergebnis dennoch langweilig, da man sich letztendlich zu ernst nimmt und das Budget einfach nicht mitspielt.
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