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Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel

„Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel“ // Deutschland-Start: 3. März 2023 (DVD) // 2. April 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß, als die Leiche von Jakob Deschler (Nick Blake) gefunden wird. So wurde der frühere Leiter der Nervenheilanstalt auf einem Behandlungstisch des mittlerweile leerstehenden Gebäudes fixiert, geknebelt und an ein altes Elektroschockgerät angeschlossen. Ein Zettel mit der Aufschrift „Folterer“ legt den Verdacht nahe, dass sich jemand rächen wollte für die fragwürdigen Behandlungsmethoden in seiner Institution. An Verdächtigen mangelt es dann auch nicht. Chefermittler Mike Shepherd (Neill Rea), Detective Kristin Sims (Fern Sutherland) und D. C. Breen (Nic Sampson) finden eine Reihe von Leuten, die unter dem Verstorbenen gelitten haben und durch die Elektroschocktherapien schwere Traumata davongetragen haben. Doch die Suche gestaltet sich schwierig, da die Verdächtigen in ihrer eigenen Welt leben …

Viele schräge Figuren

Lange hat es gedauert, doch nun liegt die fünfte Staffel der beliebten Krimireihe Brokenwood – Mord in Neuseeland komplett auf Deutsch vor – viereinhalb Jahre nach der Ausstrahlung im heimischen Neuseeland. Doch die Wartezeit hatte sich gelohnt. Sowohl der Geisterbahn-Alptraum Zu Tode erschreckt wie auch das Nachlass-Rätsel Der letzte Wille machten jede Menge Spaß. Der Junggesellinnen-Mord in Die tote Braut war zwar etwas schwächer, schaffte es aber noch immer ins gehobene Mittelfeld. Der dunkle Engel schließt nun die Staffel als vierter und letzter Film ab. Dass die Folge erst nach dem Verkaufsstart der DVD ausgestrahlt wird, ist dabei etwas eigenartig. Lohnenswert ist diese aber trotz dieser immer wieder nicht ganz nachzuvollziehenden Veröffentlichungspolitik, die man bei dieser Serie immer wieder beobachten musste.

So setzte man hier auf die bewährten Qualitäten der Reihe, die ihr eine treue Fangemeinde eingebracht haben. Ganz oben auf der Liste dieser Qualitäten: der Sinn für Humor. Das betrifft in erster Linie den oft skurrilen Gestalten, denen die Polizei während ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet. Diese stehen dann in einem ziemlichen Kontrast zu den Hauptfiguren, die versuchen, inmitten dieser komischen Geschichten irgendwie durchzublicken. Das funktioniert so gut, dass die oft spärliche Charakterisierung der Polizisten und Polizistinnen kaum auffällt. Die sind nur ein Mittel zum Zweck, damit das Publikum die schrägen Gestalten kennenlernen darf, von denen es in der dortigen Gegend wohl nur so wimmelt. Bei Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel ist das noch einmal etwas stärker ausgeprägt, wenn die ganzen Verdächtigen ehemalige Patienten und Patientinnen sind – und diese zum Teil haarsträubende Psychosen haben.

Rätseln bis zum Ende

Natürlich darf man an der Stelle fragen, ob der humorvolle Umgang wirklich angemessen ist bei dem doch tragischen Thema. Psychische Störungen und institutionelle Misshandlung sind eigentlich keine guten Voraussetzungen für Komödien. Man muss da schon großzügiger sein, um darüber lachen zu können, wenn eine der potenziellen Tatpersonen sich für eine Maus hält und entsprechend zum Reden gebracht werden muss. Wobei sich Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel nicht exklusiv über diese lustig macht. Es gibt zusätzlich auch ein paar Running Gags um ein Lokal, in dem Comedians auftreten, über die niemand lacht. Humor ist dann doch eben nicht ganz so einfach.

Der Kriminalfall sorgt ebenfalls für Laune. Zwar ist die Auflösung letztendlich etwas willkürlich und ergibt nicht in jeder Hinsicht wirklich Sinn. Aber man darf hier doch lange rätseln und die unterschiedlichsten Hypothesen aufstellen. Eben weil die Figuren alle aus demselben Umfeld kommen und sich ihre Geschichten so ähneln, ist es schwierig durchzublicken – besonders wenn die Ermittlungen notgedrungen so zäh sind wie hier. Langweilig wird es einem dabei aber nicht. Das einzige Manko ist, dass man nach Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel vermutlich wieder ewig wird warten müssen, bis die nächsten Folgen ihren Weg nach Deutschland finden, obwohl sie bereits 2019 in Neuseeland zu sehen waren. Aber wenn das Ergebnis so ausfällt wie beim letzten Quartett, dann ist es das wenigstens wert.

Credits

OT: „Brokenwood Mysteries: The Dark Angel“
Land: Neuseeland
Jahr: 2018
Regie: Mark Beesley
Drehbuch: Timothy Balme
Musik: Joel Haines
Kamera: Rewa Harre
Besetzung: Neill Rea, Fern Sutherland, Nic Sampson, Cristina Serban Ionda, Colin Moy, Elizabeth McRae, Rawiri Jobe, Pana Hema-Taylor, Jason Hoyte, Shane Cortese, Dean O’Gorman, Aidee Walker, Tandi Wright, Alison Bruce, Karl Willetts,
Phil Peleton, Roy Ward

Bilder

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Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel
fazit
„Brokenwood – Mord in Neuseeland: Der dunkle Engel“ ist ein gewohnt unterhaltsamer Abschluss der fünften Staffel und ist wie immer mit schrägen Figuren und einem rätselhaften Fall verbunden. Sofern man sich nicht daran stört, dass diese Figuren aus einer Nervenheilanstalt sind, was die Witze etwas fragwürdig macht, kann man hiermit wieder viel Spaß haben.
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