The Kindred – Tödliche Geheimnisse
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The Kindred – Tödliche Geheimnisse

„The Kindred – Tödliche Geheimnisse“ // Deutschland-Start: 24. März 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als Helen (April Pearson) aus dem Koma erwacht, in dem sie nach einem Unfall lag, hat sie eine ganze Menge zu verarbeiten. Da ist ihre kleine Tochter, die zur Welt kam, während sie geistig nicht da war. Ihr Mann Greg (Blake Harrison) hat in der Zwischenzeit versucht, die Familie zusammenzuhalten. Doch dabei haben sich so viele finanzielle Probleme angesammelt, dass sie nun mangels bezahlbarer Alternativen in der Wohnung ihres Vaters leben. Der wiederum hat sich das Leben genommen, nachdem er und Helen Streit hatten. Aber weswegen? Während sie versucht, ihre Erinnerungen wiederzugewinnen und dabei unter anderem mit dem Priester Monroe (Patrick Bergin) sowie Frank (James Cosmo) spricht, einem Freund ihres Vaters, macht sie eine Reihe unheimlicher Beobachtungen in der Wohnung …

Die Suche nach der Wahrheit

Es gehört zu den immer wieder gern verwendeten Szenarien in Thrillern: Die Hauptfigur wacht ohne Gedächtnis auf und muss nun versuchen, die Vergangenheit zu rekonstruieren und wie sie in die anfängliche Situation gekommen ist. Gerade im letzten Jahr kamen Massen an Filmen und Serien heraus, die auf dieses Szenario zurückgreifen. Darunter waren eine Reihe empfehlenswerter Titel, etwa The Tourist: Duell im Outback oder The Girl In The Water. Der Reiz liegt dabei immer darin, dass das Publikum zum Auftakt genauso wenig weiß wie der Protagonist bzw. die Protagonistin. Gemeinsam heißt es dann, der Sache auf den Grund zu gehen, vergleichbar zu einem Krimi. Nur dass die Hauptfigur das Rätsel ist. In eine ähnliche Richtung geht auch The Kindred – Tödliche Geheimnisse.

Wobei der Vergleich nur zum Teil funktioniert. Ein größerer Unterschied ist, dass Helen noch vergleichsweise viel weiß. So erkennt sie ihren Mann wieder, ist sich ihrer eigenen Identität bewusst, auch von dem Leben vor dem Unfall ist vieles geblieben. Eigentlich ist es „nur“ das Streitgespräch mit dem Vater, das fort ist. Das klingt erst einmal nicht sehr aufregend. Und doch ist diese Situation der Knackpunkt, leiten sich doch sowohl der Unfall wie auch der Selbstmord des Vaters aus diesem ab. Mit diesem entfallenen Gespräch hängt also viel mehr zusammen, das irgendwie die Vorgeschichte sein muss. Wie bei den obigen Titeln handelt The Kindred – Tödliche Geheimnisse also von einer Spurensuche, die weit in die Vergangenheit führt. Was ist geschehen? Womit hat sich ihr Vater beschäftigt? Was war so schlimm, dass es derart katastrophale Folgen hatte?

Zwischen Mystery-Thriller und Haunted House Horror

Dieser Mystery-Thriller wird jedoch mit einem Horrorfilm gekreuzt. So hat Helen immer wieder unheimliche Visionen, die sich um Kinder drehen. Dabei bedient sich Regisseur Jamie Patterson klassischer Haunted-House-Elemente, wenn sich die vom Leben gestrafte Protagonistin nun auch noch von Toten verfolgt fühlt. Die Mischung geht insgesamt auf, da The Kindred – Tödliche Geheimnisse auch in der Hinsicht den Mystery-Part betont. Zwar sind die Situationen unheimlich. Sie sind aber vor allem verwirrend, weil auch damit lauter Fragen verbunden sind. Wer sind diese Kinder, die in der Wohnung auflauern? Und was genau haben sie hier zu suchen? Wenn Helen auf eine Reise in die Vergangenheit geht, dann geht es auch darum, das Rätsel um diese Erscheinungen zu lösen.

Das klingt eigentlich ganz gut. Und doch, ein schöner Geheimtipp ist die britische Produktion nicht gerade. So ist der Film an vielen Stellen nicht mehr als Standardkost, sowohl inhaltlich wie auch inszenatorisch. Großer Nervenkitzel kommt dabei nicht auf. Die Auflösung ist ebenfalls nicht wirklich interessant. Teile davon sind nicht wirklich schwer zu erraten, anderes ist unnötig verkompliziert. Zwar ist die Geschichte nicht ganz so schwachsinnig wie etwa bei Teuflische Gesellschaft, das ebenfalls mit düsteren Geheimnissen das Publikum auf die Folter spannen möchte. Richtig überzeugend ist The Kindred – Tödliche Geheimnisse aber ebenso wenig. Der Film bietet sowohl als Horror wie auch als Mystery-Thriller zu wenig.

Credits

OT: „The Kindred“
Land: UK
Jahr: 2021
Regie: Jamie Patterson
Drehbuch: Christian J. Hearn
Musik: Moritz Schmittat
Besetzung: Samantha Bond, James Cosmo, Patrick Bergin, James Dreyfus, Blake Harrison, Robbie Gee

Bilder

Trailer

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The Kindred – Tödliche Geheimnisse
fazit
„The Kindred – Tödliche Geheimnisse“ beginnt vielversprechend, wenn eine Frau aus dem Koma erwacht und danach versucht, die Vergangenheit zu rekonstruieren. Die Mischung aus Horror und Mystery-Thriller kommt aber nicht über Durchschnitt hinaus, da wäre inhaltlich wie inszenatorisch mehr drin gewesen.
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