The Bunker Game
© Studiocanal

The Bunker Game

The Bunker Game
„The Bunker Game“ // Deutschland-Start: 17. November 2022 (Kino) // 16. Februar 2023 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich waren Laura (Gaia Weiss) und ihr Freund Harry (Mark Ryder) dafür da, damit die anderen eine gute Zeit haben. Als Teil eines Schauspielensembles sollen sie den Teilnehmenden eines Live-Action-Role-Plays inmitten eines Bunkers für die notwendige Atmosphäre sorgen. Das Thema: Überleben nach einem Atomkrieg. Doch was als spannender Zeitvertreib gedacht war, entwickelt sich zu einer ernsten Angelegenheit weiter. So kommt es zu einer Reihe von Unfällen, die zunehmend für Ratlosigkeit sorgen. Irgendwann geht nichts mehr, aus Sicherheitsgründen wird die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen. Doch damit fangen die Probleme erst an. Denn Spielleiter Greg (Lorenzo Richelmy) ist spurlos verschwunden. Als die anderen sich auf die Suche nach ihm machen, müssen sie feststellen, dass da etwas mit dem Bunker nicht stimmt …

Das Grauen der Tiefe

Düstere in sich geschlossene Schauplätze sind ideal für Horrorfilme, sorgt doch schon der bloße Aufenthalt darin für eine wohlige Anspannung. Kein Wunder also, dass zahlreiche Titel auf Variationen eben solcher Settings zurückgreifen. Keller stehen dabei hoch im Kurs oder auch Höhlen. Oder eben Tunnel-Versionen. Ein Selbstläufer ist das aber nicht. Während beispielsweise der australische Found-Footage-Alptraum The Tunnel ein Geheimtipp war, war der krude Nazi-Katakomben-Terror Deep Fear – Reich der Untoten vor allem die Geschichte verschenkten Potenzials. Leider muss man dieses Urteil auch über The Bunker Game fällen. Dass die französisch-italienische Produktion letztes Jahr nur versteckt in die Kinos kam und der Presse nicht zur Verfügung gestellt wurde, hat schon seine Gründe. So wurde vielen die Erfahrung erspart, sich das Ergebnis anzuschauen.

Wobei der Film durchaus versucht, eine Geschichte zu erzählen und sich nicht allein auf dem Schauplatz auszuruhen. Es dauert jedoch eine Weile, bis man einigermaßen umrissen hat, worum es denn überhaupt gehen soll. So ist anfangs die Verwunderung noch groß, was die ganzen Nazis denn in dieser Unterwelt zu suchen haben. Mit der Zeit kommen Erklärungen hinzu, wenn The Bunker Game die eine oder andere Tür öffnet und das Publikum hinter die Kulissen schauen lässt. Man sollte dabei nur nicht erhoffen, dass das Dahinter wirklich sinnvoll ist. Je länger man in diesen Katakomben unterwegs ist, umso verwirrender ist die Angelegenheit. So etwas kann Spaß machen, wenn dies Teil eines ausgeklügelten Konzepts ist. Hier darf man sich eher fragen, ob Regisseur Roberto Zazzara und seine drei Drehbuch-Mitschreibende überhaupt ein Konzept hatten.

Wo ist die Spannung?

Zumindest hatten sie keine wirkliche Idee, wie sich Spannung erzeugen lässt. So geschieht in dem Film über lange Zeit nichts. Klar, auch auf diese Weise lässt sich etwas aufbauen, wenn viel mit der Ungewissheit gespielt wird, was genau sich in der Dunkelheit befindet. Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt ist ein Paradebeispiel dafür, wie so etwas funktionieren kann. Bei The Bunker Game tut es das nicht. Wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, sich über ein paar seltsame Entscheidungen zu wundern, steht in erster Linie Langeweile an. Damit hängt auch die mal wieder sehr sparsame Figurenzeichnung zusammen. Wir sehen zwar, dass da ein paar Leute unterwegs sind, aber man bekommt zu wenig ein Gespür dafür, wer diese Leute sind – und warum man sich für deren weiteren Verbleib interessieren sollte.

Das ist schade, weil der Schauplatz deutlich mehr hergegeben hätte. Wenn sich die Truppe auf die Suche macht und durch das Labyrinth streift, wird immer mal wieder spürbar, was für ein Film aus The Bunker Game hätte werden können. Hin und wieder sind da Bilder dabei, für die es sich fast schon lohnt einmal einzuschalten. Aber eben nur fast. Anderthalb Stunden dauert das Werk. Es fühlt sich zuweilen aber deutlich länger an. Nicht wenige werden sich im Anschluss fragen, was sich da eigentlich gesehen haben – oder auch nicht gesehen haben. Die Kombination aus unterirdischer Kulisse und Nazis, die in Horrorfilmen immer mal wieder gesucht wird, bleibt auch bei diesem Beispiel den Beweis schuldig, dass sie etwas taugt.

Credits

OT: „The Bunker Game“
Land: Frankreich, Italien
Jahr: 2022
Regie: Roberto Zazzara
Drehbuch: Roberto Zazzara, Davide Orsini, Francesca Forristal, K. T. Roberts
Musik: Umberto Smerilli
Kamera: Marco Graziaplena
Besetzung: Gaia Weiss, Lorenzo Richelmy, Mark Ryder, Amina Ben Ismaïl, Tudor Istodor, Makita Samba

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

The Bunker Game
fazit
„The Bunker Game“ lockt mit einem an und für sich stimmungsvollen Setting, wenn wir uns hier durch einen labyrinthartigen Bunker bewegen, in dem etwas Seltsames vor sich geht. Nur wird das nie so spannend, wie es die Kulisse eigentlich hergeben würde. Wenn man nicht gerade wegen der wenig sinnvollen Geschichte verwirrt ist, steht in erster Linie Langeweile an.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10