Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien TV Fernsehen ZDF Mediathek
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Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien

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„Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien“ // Deutschland-Start: 1. Dezember 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als Hochzeitsplaner des Traumschiffs hat Tom Cramer (Jan Hartmann) eigentlich alles schon mal erlebt. Das dachte er zumindest. Ein Paar wie Sofie (Rebecca Dyson Smith) und Julian (Patrick Dollmann) hat er dann aber doch noch nicht erlebt. Denn genau genommen sind die beiden kein Paar, sondern nur befreundet. Da sie aber jeweils keine richtigen Partner gefunden haben, wollen sich die Pilotin und ihr offen homosexuell lebender bester Freund auch so das Jawort geben. Bei Thorsten (Bruno F. Apitz) und Carlotta (Isabel Varell) handelt es sich im Gegensatz tatsächlich um eine Partnerschaft. Dafür kommt es dort zu mehreren Konflikten, in deren Mittelpunkt Pippo (Leon Klein) steht, Patensohn von Carlotta und Sohn ihrer besten Freundin Laura (Marzia Tedeschi) …

Amouröse Probleme abseits des Schiffs

Traditionen werden bei der Kreuzfahrt ins Glück groß geschrieben. So wurden beim Spin-off von Das Traumschiff seit 2011 jedes Jahr zwei neue Filme veröffentlicht: einer am 26. Dezember und einer am 1. Januar. Dieses Mal wurde die Tradition jedoch gebrochen, als die Fans zu Weihnachten mit einer Wiederholung von Hochzeitsreise an die Ostsee Vorlieb nehmen mussten. Dafür gibt es an Neujahr wieder richtigen Nachschub. So wird mit Hochzeitsreise nach Ligurien ein neuer Film ausgestrahlt, wie immer in Kombination mit der Hauptreihe. Das bedeutet, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen direkt nach Das Traumschiff: Bahamas einen zweiten Film rund um amouröse Turbulenzen an Bord wie auch abseits desselben sehen dürfen. Schließlich hat jede Partnerschaft, welche die zwei Reihen zeigen, irgendwelche Schwierigkeiten. Sonst gäbe es nichts zu erzählen.

Doch trotz der natürlichen Nähe der beiden Filme, unterscheiden sich Das Traumschiff: Bahamas und Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien in mehrfacher Hinsicht. Einer ist der gewohnte: Im Gegensatz zur Mutterreihe spielt das Spin-off überwiegend an Land. Anfangs sind wir zwar noch an Bord, wo auch die zwei Hochzeiten stattfinden. Danach wird das Schiff für die Flitterwochen jedoch verlassen. Dieses Mal steht – der Titel der Folge verrät es bereits – die gleichnamige Region im Nordwesten Italiens auf dem Programm. Diese ist mal wieder sehr sehenswert. Es gibt einige hübsche Aufnahmen, gerade auch von dem kleinen Dorf, in dem Carlotta ihre beste Freundin trifft. Der Film hält dabei die Balance aus idyllisch und rustikal. Das hat Postkartenpotenzial, ohne gleich zu kitschig zu wirken.

Umständlich konstruiert

Der zweite Unterschied ist, dass bei Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien eigentlich keine Paarprobleme vorliegen. Die ungewöhnlichere Geschichte ist sicher die von Sofie und Julian, die überhaupt kein Paar sind. Es ist auch die Geschichte, mit der die wenigsten etwas anfangen können. Zwar wird mehrfach gesagt, dass beide keine ernsthaften Beziehungen vorweisen können, weshalb sie heiraten können. Warum sie heiraten wollen, wird aber zu keiner Zeit plausibel erklärt. Die üblichen Erklärungen wie Aufenthaltserlaubnisse oder wirtschaftliche Gründe liegen nicht vor. Die Homosexualität von Julian zu verstecken, ist es ebenfalls nicht, da der seine gleichgeschlechtliche Neigung offen auslebt. Da ist schließlich noch Simon (Daniele Rizzo). Die nicht nachzuvollziehende Entscheidung führt nur zu Problemen: Da wird mal wieder etwas schwieriger gemacht, als es sein müsste, in der Erwartung, dass das Publikum nicht darüber nachdenkt.

Der zweite Handlungsstrang ist ebenfalls umständlich konstruiert. Wenn ein Mann den Patensohn seiner Frau unterstützt und damit einen Streit zwischen dessen Mutter und der Frau provoziert, dann ist das schon um mehrere Ecken angeordnet. Während es bei dem Nicht-Paar zumindest noch ein Thema gibt, wird hier nie klar, wovon Drehbuchautorin Barbara Engelke überhaupt erzählen wollte. Das wiederum macht es schwer zu sagen, wer an Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien Gefallen finden soll. Für eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Themen fehlt der Tiefgang, Sonntag-Abend-Berieselungs-Fans wiederum dürfte das zu wenig Romantik sein. Da sind die diversen amourösen Probleme in Das Traumschiff: Bahamas doch die befriedigendere Variante, selbst wenn die genauso wenig plausibel ist wie das, was hier erzählt wird.

Credits

OT: „Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Astrid Schult
Drehbuch: Barbara Engelke
Musik: Hans Günter Wagener
Kamera: Julia Jalnasow
Besetzung: Jan Hartmann, Bruno F. Apitz, Leon Klein, Rebecca Dyson Smith, Patrick Dollmann, Marzia Tedeschi, François Smesny, Daniele Rizzo

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Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien
fazit
„Kreuzfahrt ins Glück: Hochzeitsreise nach Ligurien“ handelt von zwei Paaren, die sich das Ja-Wort geben, hat mit dem Thema Liebe aber überraschend wenig zu tun. Für die Zielgruppe wird das zu wenig Romantik sein. Der Rest darf sich bei den konstruierten Geschichten fragen, was dies überhaupt alles sollte. Immerhin, die Bilder aus Italien sind wie immer ganz schön.
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