Drag Me to Hell Tv Fernsehen ZDFneo Mediathek DVD Streaming
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Drag Me to Hell

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„Drag Me to Hell“ // Deutschland-Start: 11. Juni 2009 (Kino) // 22. Oktober 2009 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

In Los Angeles arbeitet Christine Brown (Alison Lohman) als einfache Bankangestellte, schielt aber auf den Posten des stellvertretenden Filialleiters, der bereits seit einiger Zeit unbesetzt ist. An Qualifikationen mangelt es ihr nicht, doch ihr Boss bemängelt an ihr, sie schaffe es einfach nicht, schwierige Entscheidungen zu treffen und sei diesbezüglich zu wenig eigenständig. Als eine alte Frau namens Sylvia Ganush (Lorna Raver) um die Aufschiebung ihrer noch fälligen Zahlungen an die Bank bittet, sieht Christine eine Gelegenheit gekommen, zu zeigen, dass sie sehr wohl in der Lage ist, solche Entscheidungen zu fällen, und lehnt das Gesuch Ganushs ab. Nach Feierabend wird sie dann Opfer einer Attacke der alten Frau, die ihr vorwirft, sie habe sie vor allem vorgeführt und Schande über sie gebracht. Als die Polizei und Christines Freund Clay (Justin Long) erscheinen, ist von Ganush weit und breit keine Spur zu finden, doch es ist der Beginn schrecklicher Visionen für die junge Frau, die sich von einer dunklen Macht verfolgt fühlt. Der Besuch bei einem Wahrsager (Dileep Rao) bestätigt ihre dunkle Vorahnung, sie sei verflucht worden, auch wenn Clay davon nichts wissen will.

Eine Geschichte mit einer Moral

Neun Jahre nach The Gift – Die dunkle Gabe kehrte Regisseur Sam Raimi mit Drag Me to Hell zum Horrorgenre zurück, einem Genre, welches er seinen Tanz der Teufel-Filmen, insbesondere dem ersten nachhaltig beeinflusste. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ivan Raimi verfasste er das Drehbuch, welches deutlich Bezüge zu den Filmen rund um die von Bruce Campbell gespielte Figur des Ash Williams aufweist, schon alleine wegen der Vermischung von Horror und Komik. Raims Rückkehr zum Horrorgenre sollte sich auszahlen, denn Drag Me to Hell wurde ein kommerzieller Erfolg und erhielt einen Scream Award als Bester Horrorfilm des Jahres 2009 und erfreut sich noch heute einer loyalen Fangemeinde, die den Film für einen der besten innerhalb der Karriere des Regisseurs halten.

Eine Inspiration für Raimi waren schon immer jener Horrorcomics und -filme der 60er und 70er Jahre, die neben allerlei Effekten immer auch eine Moral enthielten, zielte der Schrecken doch meist auf Menschen ab, die sich besonders abscheulich gegenüber ihren Mitmenschen verhielten. So kann man Drag Me to Hell wegen seiner blutigen und teils ziemlich ekligen Effekte ebenso wie dem schwarzen Humor als eine überlange Episode von Geschichten aus der Gruft betrachten oder eine vergessene Episode von Creepshow. In puncto Schauwerten lässt Raimis Team kaum etwas aus, angefangen bei diversen Körperflüssigkeiten, die sich auf die bemitleidenswerte Protagonistin ergießen, bis hin zu einer ganzen Reihe an Jump Scares, die Drag Me to Hell einen gewissen Geisterbahn-Charakter geben. Auch visuell macht da einiges her, beispielsweise bei der Seance zur Austreibung des Dämons, der Christine verfolgt, aufgrund der imposanten Kulisse sowie der Tricktechnik, die unter anderem eine Ziege zeigen, wie sie von einer bösen Macht besessen ist.

Die wahren Schuldigen

Jedoch gibt es im Drehbuch der Raimi-Brüder noch eine andere, sehr interessante Ebene, die etwas mit dem zeitgeschichtlichen Kontext zu tun hat. Auch wenn es offen bliebt, ob dies tatsächlich so beabsichtigt war, passt ein solcher Film im Nachhall zur Bankenkrise von 2008, besonders wenn sich der Horror gegen ein sprichwörtliches Rädchen im Getriebe richtet, wie es Catherine eigentlich ist. Alison Lohman spielt sehr überzeugend eine Person, die konstant im Konflikt mit sich selbst zu stehen scheint, mit ihrem Körper, ihrer Arbeit und ihrem Elternhaus, dessen Vorgeschichte von Alkoholismus einen langen Schatten wirft. Im Hamsterrad der Selbstoptimierung gefangen, bleibt sie lieber eine Vermittlerin, ohne zu erkennen, welche moralische Verantwortung sie bei ihren Entscheidungen trägt. Im Kontext einer weltweiten Suche nach den Schuldigen und einem Ausbleiben einer Schuldzuweisung oder einer Konsequenz für moralisches Fehlverhalten wirkt Drag Me to Hell wie ein überhöhter, aber nichtsdestotrotz folgerichtiger Spiegel einer unbefriedigenden, frustrierenden Gesamtsituation.

Credits

OT: „Drag Me to Hell“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Sam Raimi, Ivan Raimi
Musik: Christopher Young
Kamera: Peter Deming
Besetzung: Alison Lohman, Justin Long, Lorna Raver, Dileep Rao, David Paymer, Adriana Barraza

Bilder

Trailer

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Drag Me to Hell
fazit
„Drag Me to Hell“ ist eine Achterbahn von einem Horrorfilm auf der einen Seite und eine interessante Parabel zu Aspekten wie Verantwortung und Moral in der heutigen Gesellschaft. Sam Raimi legt einen seiner unterhaltsamsten Filme vor, der auch heute noch aufgrund seiner Schauwerte sowie der Darstellung Alison Lohmans in der Hauptrolle überzeugt.
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