The Silencing Tod in den Wäldern TV Fernsehen DVD Blu-ray Mediathek
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The Silencing – Tod in den Wäldern

The Silencing Tod in den Wäldern TV Fernsehen DVD Blu-ray Mediathek
„The Silencing – Tod in den Wäldern“ // Deutschland-Start: 14. November 2022 (ZDF) // 18. November 2022 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als nahe dem See die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird, denkt Rayburn Swanson (Nikolaj Coster-Waldau) zunächst, dass es sich um seine Tochter handeln muss, die vor mittlerweile fünf Jahren verschwunden ist. Doch dies stellt sich als Irrtum heraus. Dafür wird der Wildhüter, der seit Jahren gegen seine Alkoholsucht ankämpft, Zeuge, wie ein maskierter Mann Jagd auf die junge Molly (Charlotte Lindsay Marron) macht. Während er alles dafür tut, um diese vor seinem Verfolger zu schützen, sucht Alice Gustafson (Annabelle Wallis), Sheriff von Cutler County, weiterhin nach dem Mörder, von dem sie vermutet, dass er für mehrere Vermisstenfälle verantwortlich ist. Gleichzeitig ist sie in Sorge um ihren jüngeren, psychisch labilen Bruder Brooks (Hero Fiennes Tiffin), der immer wieder Ärger verursacht …

Todesfalle Wald

Wälder sind immer wieder ein dankbares Setting, um düstere Geschichte zu erzählen. Ob es wie im Horror-Klassiker The Blair Witch Project darum geht, dass irgendwelche bösartigen Wesen in dem düster-grünen Labyrinth hausen, oder ganz irdische Bedrohungen durch den Wald stapfen: Die Weite und Unübersichtlichkeit des Schauplatzes, bei dem man nie genau sagen kann, wo die Gefahr gerade lauert, bieten sich für spannende Filme geradezu an. Zumindest teilweise wird der Thriller The Silencing – Tod in den Wäldern dieser dankbaren Vorlage gerecht. Ein Mann, der sich in Tarnkleidung durch den Wald schleicht und mithilfe einer altmodischen Speerschleuder Jagd auf junge Mädchen macht, das weckt Neugierde. Gleiches gilt für seine Vorgehensweise, diese Mädchen nicht nur zu töten, sondern sie auch noch zu verstümmeln und die Sprache zu rauben.

Dieser Jagdaspekt macht The Silencing – Tod in den Wäldern actiongeladener, als es viele Serienmörderthriller sind – siehe etwa Sieben. Die Rolle des Jägers und des Gejagten dreht sich dabei immer mal wieder um, je nach Situation. Ein reizvolles Element ist zudem, dass der Film über weitere Strecken in einem indigenen Reservat spielt und damit automatisch das schwierige Verhältnis zwischen den Nachfahren der europäischen Einwanderer und der ursprünglichen Bevölkerung angesprochen wird. Das geht dann zwar nicht in die Tiefe, das hier ist kein zweites Wind River. Es führt aber zu gelegentlichem Kompetenzgerangel, wenn Sheriff Alice an Karl Blackhawk (Zahn McClarnon) gerät, der als Sheriff des Reservats das Sagen hat. Der wiederum ist mit Debbie (Melanie Scrofano) verheiratet, der Exfrau von Rayburn, wodurch das Chaos immer weiter anwächst.

Unsinnig und wenig konsequent

Grundsätzlich bringt der Thriller, der auf dem South by Southwest Festival 2020 Weltpremiere gehabt hätte, also einiges mit, um das Publikum bei Laune zu halten. Hinzu kommen diverse bekannte Gesichter. Und doch ist das erhoffte Highlight ausgeblieben. Zum einen werden diverse Punkte einfach nicht konsequent genug verfolgt. Sehr schade ist beispielsweise, dass eine spätere Wendung letzten Endes ohne Auswirkungen bleibt. The Silencing – Tod in den Wäldern lässt diverse Parteien aufeinanderprallen, ohne das wirklich auszunutzen. Andere Elemente wie die Alkoholsucht des Protagonisten oder die Konflikte zwischen der indigenen Bevölkerung und der Außenwelt sind so schwach ausgeprägt, dass man sie praktisch auch ganz hätte weglassen können.

Tatsächlich frustrierend ist aber, dass einiges in dem Film überhaupt keinen Sinn ergibt. Gerade der Antagonist ist unfassbar willkürlich zusammengeschrieben, ohne dass da jemand mal eine Pause gemacht und darüber nachgedacht hätte, was erzählt wird. Von den Ermittlungen sollte man eh nichts erhoffen. Die sind irgendwann nur vorbei, weil man zum Ende kommen musste, nicht weil da jemand Arbeit investiert hätte. Da der Showdown arg knapp ausfällt und einiges in der Geschichte fragwürdig ist, kommt The Silencing – Tod in den Wäldern trotz guter Ausgangslage nicht übers Mittelmaß hinaus. Wer mal wieder in Stimmung ist für einen Serienmörderfilm, kann es hiermit zwar versuchen. Mit einem besseren Drehbuch hätte daraus aber deutlich mehr werden können, das Ergebnis ist schon ziemlich enttäuschend.

Credits

OT: „The Silencing“
Land: USA, Kanada
Jahr: 2020
Regie: Robin Pront
Drehbuch: Micah Ranum
Musik: Brooke Blair, Will Blair
Kamera: Manuel Dacosse
Besetzung: Nikolaj Coster-Waldau, Annabelle Wallis, Hero Fiennes Tiffin, Zahn McClarnon, Melanie Scrofano, Charlotte Lindsay Marron, Shaun Smyth

Bilder

Trailer

Filmfeste

SXSW 2020
Sitges 2020

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The Silencing – Tod in den Wäldern
fazit
„The Silencing – Tod in den Wäldern“ hat eigentlich gute Voraussetzungen, wenn ein maskierter Serienmörder in einem Wald Jagd auf junge Mädchen macht. Am Ende kommt der Thriller aber nicht übers Mittelmaß hinaus, da einige Elemente nicht konsequent genug verfolgt werden und vieles einfach nicht durchdacht oder auf irritierende Weise folgenlos ist.
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