16 Blocks
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16 Blocks

Inhalt /Kritik

Seine Kollegen haben Detective Jack Mosley (Bruce Willis) schon lange abgeschrieben, zumindest meint er dies, sodass er sich schon nicht einmal mehr die Mühe macht, seinen Alkoholkonsum im Dienst zu kaschieren. Eigentlich will er auch an diesem Morgen nur wieder nach Hause und seinen Rausch ausschlafen, als ihm sein Vorgesetzter die Aufgabe gibt, den Zeugen Eddie Bunker (Mos Def) vom Gefängnis zu seinem Gerichtstermin zu eskortieren. Der scheinbar ewig plappernde, nervöse Bunker macht dem Polizisten so zu schaffen, dass er auf dem Weg zum Gericht noch einen kurzen Zwischenstopp macht, um sich einen Flachmann zu besorgen, nur um in letzter Sekunde ein Attentat auf den Zeugen zu verhindern. Zusammen mit Bunker flieht er durch die Straßen New Yorks, nur um herauszufinden, dass ausgerechnet seine Kollegen bei der Polizei, allen voran sein ehemaliger Partner Frank Nugent (David Morse), hinter Eddie her sind. Dieser war nämlich zufällig Zeuge bei einem illegalen Geschäft eines Polizisten, dessen Verurteilung einen katastrophalen Dominoeffekt haben könnte und Verhaftungen bis in die obersten Reihen der New Yorker Polizei nach sich ziehen könnte.

Sein letzter Film

Wenn man Regisseur Richard Donner in Interview zu 16 Blocks sieht und mit welchem Enthusiasmus er über das Projekt, die Arbeit mit den Schauspielern und das Filmemachen an sich spricht, ist es schon sehr schade, dass diese Produktion von 2006 sein letzter Film sein sollte. Donner, der mit Projekten wie Das Omen, den Superman-Filmen oder Die Goonies verbunden wird, knüpfte in 16 Blocks an das Genre der Buddy-Action-Komödie an, wobei er, in Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Richard Wenk, die Formel des Sub-Genres herunterbrach und einen Film schuf, der in mehr als nur einer Hinsicht scheint, als wäre er aus der Zeit gefallen.

Neben seinem Kollegen Walter Hill gehört gerade Donner durch die Lethal Weapon-Reihe zu den Regisseuren, welche das Buddy-Action-Genre populär machten. Von daher hört sich die Prämisse von 16 Blocks wie eine Rückkehr zu dessen erzählerischen wie auch ästhetischen Konventionen, doch bis auf wenige Ausnahmen finden sich weder viele humorvolle Elemente noch Actionszenen in diesem Film, der vom Ton her eher etwas melancholisch und verbittert wirkt. Zum einen liegt dies am Blick auf die eigentlichen Helden und deren Welt, die von Korruption durchzogen ist und in der man sich auf alte Formeln von Gut und Böse nicht mehr länger verlassen kann. Viel eher hat dies, auch aus ästhetischer Sicht, von einem Film Noir, deren Welt ebenso verrucht, dunkel und zynisch sind, wie es zum großen Teil auch in 16 Blocks dargestellt ist. Darüber hinaus scheint der von Bruce Willis gespielte Held, wie man ihm mehrmals versichert, eher Teil dieses Problems zu sein und weniger wie die Antithese.

Charakter und Action

In der Kritik wird 16 Blocks immer wieder als Buddy-Action-Film gesehen, wobei ignoriert wird, dass Donner und seine Darsteller auf etwas ganz anderes abzielen. Das ungleiche Duo, gespielt von Mos Def und Bruce Willis, könnte gegensätzlicher kaum sein, was die beiden sich in ihren anfänglichen Dialogen auch immer wieder versichern. Die Dramaturgie wird nicht nur von ihrem Kampf gegen korrupte Cops definiert sowie dem Weg hin zum Gericht, sondern ebenso von ihrer Entwicklung als Menschen an diesem einen Tag. Insbesondere Bruce Willis gibt dabei eine der besten Leistung seiner Karriere in einer Rolle, die man oftmals als ein Klischee des durch Actionrollen bekannt gewordenen Schauspielers betrachtet. Dieser Jack Mosley ist viel näher an einem Jimmy Doyle aus William Friedkins French Connection – Brennpunkt Brooklyn, aber sehr viel niedergeschlagener und desillusionierter.

Wenn es einen Wermutstropfen bei 16 Blocks, dann muss man diesen leider beim Finale des Films verorten. Ohne viel vorwegzunehmen, hat man sich hier für eine Richtung entschieden, die im krassen Gegensatz zu dem vorher Erzählten steht und auch ästhetisch wenig konsequent ist.

Credits

OT: „16 Blocks“
Land: USA
Jahr: 2006
Regie: Richard Donner
Drehbuch: Richard Wenk
Musik: Klaus Badelt
Kamera: Glen MacPherson
Besetzung: Bruce Willis, Mos Def, David Morse, Cylk Cozart, David Zayas

Bilder

Trailer

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16 Blocks
fazit
„16 Blocks“ ist der letzte Film des großen Richard Donners. Mit Ausnahme der letzten 15 Minuten ist es ein konsequenter, düsterer Thriller, der sich besonders durch seine Schauspieler sowie die Darstellung deren Welt auszeichnet.
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8
von 10