Prey 2022 Disney+
© 2022 20th Century Studios

Prey (2022)

Prey 2022 Disney+
„Prey“ // Deutschland-Start: 5. August 2022 (Disney+) // 8. Dezember 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die junge Naru (Amber Midthunder), Mitglied des Stamms der Comanchen, träumt 1719 davon, eine Jägerin zu werden, so wie ihr Bruder Taabe (Dakota Beavers). Sie soll auch bald die Gelegenheit bekommen, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Schließlich treibt ein Berglöwe sein Unwesen und hat einen der ihren angegriffen. Die Jagd verläuft dabei aber nicht ganz nach Plan, da nicht sie die Lorbeeren für ihre Tat erhält, sondern ihr Bruder. Fest entschlossen, sich dem Rest des Stamms zu beweisen, zieht sie daher erneut aus, dieses Mal, um einen gefährlichen Grizzly zu erledigen. Dabei ahnt sie nicht, dass noch ein weiteres Wesen da draußen umherstreift, das deutlich gefährlicher ist als jedes Tier und seinerseits Jagd auf Menschen macht …

Überraschend gutes Predator Comeback

Es gibt ja so Filmreihen, bei denen rechnet man schon gar nicht mehr damit, dass da noch etwas Gutes bei herauskommen könnte. Dazu zählt sicherlich auch Predator. Während der erste Teil von 1987 heute noch Kultstatus genießt, woran Arnold Schwarzenegger nicht ganz unschuldig sein dürfte, sind die diversen Nachfolger eher umstritten – von den Crossovers Alien vs. Predator ganz zu schweigen. Der Versuch, 2018 mit Predator – Upgrade das Franchise wiederzubeleben, funktionierte ebenfalls nicht so recht. Insofern waren die Erwartungen an Prey, den fünften „richtigen“ Teil, sowieso nicht besonders hoch. Umso mehr, da es dieser nicht einmal in die Kinos schaffte, sondern hierzulande lediglich über Disney+ zu sehen ist. Und überhaupt, wie gut kann ein Film schon sein, der im Titel nicht mal zugeben mag, Teil einer Reihe zu sein?

Die Antwort: erstaunlich gut. Dabei klang das Szenario wie ein schlechter Scherz. Die bisherigen Filme zeigten, dass selbst ausgebildete Krieger und Soldaten mit modernsten Waffen kaum gegen den außerirdischen Jäger ankommen. Eine junge Frau, die sich drei Jahrhunderte zuvor mit Pfeil und Bogen gegen das Kampfwesen aus dem All behauptet, nein, das hört sich nicht allzu überzeugend an. Oder auch spannend. Die indigenen Stämme Amerikas schafften es seinerzeit ja nicht einmal, gegen die zeitgenössischen Invasoren zu bestehen. Andererseits lebte die Reihe immer von der Spannung, gegen eine übermächtige Kreatur antreten und gegen sie bestehen zu müssen. Bei Prey ist das eben noch eine Stufe weiter oben angesiedelt.

Jeder gegen jeden

Tatsächlich hat es seinen eigenen Charme, wie hier versucht wird, mit aus heutiger Sicht archaischen Waffen einen hoch technologisierten Angreifer auszuschalten. Ein weiterer Spannungsfaktor ist der, dass es nicht allein ein Duell Mensch vs. Predator gibt. Schon der Alltag war im Leben der Comanchen gefährlich genug, mit wilden Tieren, anderen Stämmen und den menschlichen Invasoren. Die sind zwar nicht so gut ausgestattet, bringen dafür aber Spaß an der Grausamkeit mit. Ganz konsequent verfolgt wird dieses jeder-gegen-jeden-Prinzip jedoch nicht. Im Mittelpunkt von Prey steht dann doch sehr eindeutig Naru, die sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben lassen will. Die anderen Figuren, selbst ihr Bruder Taabe, spielen keine große Rolle, werden zum Teil recht schnell beseitigt.

Das wird so manche Fans sicher auf die Palme bringen. Eine junge Frau, dazu noch eine aus der indigenen Bevölkerung? Da dürften negative Reaktionen nicht auf sich warten lassen. Der Rest darf sich hingegen darüber freuen, wie Amber Midthunder (Only Mine, The Ice Road) hier zu einer echten Actionheldin wird. Wenn sie es allen anderen zeigt, dann hat das schon einen größeren Genugtuungsfaktor. Wer angesichts der Protagonistin befürchtet, der Film könnte zu harmlos werden, wird zudem eines Besseren gelehrt: Bei Prey geht es nach einem eher gemächlichen Einstieg schon gut zur Sache. Die Optik stimmt insgesamt, von einigen schwächeren CGI-Momenten abgesehen, da gerade auch die Natur zu einem reizvollen Kontrast zu der Zukunftsbedrohung wird.

Credits

OT: „Prey“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Dan Trachtenberg
Drehbuch: Patrick Aison
Musik: Sarah Schachner
Kamera: Jeff Cutter
Besetzung: Amber Midthunder, Dakota Beavers, Stormee Kipp, Michelle Thrush, Julian Black Antelope, Dane DiLiegro

Bilder

Trailer

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Prey (2022)
Fazit
„Prey“ übertrifft die geringen Erwartungen, die man an den fünften Teil der „Predator“-Reihe haben durfte, deutlich. Nach einem gemächlichen Einstieg geht es ordentlich zur Sache. Die Idee, eine junge Frau aus dem Stamm der Comanchen gegen den Zukunftsjäger antreten zu lassen, mag etwas irritieren. Aber es macht schon Spaß, dieser Kontrast aus archaischen Waffen und futuristischem Equipment.
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