Die Donau ist tief. Ein Krimi in Passau TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
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Die Donau ist tief. Ein Krimi aus Passau

Ein Krimi in Passau
„Die Donau ist tief. Ein Krimi aus Passau“ // Deutschland-Start: 8. Oktober 2020 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als bekannt wird, dass Ausgrabungsarbeiten im Bayerischen Wald anstehen, von denen man sich Funde aus der römischen Zeit erhofft, sind die Menschen vor Ort völlig aus dem Häuschen. Nur einer ist alles andere als begeistert von dieser Neuigkeit: Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski). Schließlich hatte der Privatdetektiv eben dort vor einigen Monaten die Leiche des Auftragskillers Ahmed Bahdari (Timo Fakhravar) vergraben, der es zuvor auf die ehemalige Polizistin Frederike Bader (Marie Leuenberger) abgesehen hatte. Diese befindet sich mit ihrer Tochter Mia (Nadja Sabersky) im Zeugenschutzprogramm und versucht ein möglichst ruhiges Leben zu führen. Zu dem Zweck darf jedoch niemand die Leiche finden. Dummerweise kann Zankl aber nicht selbst aktiv werden, da er im Verdacht steht, seine Ex-Freundin Nunzia Rossi (Dagny Dewath) ermordet zu haben, und deswegen in Untersuchungshaft sitzt …

Auf der Flucht vor dem Verbrechen

Unter den vielen Krimireihen, die Das Erste am Donnerstagabend ausstrahlt, gehört Ein Krimi aus Passau sicherlich zu den interessanteren. Wie andere Filme auf diesem Sendeplatz – etwa Kommissar Dupin oder Der Kroatien-Krimi – sind auch diese geografisch definiert. Der Titel verrät bereits, dass wir uns in Bayern aufhalten und dort auf Verbrecherjagd sind. Während die meisten ARD-Produktionen sich dabei aber etwas sehr auf dem Ort ausruhen und sich auf idyllische Postkartenmotive verlassen, welche über den mauen Inhalt hinwegtäuschen sollen, gab man sich hier schon mehr Mühe. Die Geschichte um eine ehemalige Polizistin, die sich im Rahmen des Zeugenschutzprogramms versteckt und auf die Hilfe eines Privatdetektivs angewiesen ist, bringt genügend Eigenheiten mit, um mehr zu sein als die internen Kollegen und Kolleginnen.

Das Grundszenario führt auch dazu, dass es hier einen inhaltlichen roten Faden gibt, der sich durch die verschiedenen Episoden zieht. Zwar muss jedes Mal ein neues Verbrechen geklärt werden. Doch die Sache mit dem Auftragskiller bzw. die Feinde, die auf der Suche nach Bader sind, werden immer mit hineingewoben. Das war beim Auftakt Freund oder Feind so, und eben auch bei Die Donau ist tief, der zweite Teil der Reihe. Die Ausgangssituation, dass ausgerechnet dort, wo die beiden die Leiche des Angreifers vergraben haben, jetzt Ausgrabungen stattfinden sollen, ist natürlich konstruiert ohne Ende. Aber sie ist, in Kombination mit der Verhaftung von Zankl, durchaus spannend. Denn der sitzt auf glühenden Kohlen, kann selbst aber nicht tätig werden. Ein Wettlauf um die Zeit beginnt, obwohl er sich nicht vom Platz bewegen darf.

Ein willkürlicher Kriminalfall

Dummerweise ist aber nicht nur das Ausgangsszenario ziemlich konstruiert. Der Kriminalfall an sich ist es auch. Dass Zankl den Mord an seiner Ex-Freundin begangen haben könnte, ist dabei natürlich nahezu ausgeschlossen. Eine selbstverschuldete Leiche reicht. Auf der Suche nach Antworten schlägt Die Donau ist tief. Ein Krimi aus Passau irgendwann so viele Haken, dass akute Schwindelgefahr entsteht. So etwas kann ganz spannend sein. Falsche Fährten gehören beim Rätselraten schon irgendwie dazu. Wenn das Ganze dann aber irgendwann so willkürlich wird wie hier, hört der Spaß auf. Eine Auflösung gibt es zwar. Die ergibt sich jedoch nicht wirklich aus der Geschichte und der Handlung, sondern fällt zum geeigneten Zeitpunkt vom Himmel.

Das ist schade, weil der Film durchaus das Potenzial für mehr gehabt hätte. Gerade auch die beiden Hauptfiguren, die hier deutlich ambivalenter sein dürfen als bei vielen anderen TV-Krimis, bleiben positiv in Erinnerung. Man muss den etwas anstrengenden Zankl nicht unbedingt mögen. Im Vergleich zu vielen anderen, die Donnerstag abends ermitteln, ist er aber wenigstens irgendwie interessant. In der Summe reicht das dann, um sich die Zeit zu vertreiben. Mehr als Durchschnitt ist Die Donau ist tief. Ein Krimi aus Passau aber kaum, da wurde letztendlich zu viel verschwendet.

Credits

OT: „Die Donau ist tief. Ein Krimi aus Passau“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Maurice Hübner
Drehbuch: Michael Vershinin
Musik: Jasmin Reuter, Tina Pepper
Kamera: Julia Jalnasow
Besetzung: Marie Leuenberger, Michael Ostrowski, Nadja Sabersky, Bettina Mittendorfer, Stefan Rudolf, Xenia Tiling, Kamil Krejčí, Monika Bujinski

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Die Donau ist tief. Ein Krimi aus Passau
Fazit
„Die Donau ist tief. Ein Krimi aus Passau“ ist ein insgesamt passabler Vertreter des TV-Krimis. Die Ausgangssituation um einen verhinderten Wettlauf gegen die Zeit versprach viel Spannung. Dem gegenüber steht aber ein willkürlich zusammengestückelter Fall, bei dem das Rätseln nicht wirklich Spaß macht.
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