The Other Guys Die etwas anderen Cops
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Die etwas anderen Cops

The Other Guys Die etwas anderen Cops
„Die etwas anderen Cops“ // Deutschland-Start: 14. Oktober 2010 (Kino) // 24. März 2011 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Chris Danson (Dwayne Johnson) und P. K. Highsmith (Samuel L. Jackson) gelten als New Yorks beste Polizisten, obwohl sie bei ihren Einsätzen gnadenlos übertreiben, und mit ihrer Schießwütigkeit und ihrem Hang zur Action schon einmal zwölf Millionen Dollar Sachschaden verursachen, nur um einen Kleinkriminellen zu fangen. Eines Tages treiben sie es in ihrem Wahn allerdings ein wenig zu weit und stürzen in den Tod. Noch während ihrer Beerdigung kommt unter den Kollegen die Frage auf, wer das Duo wohl ersetzen wird. Für Terry Hoitz (Mark Wahlberg) ist klar, dass er an der Reihe ist. Der wegen eines peinlichen Zwischenfalls an den Schreibtisch strafversetzte Beamte will endlich wieder in den Außendienst, wovon ihn aber vor allem sein Partner Allen Gamble (Will Ferrell) abhält, der ein echter Bürohengst ist und von solcherlei riskanten Unternehmungen nichts wissen möchte. Bald aber werden die beiden in einen Fall hineingezogen, der größer ist als alles, was sie sich bisher vorstellen konnten …

Dümmliche Witze in epischer Breite

Oberflächlich betrachtet ist Die etwas anderen Cops eine Anhäufung dümmlicher Witze, welche teilweise noch von den Charakteren übererklärt werden. An einer Stelle im Film etwa schenkt Allen Terry eine Tasse, auf der das FBI-Logo aufgedruckt ist, unter welchem sich die Aufschrift „Female Body Inspector“ befindet. Das ist natürlich ein sehr müder Gag und entsprechend fällt Terrys Reaktion aus. Daraufhin lässt Allen es sich nicht nehmen, minutiös jedes einzelne Detail dieses Scherzes aufzudröseln und Terry jovial zu erklären, warum genau das denn so lustig sei. Das tut er so selbstvergessen und unbeirrt, nicht begreifend, dass der Grund für das ausbleibende Lachen seines Gegenübers nicht ist, den Witz nicht verstanden zu haben, dass selbst jemand, den die Szene nicht zu amüsieren vermag, doch zumindest anerkennen muss, mit was für einem Selbstbewusstsein der Film zu ihr steht.

Daneben gibt es aber auch einige Running Gags, welche Die etwas anderen Cops eiskalt durchzieht. Manche davon mögen einigen zu sehr in die Länge gezogen oder zu repetitiv sein, aber der Film ist damit schlicht konsequent. Tatsächlich gehört es mit zu den lustigsten Witzen, wenn Terry ein bestimmtes Detail aus Allens Leben erfährt und nicht aufhören kann, dessen Wahrheitsgehalt in Frage zu stellen. Dieser Gag ist für sich schon erheiternd, profitiert aber nochmals massiv von Wahlbergs Spiel. Während der ehemalige Rapper weniger mit Komödien assoziiert wird, zeigt er hier doch, dass er ein gewisses Talent dafür hat. Gemeinsam mit Ferrell gibt er ein funktionierendes Leinwandpaar ab, auch wenn es vielleicht überzogen wäre, den beiden eine hervorragende Chemie zu attestieren.

Eine versteckte Parodie

Auf den zweiten Blick hat Die etwas anderen Cops allerdings mehr zu bieten. Im Grunde ist der Film eine Parodie auf das Genre und seine Klischees. Dabei schlägt der Streifen nicht etwa die Route eines Loaded Weapon 1 oder Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat ein, sondern geht das Thema mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an. Manche Witze oder Szenen offenbaren erst bei genauerem Hinsehen, wie viele Gedanken sich das Team um Regisseur Adam McKay um sie machte. Trotzdem weist der Film bei einer Laufzeit von 107 Minuten einige Längen auf, zudem gibt es immer wieder offensichtliche Continuityfehler, die zwar theoretisch Teil des Parodiekonzepts sein könnten, in diesem Fall wäre die Idee aber nach hinten losgegangen, da sie eher störend auffallen statt als Persiflage erkannt zu werden.

Im Abspann liefert Die etwas anderen Cops einige interessante Informationen zu etwas, das zwar im Film vorkam, aber bei der Sichtung kaum als Hauptthema dessen eingeschätzt werden konnte. Sollte es dennoch so gemeint gewesen sein, war es nicht einfach nur zu subtil, sondern zu ungenau aufgearbeitet – was im Kontrast dazu stehen würde, wie die Szenen sonst durchgeplant waren. Es gibt auch eine gewisse Chance, dass die Aussagen im Abspann schlicht nicht stimmen, schließlich muss eine Komödie nicht mit knallharten Fakten um die Ecke kommen. Da sich wahrscheinlich sowieso nur die allerwenigsten die Mühe machen wollen, das alles zu recherchieren, sollten wir es einfach als wahr akzeptieren und uns unseren Teil dabei denken.

Credits

OT: „The Other Guys“
Land: USA
Jahr: 2010
Regie: Adam McKay
Drehbuch: Adam McKay, Chris Henchy
Musik: Jon Brion
Kamera: Oliver Wood
Besetzung: Will Ferrell, Mark Wahlberg, Eva Mendes, Michael Keaton, Samuel L. Jackson, Dwayne Johnson, Rob Riggle, Damon Wayans Jr., Steve Coogan

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Die etwas anderen Cops
Fazit
„Die etwas anderen Cops“ ist eine Art ernsthafte Parodie auf das Buddy-Cop-Genre, welche selbst oberflächlich betrachtet zu unterhalten weiß, bei genauerem Hinschauen aber eine zweite Schicht offenbart, die das Ganze noch einmal amüsanter macht. Dennoch ist der Film ein wenig zu lang geraten und weist seltsame Anschlussfehler auf.
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