Der Alte Verantwortung TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Erika Hauri

Der Alte: Verantwortung

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„Der Alte: Verantwortung“ // Deutschland-Start: 29. April 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als der ehemalige Bundeswehr-Offizier Viktor Dombach in seiner Wohnung ermordet aufgefunden wird, deutet die Tat auf einen Mord in seinem Bekanntenkreis hin. Schließlich handelt es sich bei der Tatwaffe um ein Bundeswehr-Messer. Waren womöglich Alex Volkmann (Simon Böer) oder Lukas Prechtel (Tobias van Dieken) die Mörder, die früher Teil seiner Truppe waren? Und was hat es mit Gerhard Jürgens auf sich, der ebenfalls zu der Clique gehörte, bis er bei einem Einsatz ums Leben kam? Bei der Suche nach Antworten müssen Hauptkommissar Richard Voss (Jan-Gregor Kremp) und sein Team tief in die Vergangenheit der Männer eintauchen, die viel gemeinsam durchgestanden haben …

Große thematische Vielfalt

Eines muss man dem Team hinter der ZDF-Krimiserie Der Alte lassen: Die thematische Vielfalt der einzelnen Folgen ist schon beachtlich. Letzte Woche ging es bei Der Mondkönig recht skurril zu, wenn ein als König Ludwig verkleideter Mann aus einer Reenactment-Truppe ermordet wurde. Die Woche davor nahm man sich in dem spielfilmlangen Tod am Kliff des Thema Klimaschutz an und verknüpfte das mit ein bisschen Wirtschaftskorruption. Verantwortung spielt nun im militärischen Umfeld, wenn eine Gruppe ehemaliger Soldaten im Mittelpunkt steht, die erst durch eine Freundschaft, später durch ein Trauma und am Ende durch den Beruf aneinander gekettet waren.

Das Thema deutsches Militär ist in Zeiten des Ukrainekriegs natürlich ein wenig heikel. Der Alte: Verantwortung interessiert sich aber weniger für den politischen Aspekt solcher Einsätze. Man erfährt auch relativ wenig über die Umstände des besagten Einsatzes. Wichtiger war es Drehbuchautor Claus Stirzenbecher (Der Staatsanwalt: Alles vom Leben) aufzuzeigen, welche Auswirkungen solche Kampfhandlungen auf die Soldaten haben können. Immer wieder fällt das Thema Trauma. Einer der Freunde befindet sich auch in psychologischer Betreuung, weil er mit den Erfahrungen des Krieges nicht zurechtkommt. Gezeigt werden diese natürlich nicht, dafür würden weder der zeitliche Rahmen noch das Budget reichen. Dass die Vorgeschichte mittels eines längeren Monologes mitgeteilt wird, mag nicht besonders künstlerisch wertvoll sein. Angesichts der Bedingungen, die mit einer deutschen Fernsehfolge einhergehen, ist das aber in Ordnung.

Überraschendes Ende

Ohnehin dürfte die meisten interessieren, wie denn der Krimipart ist. Der ist nach einigen schwächeren Episoden tatsächlich sehenswert. Zwar muss mal wieder ziemlich gehetzt werden: Bei einer Laufzeit von weniger als einer Stunde nehmen die Ermittlungen gerne mal eine Abkürzung und springen lieber gleich zur Auflösung. Die ist zudem ein bisschen konstruiert. Aber eben auch clever: Bei Der Alte: Verantwortung gab man sich endlich mal wieder Mühe beim Ablauf des Tatvorgangs. Zwar dürften nur die wenigsten Zuschauer und Zuschauerinnen von sich aus erraten, was da genau geschehen ist. Dennoch gehört das hier zu den spannenderen und ambitionierteren Geschichten, die man in der letzten Zeit im Bereich des öffentlich-rechtlichen Krimis gesehen hat.

Credits

OT: „Der Alte: Verantwortung“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Michael Kreindl
Drehbuch: Claus Stirzenbecher
Musik: Robert Schulte-Hemming, Jens Langbein
Kamera: Michael Boxrucker
Besetzung: Jan-Gregor Kremp, Stephanie Stumph, Ludwig Blochberger, Christina Rainer, Yun Huang, Alma Leiberg, Simon Böer, Lena Reinhold, Katrin Anne Heß, Tobias van Dieken

Bilder

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Der Alte: Verantwortung
Fazit
„Der Alte: Verantwortung“ nimmt uns mit in die Welt des Militärs, wenn ein Offizier ermordet aufgefunden wird und ausgerechnet seine Kameraden tatverdächtig ist. Die Folge leidet zwar unter den Rahmenbedingungen einer TV-Folge, hat aber durchaus einen interessanten Fall mit einer erstaunlich cleveren, wenngleich konstruierten Lösung.
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