Der Alte Tod am Kliff TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Nils Kinder/Hendrik Heiden

Der Alte: Tod am Kliff

Der Alte Tod am Kliff TV Fernsehen ZDF Mediathek
„Der Alte: Tod am Kliff“ // Deutschland-Start: 15. April 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als der Umweltaktivist Steffen Kurzner tot am Fuß eines Windrades aufgefunden wird, sieht es zunächst nach einem tragischen Unfall aus. Doch dann stellt sich heraus, dass da jemand nachgeholfen haben muss. Hauptkommissar Richard Voss (Jan-Gregor Kremp) und sein Team stoßen bei den Ermittlungen auf die Umweltorganisation Baltic Sea Guardians, welche vehement gegen ein geplantes Windkraft-Großprojekt ankämpft. Der Verstorbene gehörte der Organisation an, soll sich kurz zuvor aber von ihr losgesagt haben. Dessen Freundin Alina Friedrich (Runa Schymanski) scheint darüber mehr zu wissen, als sie zugeben mag. Gleichzeitig scheint sie im Clinch mit ihren Eltern Sonja (Annika Kuhl) und Joachim Friedrich (Thomas Heinze) zu liegen …

Mehr Zeit zum Grübeln

Zu Ostern gibt es ein kleines Geschenk für die Fans der ZDF-Krimiserie Der Alte. Normalerweise sind die Folgen des Fernsehurgesteins bekanntlich nur knapp eine Stunde lang, was immer mal wieder dazu führt, dass die Ermittlungen einige Abkürzungen nehmen müssen, um rechtzeitig ins Ziel zu kommen. Pünktlich zum verlängerten Wochenende geht mit Tod am Kliff aber zum ersten Mal seit einigen Jahren eine Sonderausgabe in Spielfilmlänge online. Wem das bei den letzten Fällen von Voss und Co. alles immer ein bisschen zu schnell ging und von dem Ganzen ein bisschen mehr Tiefe erhofft, der bekommt bei der 448. Folge also die Gelegenheit dazu, den Kopf ein wenig länger zu beschäftigen.

Formal hat sich durch die Verlängerung natürlich nichts getan. Der Alte: Tod am Kliff ist auch in der Langfassung ein klassischer Whodunnit, der mit dem Auffinden einer Leiche beginnt und anschließend die einzelnen Verdächtigen abklappert, auf der Suche nach der Antwort. Diese gibt es ebenfalls ganz klassisch erst zum Schluss, während es vorher eine Reihe falscher Spuren gibt. Die Auflösung selbst ist einigermaßen überraschend, wenn auch nicht übermäßig interessant. Wie bei so manchem TV-Krimi wird da zunächst ein komplexes Konstrukt aufgebaut, nur damit es am Ende doch recht einfach ist. Auch die tragische Komponente der Geschichte kommt nicht so recht zum Tragen, obwohl teilweise richtig dick aufgetragen wird. Da kommt dann ein Drama nach dem anderen. Selbst inszenatorisch fällt der Film nicht übermäßig auf, da hatte Existenz die Woche zuvor dann doch noch mehr zu bieten.

Ökologische Ambivalenz

Inhaltlich ist Der Alte: Tod am Kliff dafür nicht uninteressant. Ähnlich zu Ein Tag im Leben, welches die aktuelle Staffel begonnen hat, nimmt sich das Drehbuch eines aktuellen gesellschaftlichen Themas an. Spannend ist dabei, dass das Thema Ökologie hier nicht als reiner Gegensatz zum traditionell ausbeuterischen Kapitalismus aufgebaut wird nach dem Motto: „wir gut, du schlecht“. Stattdessen kommt es hier zu einem Konflikt zwischen verschiedenen Formen des Umweltschutzes, wenn Windräder zwar zur Verbesserung des Klimas beitragen, dabei aber gleichzeitig die Fauna gefährdet. Ein Konflikt, der immer wieder die grüne Bevölkerung spaltet. Leider hält Drehbuchautor Jan von der Bank (Tatort: Schichtwechsel) diese Ambivalenz nicht bis zum Schluss. Da geht ihm dann doch ein wenig der Mut verloren. Dennoch, im Umfeld der oft etwas plump moralisierenden TV-Filme ist das hier eine nette Abwechslung.

Credits

OT: „Der Alte: Tod am Kliff“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Herwig Fischer
Drehbuch: Jan von der Bank
Musik: Robert Schulte-Hemming, Jens Langbein
Kamera: Roman Nowocien
Besetzung: Jan-Gregor Kremp, Stephanie Stumph, Ludwig Blochberger, Christina Rainer, Yun Huang, Runa Schymanski, Thomas Heinze, Niels Bruno Schmidt, Antonia Breidenbach, Karl Schaper, Annika Kuhl

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Der Alte: Tod am Kliff
Fazit
„Der Alte: Tod am Kliff“ beginnt ganz interessant, wenn Umweltaktivisten gegen ein geplantes Windkraft-Großprojekt kämpfen. Richtig konsequent ist die spielfilmlange Episode des Krimi-Dauerbrenners aber nicht. Auch das Ende ist nicht so spannend, wie man sich das erhoffen konnte.
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