Der Alte: Der Mondkönig TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Hendrik Heiden

Der Alte: Der Mondkönig

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„Der Alte: Der Mondkönig“ // Deutschland-Start: 22. April 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche eines Mannes beim Schloss Blutenburg gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Wer ist der Tote, der im See ertrunken ist? Und warum war er so angezogen wie König Ludwig II.? Bei ihren Ermittlungen stoßen Hauptkommissar Richard Voss (Jan-Gregor Kremp) und sein Team auf einen Reenactment-Verein, bei dem historische Ereignisse nachgespielt werden und dessen Mitglied der verstorbene Ralf Kirzinger war. Mit den anderen Menschen dort teilte der Verstorbene seine Vorliebe für gelebte Geschichte. Das bedeutet aber nicht, dass es dort sehr harmonisch zuging. So soll Kirzinger sich immer wieder Feinde gemacht haben. Oder ist der Grund des Todes doch im familiären Umfeld zu suchen?

Zurück in die Vergangenheit

Nachdem es letzte Woche mit Tod am Kliff einen der seltenen Fälle in Spielfilmlänge gab, kehrt die ZDF-Krimiserie Der Alte mit Der Mondkönig wieder zur bewährten Ein-Stunden-Unterhaltung zurück. Und auch sonst gibt sich die 449. Folge des Dauerbrenners ganz klassisch. Nicht nur dass die Struktur dem üblichen Format entspricht, wonach es zu Beginn einen rätselhaften Tod gibt, dem die Suche nach dem Täter oder der Täterin folgt. Schließlich haben in diesen Geschichten immer erstaunlich viele Leute ein Motiv, jemanden zu ermorden. Auch das Umfeld des Reenactments, bei dem die Männer und Frauen in alten oder auf alt gemachte Klamotten herumlaufen und so tun, als wären sie noch in der Vergangenheit, trägt dazu bei, dass das hier alles ziemlich traditionell wirkt.

Wobei dieses thematische Umfeld nicht ohne Reiz ist. Es geht schon eine gewisse Faszination von diesem Hobby aus sowie den Leuten, die dieses teilen. Man taucht da schon in eine ganz eigene Welt ein, mit eigenen Gesetzen und Regeln. Wobei Drehbuchautor Martin Dolejš (Freunde sind mehr: Zur Feier des Tages) es sich nicht nehmen lässt, das Ganze spöttisch zu begleiten. An mehreren Stellen neigt Der Alte: Der Mondkönig dazu, sich über die Fans solcher historischen Nachspielereien lustig zu machen. Da laufen schon ziemlich schräge und irgendwie traurige Figuren herum, die in dieser Tätigkeit einen größeren Lebenssinn sehen, als es wohl ratsam ist. Was dabei auf der Strecke bleibt ist die Frage, warum manche so fasziniert sind von diesem Hobby. Man interessiert sich einfach nicht für den Aspekt.

Wenig spannender Krimi

Wobei das durchaus auch mit der kürzeren Laufzeit zusammenhängen kann, die bei Serien immer wieder dazu führt, dass einiges sehr schematisch bleibt. Beim Krimipart gilt das auch. Da wird schon in einem hohen Tempo alles abgeklappert, was auch nur irgendwie in Frage für einen Mord käme – und entsprechend schnell wieder fallengelassen. Leider ist auch die Auflösung nicht übermäßig interessant. Insgesamt kommt Der Alte: Der Mondkönig damit mal wieder nicht über Durchschnitt hinaus. Fans dürfen sich an dem vielen Bewährten freuen. Das Szenario rund um die Vergangenheitsanbeter sorgt zumindest für ein bisschen Eigenständigkeit. Insgesamt ist die Folge aber eine, die man sich eher der Gewohnheit wegen anschaut, weniger wegen ihrer inhaltlichen Qualitäten.

Credits

OT: „Der Alte: Der Mondkönig“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Herwig Fischer
Drehbuch: Martin Dolejš
Musik: Titus Vollmer
Kamera: Roman Nowocien
Besetzung: Jan-Gregor Kremp, Stephanie Stumph, Ludwig Blochberger, Christina Rainer, Yun Huang, Lilian Mazbouh, Florian Karlheim, Johanna Bittenbinder

Bilder

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Der Alte: Der Mondkönig
Fazit
„Der Alte: Der Mondkönig“ ist eine weitere durchschnittliche Folge des Krimidauerbrenners. Das Szenario um Leute, die historische Ereignisse nachspielen, ist zwar interessant. Der Film kann damit aber nicht wirklich viel anfangen, macht sich eigentlich nur darüber lustig. Der Krimipart hat ebenfalls Mängel.
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