Julien Bam Sonic 2

Julien Bam [Interview]

Die Wartezeit ist vorüber: Sonic the Hedgehog 2 rast in die deutschen Kinos und präsentiert ein neues Abenteuer der beliebten Videospielfigur. Dieses Mal muss es der rasende blaue Igel nicht nur mit seinem Erzfeind Dr. Robotnik aufnehmen, sondern auch einem neuen Gegner: dem megastarken Knuckles. Doch zu seinem Glück steht ihm seine Familie bei. Und auch Neuzugang Tails unterstützt ihn tatkräftig. Wie schon beim ersten Teil spricht YouTube-Start Julien Bam den quirligen Helden. Anlässlich des Kinostarts am 31. März 2022 unterhalten wir uns mit Julien über seine Figur, gute Videospieladaptionen und welche Superheldenfähigkeit er selbst gerne hätte.

 

Du sprichst jetzt schon zum zweiten Mal die Figur Sonic. Was hat dich daran gereizt, bei diesem Projekt mitzumachen?

Ich fand das Synchronschauspiel schon immer sehr faszinierend und wir haben das damals bei unseren eigenen Kurzfilmen jahrelang angewendet. Es war geil, das jetzt noch einmal auf einer professionellen Ebene zu lernen. Außerdem war ich schon immer ein Mega Sonic Fan und Team Sega damals in den 90ern in Singapur. Zusammen mit meinem Bruder haben wir immer Sonic gesuchtet, damals auf der alten Sega-Konsole, die voller Dreck und voller Ameisen war. Deswegen war es für mich klar, dass ich den unbedingt sprechen muss.

Und welches sind deine Lieblingsteile mit ihm? Gibt da inzwischen schon jede Menge.

Das letzte, was ich gespielt habe, war Sonic Mania, eine Hommage an die alten Teile. Ich freue mich auch schon auf Sonic Frontiers, welches Ende des Jahres herauskommen soll. Ich hoffe, dass ich dann auch wieder mehr Zeit finden werde zu zocken, weil das gerade ein wenig wegfällt. Ich schaue zu wenig Serien, schaue zu wenig Filme, spiele zu wenig. Es stehen gerade so viele Hauptprojekte an dieses Jahr, dass mir dafür die Zeit fehlt.

Sonic gibt es inzwischen schon seit über 30 Jahren, ein Erfolg, von dem andere Spiele nur träumen können. Was denkst du, ist das Geheimnis für ein erfolgreiches Spiel?

Wenn ich das wüsste, würde ich wahrscheinlich selber Spieleentwickler werden. Wahrscheinlich schütteln jetzt auch ganze viele Entwickler da draußen den Kopf, wenn ich darüber rede, was ein gutes Spiel ausmacht. Ich glaube, Fanservice ist eine ganz ganz wichtige Sache, weil man lebt ja auch den Character, wenn man ihn spielt. Wichtig ist vielleicht auch, dass eine Geschichte spannender sein sollte. Die Leute sind durch die vielen geilen Filme und Serien verwöhnt und wollen deshalb mehr als nur einen flachen Plot. Man bekommt mittlerweile so viel krassen Content und Stories, da brauchst du schon etwas, um dich hervorzutun. Und natürlich muss ein Spiel Spaß machen. Du brauchst einen Payoff für die ganzen Dinge, die du sammelst und tust. Die Designs sind wichtig und die Effekte. Und natürlich ist World Building ein ganz wichtiges Thema. Wie ist die Welt, in der ich mich bewege? Ist sie geil? Ist sie groß? Kann ich überall hin? Gleichzeitig darf sie auch nicht zu groß sein, weil sie mich dann mit ihren Möglichkeiten erschlägt. Das wird für mich dann schon anstrengend. Andere lieben das umso mehr.

Verfilmungen von Spielen sind oft so eine Sache. Die meisten sind nicht so toll. Was macht Sonic the Hedgehog anders bzw. besser?

Ich glaube, dass man als Sonic Fan diesen Sonic schon richtig lieb hat, weil er so ist, wie man ihn immer kennengelernt hat. Wobei ich die Serien mit ihm nicht gesehen habe. Es gab da auch diese Animes, das war ein richtiges Franchise. Dass er jetzt in dem Film eine reale Welt betreten hat, war schon sehr cool. Da sind auch ganz viele Easter Eggs drin und Anspielungen, die man als Spieleliebhaber kennt. Das hat dem Film noch einmal richtig viel Character gegeben und du merkst einfach, dass da echte Fans an der Produktion beteiligt waren.

Man will mit den Filmen aber nicht nur die Fans der Spiele ansprechen, sondern auch ein ganz neues Publikum. Wie hält man die Balance aus Fanservice und Elementen für die anderen?

Die Story ist einfach sehr süß. Du hast hier einen kleinen Helden, der fernab ist von dem, was gerade so inflationär auf dem Filmmarkt ist. Diese ganzen Heroes Filme. Sonic ist zwar auch ein Held, aber ein sehr niedlicher Character. Er ist frech. Jemand, den man sich als Kollegen gut vorstellen kann. Mit dem sich viele vielleicht auch identifizieren können. Das war schon alles sehr stimmig, weswegen der erste Teil auch so ein großer Erfolg war.

Dann kommen wir zum zweiten Teil. Was passiert? Was ist anders?

Im ersten Teil ging es noch ein bisschen darum, Tom kennenzulernen und die Freundschaft zwischen Sonic und Tom zu zeigen. Klar gab es auch viel Action und Abenteuer. Aber der Film erzählte zusätzlich eben, wie die Erde für Sonic zu einem neuen Zuhause wird. Im zweiten Teil kommen jetzt weitere Figuren hinzu mit Tails und Knuckles, die Sonic zeigen, dass er nicht der einzige ist, der anders aussieht. Dadurch können noch ganz andere Plots aufgemacht werden, wo es noch mehr um die Interaktion zwischen den Figuren geht. Um Freundschaft. Aber auch Rivalität. Sonic erkennt, dass er die Welt nicht alleine retten kann, sondern muss dafür mit anderen zusammenarbeiten. Und er will auch mit ihnen zusammenarbeiten.

Nachdem du das Thema mehrfach angesprochen hast: Was zeichnet in deinen Augen eine gute Freundschaft aus?

Eine gute Freundschaft zeichnet sich dadurch aus, dass man sich zu jemandem commited. Etwas für jemanden anderen machen, wo es gar nicht um einen selbst geht. Freundschaft hat schon etwas Selbstloses. Und das trifft auf Sonic zu, er ist schon sehr aufopfernd. Er würde sich in jede Gefahr begeben, solange es anderen gut geht.

Hat für dich Sonic damit Vorbildcharakter?

Das würde ich schon sagen, ja. Er kann ein gutes Vorbild sein.

Sonic kann als Held auf eine Reihe besonderer Fähigkeiten zurückgreifen. Am Anfang des Films sieht man beispielsweise, wie er sich durch einen großen Ring an einen anderen Ort teleportieren kann. Wenn du so einen Ring hättest, wohin würdest du gehen wollen?

Ich glaube nach Singapur, weil ich da jetzt schon seit zwei Jahren nicht mehr war aufgrund der Pandemie. Ansonsten war ich eigentlich jedes Jahr in Singapur bei meinen Verwandten und meinen Freunden. Ich habe eh keinen großen Bock zu fliegen, vor allem nicht so weite Strecken. So einen 12-Stunden-Flug überspringen zu können, das wäre schon cool.

Und welche andere Superheldenfähigkeit hättest du sonst gern, ganz allgemein?

Unsichtbarkeit. Da könntest du schon viel mit machen. Ganz kurzfristig abhauen, wenn dir danach ist. Klar musst du dann noch abwägen, wie das genau funktioniert. Sind dann zum Beispiel meine Klamotten auch unsichtbar? Ich hätte keine Lust, mich jedes Mal ausziehen zu müssen. Das mit dem schnellen Rennen wäre hingegen weniger meins. Da ist das Risiko einfach zu groß, irgendwo dagegen zu rennen. Beim Fliegen hätte ich das Problem mit meiner Flugangst. Wobei die vielleicht auch wegfallen würde, wenn ich weiß, dass ich nicht herunterfallen kann. Wenn ich wüsste, dass meine Flugangst weg wäre, wäre das sogar mein Favorit. Aber nur, wenn ich dann auch schnell fliegen kann. So ein langsames Fliegen würde mir nichts bringen. Du siehst, das ist ein schwieriges Thema. Darüber könnten wir Stunden lang noch reden.

Letzte Frage: Was steht bei dir als nächstes an? Du hast vorhin gemeint, dass du dieses Jahr so viele Projekte hast.

Ich hatte vor zwei Jahren die letzten drei Hauptvideos auf meinem Kanal versprochen. Das erste Hauptvideo, was am Ende eine Serie aus drei Videos war, haben wir letztes Jahr geschafft. Die beiden anderen Hauptvideos, die surprisingly auch Serien sein werden, stehen also an. Wir wollen die ganzen Geschichten, die wir angefangen haben, zu einem Ende bringen. Die sind auch alle miteinander connected. Da sind ganz viele Sachen drin, die wir vor Jahren schon angeteasert haben, die keiner checkt, die aber schon damals einen Grund hatten. Das alles wirklich so zusammenzubringen, ist schon eine ziemliche Challenge, weshalb wir seit Längerem am Scripten sind. Aber es macht auch wahnsinnig viel Spaß.



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