Eat Brains Love
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Eat Brains Love

Inhalt / Kritik

Eat Brains Love
„Eat Brains Love“ // Deutschland-Start: 29. Oktober 2021 (DVD/Blu-ray)

Was würde Jake (Jake Cannavale) nicht alles dafür tun, um endlich mal von Amanda (Angelique Rivera) wahrgenommen zu werden. Dummerweise ist die Schulschönheit aber ein paar Ligen über ihm, weshalb ihm nichts anderes übrig bleibt, als sie aus der Ferne anzuhimmeln. Dabei haben die zwei sogar einiges gemeinsam, wie sie eines Tages per Zufall feststellen. Schließlich sind sie beide Zombies, die sich kurze Zeit vorher beim Sex infiziert haben. Nach einem kleinen Massaker, bei dem ein Großteil der Schulmensa dran glauben muss, beschließen sie zusammen zu fliehen. Unterwegs finden sie Unterstützung bei anderen Zombies, die sich irgendwie mit der Situation zu arrangieren versuchen. Aber auch die telepathisch begabte Cass (Sarah Yarkin), welche sie im Auftrag der Regierung finden soll, kreuzt irgendwann ihre Wege …

Das Liebesglück verfaulten Fleisches

Irgendwie scheint Rodman Flender ein Faible für komisch-kuriose Genreinterpretationen zu haben. Sein wohl bekanntester Film ist schließlich Die Killerhand, welche seinerzeit gnadenlos baden ging, später aber langsam Kultstatus gewann. Flender selbst zog sich nach dem Fiasko weitestgehend aus dem Kino zurück, arbeitete fast nur noch fürs Fernsehen. Das bedeutete viele Serien, der eine oder andere TV-Film, ohne dass er irgendwo länger geblieben wäre. So ganz scheint seine Liebe aber nicht verloschen zu sein. Mit Eat Brains Love kehrte er zwanzig Jahre später aber erneut zum Bereich der Horrorkomödie zurück und präsentierte eine ganz eigene Interpretation des immer wieder beliebten Zombiefilms.

Bei der Bezeichnung romantische Zombiekomödie dürften die meisten natürlich erst einmal an Warm Bodies denken, in der sich eine junge Frau in einen feschen Untoten verkuckte. Auch Life after Beth erzählte von einem derartigen gemischten Paar. Bei Eat Brains Love sind dieses Mal beide Zombies, was natürlich weniger Reibungen bedeutet. Es ist schon für eine Partnerschaft von Vorteil, wenn nicht der eine Teil den anderen auffressen will. Wenn überhaupt, dann entstehen hier Reibungen, weil eine beliebte Schulschönheit mit einem Nerd anbändelt, dem gleichermaßen Erfahrungen wie Selbstbewusstsein fehlen. Das macht er aber mit Opferbereitschaft wieder wett, für Amanda würde Jake alles tun.

Zwischen absurd und böse

Dennoch ist die Romanze der eigentlich schwächste Part des Films. Durch ein zwischenzeitliches Liebesdreieck, welches auch Cass beinhaltet, kommt zwar kurz etwas Spannung hinein. Ansonsten ist die Liebesgeschichte in Eat Brains Love nicht wirklich aufregend. Irgendwie holte man auch aus dem sexuellen Aspekt nichts heraus. Wenn man schon damit Werbung macht, dass hier eine Infizierung per Geschlechtsverkehr stattfindet anstatt durch den guten alten Biss, sollte man meinen, dass das auch irgendwie inhaltlich relevant ist. Abgesehen davon, dass Amanda von ihrem Freund angesteckt wurde, was dessen Untreue klar macht, gibt es aber keine nennenswerten Auswirkungen. Man hätte das auch mehr oder weniger weglassen können.

Dafür ist Eat Brains Love ganz unterhaltsam. Teilweise erfreut sich das von Mike Herro und David Strauss verfasste Drehbuch an der Absurdität der Ereignisse und den skurrilen Figuren. Ob nun die Zombies, die eine eigene Parallelgesellschaft aufbauen, oder die Zombiejäger der Regierung, die ganz eigene Pläne verfolgen: Das ist schon ein bisschen gaga. Diese Albernheit wird jedoch mit einem tatsächlich bissigen Humor verbunden. Vor allem die Art und Weise, wie die neue Zombie-Gang ihren Hunger zu stillen versucht, ist schon schön böse und stellt mit einem Augenzwinkern sogar moralische Fragen. Auf deftige Szenen muss man deshalb aber nicht verzichten. Flender mag es im Zweifelsfall dann doch lieber explizit. Wer denselben Geschmack pflegt und mal wieder in der Stimmung ist für eine humorvolle Schlachtplatte, der dürfte sich hier schon sattsehen können. Für Feinschmecker ist die Komödie hingegen eher weniger geeignet.

Credits

OT: „Eat Brains Love“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Rodman Flender
Drehbuch: Mike Herro, David Strauss
Musik: Chad Fischer
Kamera: Tarin Anderson
Besetzung: Jake Cannavale, Angelique Rivera, Sarah Yarkin, Jim Titus, Patrick Fabian

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Wer Sex hat, wird zum Zombie? „Eat Brains Love“ geht bei der Infektion sicherlich ungewohnte Wege, nutzt das inhaltlich aber kaum aus. Auch die Liebesgeschichte zwischen zwei Zombies entwickelt sich nicht so recht. Dafür ist die explizite Horrorkomödie recht unterhaltsam, streckenweise sogar schön böse.
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