
Der Schock ist groß, als es in einem Supermarkt zu einem Amoklauf kommt und dabei auch der IT-Experte Malik Otark getötet wird. Sarah Kohr (Lisa Maria Potthoff) ist rasch zur Stelle und es gelingt ihr, den in Militäruniform gekleideten Täter zurückzudrängen und damit Schlimmeres zu verhindern. Doch noch bevor sie ihn endgültig stellen kann, nimmt er sich selbst das Leben. Dabei stellt sich heraus, dass der Mann Soldat an einem nahen Bundeswehrstützpunkt war. Man geht davon aus, dass er durchgedreht ist, weil er bei einem Test gescheitert ist. Doch Kohr hat ihre Zweifel daran. Eigentlich war der Mann unterwegs, um die Geburtstagstorte für seine Tochter zu holen. Und ausgerechnet an dem Tag soll er einen Amoklauf geplant haben? Und so geht sie der Sache nach, sehr zum Missfallen von Kommandeur Christian Fesek (Christian Berkel), der die Geschichte schnell beenden will …
Kämpferischer Auftritt
Seit 2014 wird die Reihe Sarah Kohr inzwischen ausgestrahlt und hat sich dabei ein festes Publikum erkämpft. Meistens schalten um die sechs Millionen Menschen ein, wenn das ZDF einen neuen Film rund um die toughe Polizistin zeigt, die zur Not auch richtig zuschlagen kann. Wo viele Krimis im öffentlich-rechtlichen Fernsehen eher gemütlich bis behäbig sind, da ist hier der Actionanteil deutlich höher. Die Protagonistin gerät auch regelmäßig in Lebensgefahr. So stand sie in Zement in Verdacht, einen Mord begangen zu haben. Danach galt es in Koma, die Hintergründe eines brutalen Angriffs auf den Staatsanwalt aufzuklären. Und auch in Im Schatten darf sie Titelheldin vollen Einsatz zeigen, es ist der 11. Teil der Reihe – weitere sind bereits in Arbeit.
Beim neuesten Film wird auch nicht lange gefackelt. Noch bevor wir wissen, worum es dieses Mal eigentlich gehen soll, muss Kohr bereits los und gegen einen Amokläufer kämpfen. Es wird nicht der letzte Auftritt dieser Art sein, in den folgenden anderthalb Stunden kommen noch eine Reihe weiterer solcher Situationen. Das ist dann zwar teilweise ein bisschen konstruiert, man merkt da schon, dass die Szenen in erster Linie der Spannung dienen, weniger dem Erzählen einer Geschichte. Dennoch schlägt sich Sarah Kohr: Im Schatten da ganz wacker. Im Vergleich zu so manch anderem deutschen Fernsehfilm, in denen so getan wird, als würde da gerade jemand kämpfen, sieht das hier recht überzeugend aus, bringt die nötige Wucht mit.
Viele Klischees
Zwischendurch darf aber auch der Kopf angestrengt werden. So stellt sich früh die Frage, was genau es eigentlich mit dem Amoklauf auf sich hat. Dass da nicht jemand einfach ausgetickt ist, ist klar, sonst gäbe es den Film nicht. Unklar ist jedoch, wer hinter allem steckt und was genau denn mit der Sache beabsichtigt wurde. Der Verdacht liegt nahe, dass der fingierte Angriff dazu diente, einen Mord zu vertuschen. Oder sogar zwei. Ein rätselfreudiges Publikum bekommt da schon ein bisschen was zu tun. Wobei Sarah Kohr: Im Schatten nicht unbedingt subtil damit ist, Hinweise zu streuen. Die meisten Punkte sind schon vergleichsweise früh geklärt. Da geht es dann nur noch um Detailfragen, der Film ist dann doch mehr Thriller als Krimi.
Als solcher ist der Film schon ganz ordentlich geworden. Der genreerfahrene Autor Timo Berndt, der vom ersten Teil abgesehen alle Drehbücher der Reihe verfasst hat, war zudem bemüht, ein aktuelles Thema einzubauen. Dieses ist prinzipiell wichtig und geeignet, dass es einem eiskalt den Rücken hinunterläuft. Nur, so richtig viel eigene Gedanken dazu hat er dann doch nicht. Da werden schon lauter Klischees und Stereotype verwendet. Und auch wenn die Bedrohung groß ist, ein bisschen eintönig ist das Ergebnis schon. Insgesamt kann man sich Sarah Kohr: Im Schatten daher gut anschauen, gerade auch wenn man ohnehin Fan der Reihe ist. Sonderlich interessant ist der Kampf gegen geheime Strukturen dann aber doch nicht geworden.
OT: „Sarah Kohr: Im Schatten“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Christian Theede
Drehbuch: Timo Berndt
Musik: Boris Bojadzhiev
Kamera: Tobias Schmidt
Besetzung: Lisa Maria Potthoff, Herbert Knaup, Corinna Kirchhoff, Torben Liebrecht, Mathis Landwehr, Elmo Anton Stratz, Christian Berkel
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