
Für Pia (Simone Ashley) ist ihr Fotoladen nicht einfach nur ein Geschäft. Sie sieht darin eine Berufung, eine Leidenschaft, der sie mit vollem Herzen nachgeht. Das mit dem Geld klappt jedoch sehr viel weniger, ihre Porträt-Aufnahmen sind einfach nicht gefragt. Zwar könnte sie auch Passfotos machen, Anfragen bekommt sie immer mal wieder. Aber das ist unter ihrer künstlerischen Würde, weshalb sie und ihr bester Freund Jay (Luke Fetherston), der ebenfalls dort arbeitet, kurz vor dem Aus stehen. Da kann sie es gar nicht gebrauchen, dass ihr Ex Charlie (Hero Fiennes Tiffin) wieder in ihrem Leben aufgetaucht ist, dessen Trennung sie nie ganz überwunden hat. Und als wäre das nicht schon kompliziert genug, verkündet auch noch eine Wahrsagerin, dass sie innerhalb der nächsten fünf Dates ihre große Liebe finden wird …
Remake einer Liebeskomödie
Ein bisschen darf man sich ja schon über die Veröffentlichung von Prophezeiung… Liebe wundern. Zum einen handelt es sich dabei um eine Liebeskomödie, die eigentlich wie gemacht gewesen wäre für den Valentinstag, aber erst einige Wochen später veröffentlicht wird. Zum anderen hat Amazon Prime Video damit ein Remake des Films Five Blind Dates ins Programm aufgenommen, der erst letztes Jahr auf dem Streamingdienst erschienen ist – damals tatsächlich zum Valentinstag. Über Sinn und Zweck solcher Remakes innerhalb desselben Anbieters kann man sich grundsätzlich streiten, umso mehr, wenn nur so wenig Zeit dazwischen liegt. Da aber Culpa Mia – Meine Schuld: London kürzlich so erfolgreich war, das britische Remake des italienischen Hits Culpa Mia – Meine Schuld – beides ebenfalls Amazon Prime Video –, wird man wohl auch weiterhin daran festhalten.
Erneut wird der Schauplatz gewechselt, dieses Mal wird er von Australien nach England verlegt. An und für sich ist das egal, da dieser keinen großen Einfluss auf das Geschehen hat, auch bei der Optik gibt es keine nennenswerten Änderungen. Wenn etwas bemerkenswert ist, dann ist es die Änderung des kulturellen Hintergrunds. Beim letzten Mal war das kriselnde Geschäft ein Teeladen, betrieben von einer chinesischen Einwandererfamilie. Dieses Mal kommt die Protagonistin aus einer indischen Familie. Auch bei Prophezeiung… Liebe spielt der kulturelle Aspekt also eine Rolle, die Frage einer Identität in einem anderen Land, wenn die Hauptfigur gewissermaßen zwischen zwei Welten lebt und sich dabei selbst suchen muss. Gerade die groß angelegte Hochzeit der jüngeren Schwester Sonal (Anoushka Chadha) wird da zu einem Kontrastpunkt.
Amüsant, aber wenig romantisch
Verbunden wird das aber mit den angekündigten Dates. Wie beim australischen Vorbild geht dabei zwangsläufig einiges schief, das Publikum soll über die ganze Angelegenheit lachen. Zu dem Zweck setzt man bei Prophezeiung… Liebe gern auch auf etwas schrägere Gestalten. Das ist zuweilen auch tatsächlich amüsant, wenn beispielsweise ein Guru auf dem Liebesweg auftaucht und dabei diverse „Weisheiten“ zu teilen hat. Das ist dann alles zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, das Konzept gibt es so vor, dass die ersten Dates alle nicht klappen werden. Ebenso ist klar, dass Charlie derjenige sein wird, der am Ende das Herz gewinnen wird. Der britische Film ist keiner, den man sich anschaut, um irgendwie überrascht zu werden. Anspruchsvoll ist das Ergebnis auch nicht.
Unterhaltsam dafür schon, zumindest phasenweise. Dazu gibt es das hübsche Setting des Fotoladens, der eine wohlig altmodische Atmosphäre hat. Und auch die Chemie zwischen der Protagonistin und ihrem besten Kumpel stimmt. Leider investiert Prophezeiung… Liebe aber nicht sehr viel in die eigentliche Romanze. Zwar wird behauptet, dass Charlie die große Liebe ist. Man gab sich aber keine Mühe, das auch wirklich so zu etablieren. Es gibt vergleichsweise wenige Szenen mit den beiden, man nahm sich nicht die Zeit, um eine tatsächliche Beziehung aufzubauen. Das ist schade, weil da doch noch mehr drin gewesen wäre. So ist das britische Remake zwar etwas besser als die Vorlage, mehr als Durchschnitt springt aber nicht heraus.
OT: „Picture This“
Land: UK
Jahr: 2025
Regie: Prarthana Mohan
Drehbuch: Nikita Lalwani
Musik: Paul Saunderson
Kamera: David Higgs
Besetzung: Simone Ashley, Hero Fiennes Tiffin, Sindhu Vee, Luke Fetherston, Nikesh Patel, Adil Ray, Anoushka Chadha, Eben Figueiredo, Kulvinder Ghir, Asim Chaudhry, Phil Dunster
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)