Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt TV Fernsehen Das Erste 3sat Streamen online Mediathek DVD kaufen
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Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt

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„Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt“ // Deutschland-Start: 26. August 2017 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Was ist nur mit Paul Holthaus (Oliver Masucci) geschehen? Keiner weiß, wohin der Lobbyist auf einmal verschwunden ist. Dessen Sohn Max (Leonard Scheicher) will sich aber nicht damit begnügen, einfach nur abzuwarten. Stattdessen macht er sich gemeinsam mit der Journalistin Rommy Kirchhoff (Nina Kunzendorf) auf die Suche. Konzernchefin Lilian Norgren (Katja Riemann) ist davon wenig begeistert und übt Druck aus, damit die Suche unterbunden wird. Dafür erhält Rommy Unterstützung durch ihre ehemalige Chefin und Freundin Karin Berger (Anke Engelke), von der sie sich im Streit getrennt hatte. Dennoch gestaltet sich die Mission schwierig, da ihnen die anderen immer auf den Fersen sind und genau beobachten, was geschieht. Dann endlich finden sie eine Spur, die zum Berliner Arzt Dr. Schwarz (Benjamin Sadler) führt, der im Kongo an einem Mittel gegen Krebs forscht …

Zwei Journalistinnen auf großer Mission

Unter den vielen Krimi- und Thrillerreihen, welche von den öffentlich-rechtlichen Sendern produziert werden, ist Tödliche Geheimnisse konzeptionell sicher eine der interessantesten. Nicht nur, dass hier anders als bei einem Großteil der Genrebeiträge nicht die Polizei ermittelt, sondern zwei engagierte Journalistinnen. Es geht zudem weniger darum, ein bestimmtes Verbrechen aufzuklären. Stattdessen müssen sich die Protagonistinnen mit großen Institutionen anlegen, seien sie politischer oder wirtschaftlicher Natur. Die Resonanz war aber durchwachsen. Rund fünf Millionen Menschen schalteten 2016 bei dem gleichnamigen Debüt ein. Bei Jagd in Kapstadt, das rund ein Dreiviertel Jahr später hinterher geschoben wurden, reicht es nicht einmal mehr für eine vier vor dem Komma. Richtig in die Gänge kam die Reihe im Anschluss auch nicht mehr, mit dem 2020 ausgestrahlten Das Versprechen kam nur noch ein dritter Film hinzu, seither tut sich nichts.

Wer beim Mittelteil einsteigt, wird erst einmal etwas irritiert sein. So gibt es zu Beginn einen längeren Rückblick auf die Ereignisse des ersten Films. Bei Fernsehfilmen ist das ungewöhnlich, ist hier aber zwingend notwendig. Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt baut so sehr auf dem Vorgänger auf, dass es ansonsten zu größeren Verständnisschwierigkeiten kommt. Selbst mit diesem Rückblick ist das nicht einfach, woran auch die diversen Handlungsstränge ihren Anteil haben. So wird eben nicht nur von der Suche der beiden erzählt, da kommt noch einiges mehr. Manches davon erschließt sich, anderes nicht. Beispielsweise taucht auch Tessa Norgren (Paula Beer) immer mal wieder auf, von der nicht klar ist, wer sie sein soll. Ein wiederkehrendes Publikum weiß, dass diese die Tochter der Antagonist ist. Zu tun bekommt diese hier aber nichts. Sie ist eigentlich völlig überflüssig.

Überzogen und wenig spannend

Dafür sind andere umso beschäftigter. Los geht es mit einer völlig überzogenen Situation, in der die aufrechte Journalistin unter Druck gesetzt werden soll. Sinn und Zweck ist klar: Es soll einerseits Spannung erzeugt werden, andererseits die Willensstärke und der Mut der Protagonistin aufgezeigt. Ersteres klappt nicht, man erwartet sowieso nicht, dass die Hauptfigur gleich zu Beginn in der Öffentlichkeit erschossen wird. Als Charakterdemonstration ist das auch ein bisschen plump. Nicht, dass der Film in der Hinsicht ansonsten viel zu bieten hätte. Man begnügt sich bei Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt mit Stereotypen. Im Fall von Lilian Norgren gleicht es sogar einer Karikatur, was dem Publikum da vorgesetzt wird.

Leider ist der Thriller insgesamt inhaltlich wenig überzeugend. Vieles ist übertrieben, mitunter wird es gar lächerlich. An anderen Stellen wäre es hingegen wünschenswert gewesen, mehr Arbeit zu investieren. Das ist schade, weil er prominent besetzt ist und viel schauspielerisches Talent vor der Kamera versammelt. Und dann wären da noch die schicken Aufnahmen, wenn das Ensemble durch die Welt reisen darf. Aber das reicht so eben nicht aus. Zwar ist Drehbuchautor Florian Oeller schon um die großen Themen bemüht, wenn es um skrupellose Wirtschaftspraktiken geht, um Heuchelei und Ausbeutung. Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt verheddert sich aber zu sehr, ist am Ende nicht das, was man sich davon erhoffen durfte, und wird nie richtig spannend.

Credits

OT: „Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt“
Land: Deutschland
Jahr: 2017
Regie: Sherry Hormann
Drehbuch: Florian Oeller
Musik: Fabian Römer
Kamera: Armin Golisano
Besetzung: Nina Kunzendorf, Anke Engelke, Katja Riemann, Oliver Masucci, Paula Beer, Leonard Scheicher, Benjamin Sadler, Francis Chouler, Bonnie Mbuli, Sebastian Hülk

Bilder

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Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt
fazit
„Tödliche Geheimnisse: Jagd in Kapstadt“ führt nahtlos die Ereignisse des Vorgängers fort, wenn die Journalistin einem Jugendlichen hilft, dessen verschwundenen Vater zu suchen. Das ist mit schicken Bildern versehen und prominent besetzt. Die Geschichte verheddert sich aber in zu vielen Strängen, die zudem nicht wirklich überzeugen.
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