Detektiv Conan Film 11 Die azurblaue Piratenflagge Meitantei Konan: Kon Peki no Jorī Rojā Jolly Roger in the Deep Azure Anime
Der Detektiv und seine Clique suchen auf einer Insel nach einem legendären Piratenschatz

Detektiv Conan – 11. Film: Die azurblaue Piratenflagge

Detektiv Conan Film 11 Die azurblaue Piratenflagge Meitantei Konan: Kon Peki no Jorī Rojā Jolly Roger in the Deep Azure Anime
„Detektiv Conan: Die azurblaue Piratenflagge“ // Deutschland-Start: 25. Mai 2009 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Für Kogoro ist es eine große Genugtuung, dass er das Kreuzworträtsel gelöst und damit 300.000 Yen gewonnen hat! Dass es eigentlich Conan war, der auf die Lösung kam, stört ihn nicht, das bemerkt er schon gar nicht mehr. Dafür ist er bereit, das Preisgeld zu teilen, und lädt die gesamte Gruppe zu einem Urlaub auf eine Insel ein. Dort angekommen, wollen sich die Kinder an einer spannenden Schatzsuche beteiligen, die schon zahlreiche Touristen und Touristinnen angezogen hat. Ran und Sonoko hingegen wollen die Gelegenheit nutzen, um tauchen zu gehen. Kogoro wiederum will sich nur betrinken. Während sie so alle ihren jeweiligen Beschäftigungen nachgehen, kommt es zu einem verheerenden Zwischenfall, als drei Männer von Haien angegriffen werden. Was zunächst nach einem Unfall aussieht, stellt sich bald als Mord heraus. Doch warum sollte es jemand auf die drei Schatzsucher abgesehen haben?

Schatzsuche und Mördersuche in einem

Im Grunde folgt der Manga Detektiv Conan von Gosho Aoyama natürlich den Gesetzmäßigkeiten des Krimigenres: Am Anfang wird ein Verbrechen aufgedeckt, anschließend geht es darum, die verantwortliche Person zu finden. Das gilt auch für die Anime-Kinofilme, die 1997 ihren Anfang nahmen und seither jährlich fortgesetzt werden. Dann und wann findet man aber auch reizvolle Alternativen in dem Franchise. So ging es im zehnten Film Das Requiem der Detektive darum, einige Leben zu retten, während Conan und andere Detektive auf einer Schnitzeljagd sind. Und auch beim Folgefilm Die azurblaue Piratenflagge ließ man sich ein bisschen was einfallen, um eine Alternative zu den üblichen Szenarien zu bieten.

Prinzipiell gibt es auch hier zwar am Anfang einen Mord. Der ist sogar ausgesprochen einfallsreich und perfide. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fällen, wo die daran anschließende Geschichte sich ausschließlich um die Lösung des Falls dreht, muss sich die Tätersuche hier die Laufzeit mit der Schatzsuche teilen. Dabei gibt es zwar Berührungspunkte, zumindest ist Conan davon überzeugt, dass die Männer im Zusammenhang mit der Schatzsuche angegriffen wurden. Beide Stränge laufen in Die azurblaue Piratenflagge aber parallel. Über längere Zeit wird völlig vergessen, dass es da ja ein Verbrechen gibt, das aufgeklärt werden müsste. Ein bisschen irritierend ist das schon, so als wäre das eigentlich egal oder zumindest zweitrangig. Hinzu kommt: Wenn da draußen jemand ist, der auf Schatzsuchende Jagd macht, sollte doch eigentlich ein bisschen Sorge angesagt sein um die Kinder.

Zunehmende Willkürlichkeit

Aber Glaubwürdigkeit war und ist keine Stärke dieses Franchises. Wer darauf Wert legt, dass alles irgendwie logisch ist, wird mit den Mangas und dem Anime nicht glücklich. Da ist Detektiv Conan: Die azurblaue Piratenflagge keine Ausnahme. Zum Ende hin wird beispielsweise zwar gesagt, wer denn nun hinter dem Mord steckt. Nur ergibt das Ganze keinerlei Sinn. Auch vorher schon sollte man das eigene Gehirn ein bisschen auf Durchzug schalten. Mal sind es die Ermittlungen, die willkürlich sind. Bei der Schatzsuche gibt es Erklärungen, die nicht wirklich welche sind. Und dann wäre da noch das Verhalten der Figuren, das man nicht immer nachvollziehen können muss. Manches wird humoristisch überspielt, manches einfach kaltschnäuzig in Kauf genommen.

Das ist schade, weil das Thema der Schatzsuche eigentlich sehr nett ist. Auch die Piratenthematik ist ganz reizvoll, wenn der Film Bezug nimmt auf Anne Bonny und Mary Read, die als Piraten-Frauenpaar in die Legende eingingen. Die Suche selbst wird dabei gerade auch im späteren Verlauf zu einem klassischen Abenteuer, inklusive Geheimversteck und Fallen. Das ist ganz solide, auch wenn da optisch mehr drin gewesen wäre. Das Traditionsstudio TMS Entertainment (Lupin III.: The Woman Called Fujiko Mine) ist hier wie bei den anderen Filmen auch weit von einem Kinoniveau entfernt. Detektiv Conan: Die azurblaue Piratenflagge ist der Anime-Fernsehserie schon recht nahe, was einerseits verständlich ist, in manchen Szenen aber sehr bedauerlich, wenn der Film unter seinen inszenatorischen Möglichkeiten bleibt.

Credits

OT: „Meitantei Konan: Kon Peki no Jorī Rojā“
IT: „Detective Conan: Jolly Roger in the Deep Azure“
Land: Japan
Jahr: 2007
Regie: Yasuichiro Yamamoto
Drehbuch: Hiroshi Kashiwabara
Vorlage: Gosho Aoyama
Musik: Katsuo Ono, Hisako Ono, Ryo Watanabe
Animation: Tokyo Movie Shinsha

Trailer

Detektiv Conan Special

Wer mehr über die Geschichte von Detektiv Conan erfahren möchte: In unserem Themenspecial blicken wir zurück auf das Franchise, dazu gibt es zahlreiche Kritiken rund um den Manga und den Anime.

Detektiv Conan: Das große kleine Krimi-Genie [Special]

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Detektiv Conan – 11. Film: Die azurblaue Piratenflagge
fazit
Das Szenario von „Detektiv Conan: Die azurblaue Piratenflagge“ ist ganz nett, wenn ein klassisches Abenteuer mit einem Krimi verbunden wird. Gleiches gilt für die Verweise auf ein berühmtes Piratinnen-Duo aus dem 18. Jahrhundert. Etwas irritierend ist jedoch, wie die Suche nach einem Mörder oft zweitrangig wird. Hinzu kommen wie so oft bei dieser Reihe Probleme bei der Glaubwürdigkeit, wenn vieles keinen Sinn ergibt.
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