Detektiv Conan Band 1 Manga
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Detektiv Conan – Band 1

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Detektiv Conan Band 1 Manga
„Meitantei Conan“ // Deutschland-Start: 15. Oktober 2001

Inhalt / Kritik

Kriminalfälle sind das ganze Leben bei Shinichi Kudo. Nicht nur, dass sein Vater ein erfolgreicher Autor ist und viele Romane verfasst hat. Er selbst hat auch alles gelesen, was das Genre hergibt, sein großes Idol ist Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle. Dieses Wissen setzt er immer wieder praktisch ein, mit seiner Kombinationsgabe ist der 16-Jährige der Polizei schon oft eine große Hilfe gewesen. Als er gerade mal wieder einen Fall gelöst hat, wird er zufällig Zeuge einer Erpressung. Doch noch bevor er eingreifen kann, wird er hinterrücks niedergeschlagen. Zudem injizieren die Männer ein neuartiges Gift. Dieses hat jedoch nicht den vorgesehenen Effekt: Anstatt Shinichi zu töten, verwandelt er sich in ein Kind zurück. In seiner neuen Identität als Conan Edogawa sucht er nun nach einem Gegenmittel, während er bei seiner großen Liebe Ran Mori und deren Vater Kogoro unterkommt, der selbst Privatdetektiv ist – jedoch einer ohne jedes Talent …

Anfang einer großen Karriere

Anfang der 1990er war Gosho Aoyama kein Unbekannter mehr. So ging zu dem Zeitpunkt bereits der Manga Magic Kaito über einen Meisterdieb auf sein Konto, der mehrfach als Anime adaptiert wurde. Und auch Yaiba erfreute sich zumindest in Japan größerer Beliebtheit: Insgesamt 24 Bände wurden über die Geschichte eines jungen Samurais veröffentlicht, auch hier gibt eine Animeserie. Doch das alles verblasst im Vergleich zu dem, was ihm mit Detektiv Conan gelungen ist. Die Serie bringt es bislang auf über 1100 Folgen, es gibt derzeit 25 Kinofilme, die regelmäßig weltweit die Charts stürmen. Los ging es aber 1994 mit dem Manga, der ebenso unverwüstlich ist. Mehr als 100 Bände sind erhältlich, ein Ende ist nicht in Sicht.

Der erste Band etabliert dabei gleich das Szenario, welches die komplette Reihe bestimmen wird: Der jugendliche Schüler Shinichi Kudo verwandelt sich durch einen bösen Anschlag in ein Kind und löst nun in dieser Gestalt Fälle, ohne dass die anderen das mitbekommen sollen. Seither hat sich viel getan und gleichzeitig nichts. So hat Aoyama zahlreiche weitere Figuren ins Spiel gebracht, die zum Teil auch von Conans tatsächlicher Identität wissen. Am Prinzip hat sich aber nichts geändert: Noch immer ist er ein Kind, noch immer löst er Fälle. Beim Auftakt fehlt diese Routine natürlich noch, was zu diversen peinlichen bis demütigenden Situationen führt. Allgemein setzt Detektiv Conan viel auf Humor, ob nun im Hinblick auf das Verhältnis zwischen dem Protagonisten und Ran oder auf Rans Vater, der ein großes Selbstbewusstsein hat, aber keine Ahnung.

Unterhaltsam, aber kein guter Krimi

Der Krimipart ist hingegen weniger interessant. Insgesamt vier Fälle hat Conan bzw. Shinichi im Lauf des ersten Bands zu lösen. Beim ersten bekommen wir nur die Auflösung. Der zweite ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass der Manga an der Stelle noch wie eine Parodie wirkt. Am besten funktioniert der dritte Fall. Der ist allerdings so leicht zu lösen, dass Fans kaum gefordert sind. Beim vierten Fall ist es interessanter, zumal Aoyama eine Reihe falscher Fährten streut. Einen wesentlichen Teil klaut Detektiv Conan aber ungeniert von einem berühmten Rätsel. Glaubwürdig ist das Ganze zudem wieder weniger. Hier muss man seine Ansprüche schon richtig weit nach unten schrauben, wie so oft bei diesem Franchise. Zwar zelebriert der Autor die Logik des Krimigenres, schert sich letztendlich jedoch wenig darum.

Wer einfach nur einen guten Genrebeitrag möchte, kann sich das hier daher eher sparen, da gibt es deutlich Besseres. In Kombination mit dem Humor funktioniert Detektiv Conan aber durchaus. Die überzeichneten Figuren sind unterhaltsam, da sind immer wieder Passagen, die Spaß machen. Auch visuell kann sich der Manga sehen lassen. Die Designs sind markant, Aoyama arbeitet zwischendurch mit ungewöhnlichen Perspektiven und wechselnden Ausschnitten, die für Dynamik sorgen. Insofern wird da genügend geboten, um sich noch immer ins Abenteuer zu werfen, selbst wenn der gigantische Erfolg des Franchises basierend auf dem ersten Band nicht so ganz zu rechtfertigen ist.

Credits

OT: „Meitantei Conan“
Land: Japan
Jahr: 1994
Text: Gosho Aoyama
Zeichnungen: Gosho Aoyama

Bilder

Detektiv Conan Special

Wer mehr über die Geschichte von Detektiv Conan erfahren möchte: In unserem Themenspecial blicken wir zurück auf das Franchise, dazu gibt es zahlreiche Kritiken rund um den Manga und den Anime.

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Detektiv Conan – Band 1
fazit
Der erste Band von „Detektiv Conan“ etabliert das Szenario um den zum Kind geschrumpften Meisterdetektiv, der geheim Fälle lösen muss. Die Mischung aus Krimi und Humor funktioniert, optisch ist das ebenfalls geglückt. Beim Rätselknacken heißt es aber Abstriche machen, richtig überzeugend ist der Manga da nicht.
Leserwertung6 Bewertungen
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